Friedensschall hallt noch nach
Tief in die Bädergeschichte des Renchtals tauchte Bernhard Huber ein. Bei seinen Recherchen stieß der ehemalige Chefarzt der Fachklinik für Inneres in Bad Peterstal-Griesbach auf ein historisches Ereignis heute vor 364 Jahren: den Friedensschall von Bad Petersthal.
Was für Neil Armstrong der Mond, das war für Bernhard Huber Bad Peterstal-Griesbach: Die Erkenntnis, einen großen Schritt getan zu haben. 1965, vier Jahre vor der Mondlandung, stellte Huber fest: er bewegte sich auf historischem Boden. 30 Jahre lang, in denen er leitender Arzt des Fachkrankenhauses »Das Bad Peterstal« war, hatte er daraufhin den historischen Boden ständig unter seinen Füßen. »30 Jahre lang habe ich mich hobbymäßig mit der Geschichte Bad Peterstals beschäftigt«, erklärt er. Vor allem die Geschichte der Heilbäder hat es ihm angetan. 1984 konnte im »Das Bad Peterstal« die 400-Jahr-Feier des Mineralbrunnens begangen werden. »Das Haus war das Zentrum des Bades«, sagt Huber. Für ihn als Schulmediziner sei es interessant gewesen herauszufinden, wie viel Erfahrung und Wissen die Kollegen früherer Zeiten in der Heilbadbehandlung bereits angesammelt hatten.
Im Jahr 1584 veröffentlichte Jacob von Bergzabern seine Studien über die Heilkraft des kohlensäurehaltigen Wassers aus Bad Peterstal unter dem Titel »New Wasserschatz«. Der Renchtalort entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten und Jahrhunderten zum gefragten Kurort. 1871 war Bad Peterstal der Hotspot der russischen Fürstendynastie. Aber bereits etliche Jahre zuvor, nach dem 30-jährigen Krieg hatte das »Welsche Bad«, wie es genannt wurde, von sich reden gemacht: mit dem Friedensschall von Bad Petersthal. Das historische Ereignis heute vor Jahren ist mittlerweile aus dem öffentlichen Bewusstsein nahezu verschwunden. Bernhard Huber ist dem »Friedensschall« in aufwendigen Recherchen nachgespürt und hat seine Erkenntnisse darüber zu Papier gebracht.