Ganztagsschule keine Option
Als nicht zukunftsfähig wertete Schulleiter Franz Doll das Modell einer Ganztagsschule in Bad Peterstal. Stattdessen soll an der Verlässlichen Grundschule festgehalten werden und die Räumlichkeiten ein neues Gesicht erhalten. Das teilte er bei einem Elternabend zur Schulentwicklung mit.
Schwerpunkt des Elternabends der Matthias-Erzberger-Schule im Pfarrheim war das Ergebnis der Elternbefragung zur Ganztagsgrundschule, das Schulleiter Franz Doll vorstellte. Ob eine solche Schulform in Bad Peterstal überhaupt gewünscht werde und in welchem zeitlichen Umfang eine Betreuung der Schüler kommen solle, das waren die Fragen, mit denen sich Eltern ab der dritten Klasse bis zurück zu den gerade Neugeborenen auseinandersetzen mussten.
Als Ergebnis konnte Doll feststellen, dass zwar zum möglichen Beginn im Schuljahr 2015/16 die erforderliche Mindestanzahl von 25 teilnehmenden Schülern für die Ganztagsgrundschule erreicht würde, jedoch schon im Folgejahr der Bedarf deutlich unter diese Zahl sinken würde. Das würde dann auch schon wieder das Ende der neuen Schulform bedeuten. Die verlässliche Grundschule mit Betreuung der Kinder bis 13.30 Uhr, wie sie bislang für die Eltern kostenlos angeboten werden konnte, sei mit der Ganztagsgrundschule nicht kompatibel und müsste aufgegeben werden, wenn eine Ganztagsbetreuung angeboten würde, erläuterte er. Die Rückkehr zu diesem System ist aber nach den Richtlinien der Förderung durch Landesmittel nicht möglich, darauf wies Lehrer Bernd Kuntz nochmal ausdrücklich hin. Daher sei es überlegenswert, beim bisherigen Modell zu bleiben.
Neues Gesicht für Schule
Wichtiger Elternwunsch, der sich durch alle Jahrgänge fortsetzt, war die Frage nach einer qualifizierten Hausaufgabenbetreuung. »Wir müssen klären, wer hierfür infrage kommt«, schilderte Schulleiter Doll die Problematik, außerdem sei dann auch bei finanzieller Beteiligung von Gemeinde und Land »ein Elternanteil notwendig«. Auch die Uhrzeit dieses Angebots müsse erst geklärt werden, so Doll. Bernd Kuntz wies darauf hin, dass auf jeden Fall »die Schule ein neues Gesicht« bekommen werde, die Gemeinde sei in den nächsten Jahren bereit, hieran mitzuwirken. Im Einzelnen nannte Kuntz eine »vernünftige Schulhofgestaltung« sowie die grundschulgerechtere Ausstattung von Klassenzimmern und Schulküche.
Für das neue Schuljahr berichtete Franz Doll von 29 Kindern in der künftigen Klasse zwei, der Klassenteiler sei damit gerade erreicht. Bleibe es bis zum Stichtag 15. Oktober bei dieser Anzahl, so müsse die Klasse geteilt werden. Um keine Freundschaften zu trennen (»die haben sich jetzt nach einem Jahr gerade zusammengefunden«, so Doll über Elternkommentare) werde man aber die beiden künftigen Klassen in einem Klassenzimmer mit dann zwei Lehrkräften gleichzeitig unterrichten. Dieses Tandemprinzip schütze zudem bei krankheitsbedingten Lehrerausfällen, da der Partnerlehrer immer weitermachen könne. Auch über einen »offenen Beginn« am Morgen, ähnlich der Gleitzeit im Berufsleben, werde nachgedacht, aber auch hier müsse man die Entscheidungen des neu zu wählenden Elternbeirats und der dann amtierenden Schulkonferenz abwarten, so Franz Doll.