Gemeinden geben weiteres Geld für Tourismusmarketing frei
Der Oberkircher Gemeinderat hat gestern zusätzliches Geld für die Marketingaktivitäten der Renchtal Tourismus GmbH (RTG) freigegeben. Gestärkt werden sollen die Werbung im Ausland und im Internet sowie die Bereiche Genuss und Natur. OB Matthias Braun sprach dabei Klartext zur Finanzsituation der GmbH.
Seit der Gründung der RTG 2011 hatten die Mitgliedsgemeinden Oberkirch, Oppenau und Lautenbach ihren Zuschuss an den Tourismusverband konstant halten wollen – zumindest auf dem Papier. Tatsächlich reichten die 450 000 Euro Gemeindeanteil aber nicht aus: Fürs Jahr 2015 mussten die Gemeinden 116 000 Euro nachfinanzieren, für 2016 44 000.
»Wir haben in den Vorjahren gesehen, dass die GmbH unterfinanziert ist«, sprach OB Matthias Braun Klartext. Für 2017 bis 2021 wollen die Gemeinden deshalb ihren jährlichen Zuschuss auf 530 000 Euro erhöhen. 364 000 Euro davon zahlt Oberkirch, 129 000 Euro Oppenau, 37 000 Euro Lautenbach. RTG-Interimsgeschäftsführerin Gunia Wassmer hat so für 2017 zusätzliche 81 000 Euro für Marketingzwecke zur Verfügung. Gestern Abend erläuterte sie den Gemeinderäten in Oberkirch und Oppenau, wie das Geld verwendet werden soll. Ihr Ziel: größere Transparenz erreichen.
Auslandsmarketing und Genussbereich wird gestärkt
Mit 10 000 Euro soll das Auslandsmarketing in Frankreich, Belgien und der Schweiz gestärkt werden. 18 500 Euro werden fürs Onlinemarketing frei. Mit 15 000 Euro wirbt die RTG für den Genuss-Bereich – von der Vesperwanderung in Lautenbach bis zur Feinschmeckerkooperation des Schwarzwald Tourismus. Gemeinsam mit den Gastronomiebetrieben will die RTG ein Kochbuch herausgeben und die Aktion »alte Gerichte« starten. Das Thema Heimat soll unter anderem mit der Nostalgieradfahrt und Aktionen mit dem »Almbader« geschärft werden.
Vier Großprojekte vom Turmsteig bis zur Fahrradkonzeption
Das weitere Geld verteilt sich auf Printwerbung, auch auf Kleinbeträge von der Oppenau-Rallye bis zum Pirschpfad bei der Schauenburg – und auf einen rollenden Werbeträger. Ein Bus von Huber Reisen wird für 3800 Euro mit Renchtalmotiven beklebt.
Gleichzeitig erlassen die Gemeinden der RTG die Miete für ihre Räumlichkeiten und die EDV-Kosten. So werden weiter 25 000 Euro pro Jahr für Marketing frei. Der Wirtschaftsplan, der für 2017 Ausgaben von 646 000 Euro vorsieht, lässt weiter Spielraum für vier Großprojekt. 13 500 Euro sind für die Ausstattung des Maisacher Turmsteigs vorgesehen. Der Wanderweg rund um den Buchkopfturm soll an Christi Himmelfahrt eröffnet werden. Inbegriffen in der Summe sind nicht nur Beschilderung und Wanderkarten, sondern auch mehrere Tafeln mit Panoramafotos für den Turm selbst.
Neu auflegen will die RTG die Broschüre »Wandertipps«, in der Touren in den drei Orten und der Renchtalsteig vorgestellt werden. Kosten: 9700 Euro. 11 000 Euro lässt sich die RTG eine Konzeption samt Broschüre für Tourenrad-, Rennrad- und Moutainbikefahrer kosten (»Procycle«). Das Heftchen gab es bisher nur für Oberkirch und Lautenbach. Knapp 10 000 Euro will Wassmer für eine Karte in die Hand nehmen: Damit können die Gastronomen ihren Gästen in gebündelter Form »Ausflugstipps« in der Region liefern.