Für 7 Millionen Euro: Etol erweitert Werk in Oppenau
Neuer Maschinenpark und Anbau einer weiteren Halle mit 600 Quadtratmetern Fläche für die Produktion von Kunststoffteilen: Rund sieben Millionen Euro will das Unternehmen Etol in den nächsten zwei Jahren am Standort Oppenau investieren.
Es geht eng zu auf dem zwischen Allerheiligenstraße und Lierbach gelegenen Betriebsgelände der Firma Etol in Oppenau. »Wir haben Probleme mit der Kapazität«, erklärt der Technische Leiter Eckert Wolf und zeigt auf zwei provisorische Bauten, in denen Paletten dicht an dicht stehen. Der Hersteller von technischen Teilen aus Kunststoff, Speisetransportbehältern und Reinigungsmitteln will in den nächsten zwei Jahren rund sieben Millionen Euro im 1946 gegründeten Stammwerk investieren. »Wir rechnen mit weiterem Wachstum, sonst würden wir das nicht machen«, erklärt Wolf. Kernstück des mit »Etol 2019« überschriebenen Investitionspakets ist der Anbau einer neuen Halle mit 600 Quadratmetern Produktionsfläche und der Austausch des teilweise bis zu 40 Jahre alten Maschinenparks für die Herstellung von Kunststoffteilen.
Mit dem Bau der neuen Halle soll laut Wolf im Mai oder Juni begonnen werden, als Fertigstellungstermin ist das Jahr 2019 anvisiert. Die Lagerkapazität von derzeit 600 Paletten soll sich dann auf 800 erhöhen und auch die provisorischen Bauten könnten wegfallen. »Wichtiger für uns ist aber ein besserer Produktionsfluss«, erklärt Wolf. Bereits im August vergangenen Jahres sei eine Produktionshalle für eine Million Euro saniert und dabei ein Manko beseitigt worden: Bislang fand die Produktion der Kunststoffteile auf mehreren Etagen statt. »Unser Ziel ist eine von Staplern befahrbare Fabrikation«, meint Wolf. Bis dato müssten die bis zu vier Tonnen schweren Werkzeuge für den Transport demontiert werden.
Viel Luft für die Erweiterung der bestehenden Halle bleibt Etol nicht – die Bebauungsgrenze wird vom Lierbach vorgegeben. »Das ist eine sensible Geschichte«, unterstreicht Wolf. Die jetzigen Maßnahmen lägen noch im Bebauungsplan. Die Nutzung weiterer Flächen sei teilweise wegen des Hochwasserschutzes eingeschränkt. Gedanken, die Produktion zu verlagern, existieren Wolf zufolge dennoch nicht (siehe Hintergrund). »Wir bekennen uns zu 100 Prozent zu diesem Standort.«
Erweiterung bei laufender Produktion
Das Umbauprojekt soll bei laufender Produktion über die Bühne gehen. »Das wird eine enorme Herausforderung«, blickt der Technische Leiter in die Zukunft. Die Anlagentechnik sei über Monate hinweg doppelt im Einsatz, erst nach der Fertigstellung sollen die alten Maschinen verschrottet werden.
Drei Betriebe bilden Etol-Gruppe
Die Etol-Gruppe beschäftigt aktuell 245 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2016 einen Umsatz von rund 37 Millionen Euro. Im 1946 gegründeten Stammwerk in Oppenau stellen 135 Mitarbeiter Reinigungs-, Spül- und Pflegemittel für Großverbraucher und gewerbliche Spülküchen her sowie technische Teile aus Kunststoff und Speisetransportbehälter. Mit 22,5 Millionen Euro wird hier mehr als die Hälfte des Umsatzes erwirtschaftet. Das 1986 gegründete Etol-Werk Oberkirch beschäftigt 85 Mitarbeiter und produziert Gesundheitspflege- und Pharmaprodukte. Jüngster Spross der Gruppe ist die 1989 gegründete Antonio Savino Industrielackierungen GmbH in Ramsbach mit 25 Mitarbeitern, wo Kunststoffteile lackiert werden.
Maximal zehn Prozent Leiharbeiter
»Wir wollen die Menschen aus dem Tal dauerhaft bei uns beschäftigen«, erklärt Eckert Wolf, Technischer Leiter von Etol. Mit der Erweiterung der Produktionsfläche werde auch eine Aufstockung des Personals einhergehen. Auf Leiharbeiter setze Etol nur eingeschränkt – hier seien zehn Prozent der Belegschaft das Maximum. Eine bis zu 30-prozentige Quote, wie sie laut Wolf einige Unternehmen im vorderen Renchtal praktizierten, sei für Etol keine Option. Als Unternehmensvorteil sieht Wolf den lange Zeit von vielen belächelten »Bauchladen« der Produktpalette. So könnten Konjunkturschwankungen innerhalb der einzelnen Bereiche ausgeglichen werden. Stark wachsend sei derzeit die Abteilung Hygiene bei Etol.