Glasfaserausbau soll in Oberkirch weitergehen
Die Stadt Oberkirch will sich an der geplanten GmbH & Co KG zum kreisweiten Ausbau einer Breitbandinfrastruktur beteiligen. Insbesondere unterversorgte Bereiche in der Großen Kreisstadt sollen davon profitieren.
Der Firmenname steht bereits: »Breitband Ortenau GmbH & Co KG« (kurz KG) heißt das Konstrukt, dem möglichst alle Städte und Gemeinden im Ortenaukreis beitreten sollen, um eine »flächendeckende leistungsstarke und nachhaltige Telekommunikationsstruktur« in der Ortenau zu gewährleisten. Oberkirch ist zum Beitritt bereit und will die notwendigen Gelder außerplanmäßig in den Haushalt aufnehmen: 20000 Euro Stammkapital muss die Große Kreisstadt einmalig einbringen (1 Euro je Einwohner), dazu kommen jährliche Personal- und Sachkosten von 50 Cent je Einwohner, für Oberkirch also nochmals 10000 Euro. Der Bau- und Umweltausschuss diskutierte am Montagabend über den Beitritt, der Gemeinderat entscheidet in seiner Sitzung am kommenden Montag.
Dass der flächendeckende Ausbau des Glasfasernetzes in der Ortenau hinterherhinkt, wissen auch die Oberkircher zum Teil nur zu gut. Telekommunikationsunternehmen haben kein Interesse an einem kostspieligen Ausbau. Die Stadt hat deshalb bereits in Bottenau ein eigenes Netz aufgebaut und lässt es betreiben. Weitere weiße Flecken auf der Breitband-Karte der Großen Kreisstadt sollen peu à peu geschlossen werden – einen entsprechenden Masterplan hat Oberkirch bereits entwickelt. er wird im April im Gemeinderat beraten.
Damit die Umsetzung dann auch zügig über die Bühne gehen kann, dafür könnte die neue KG sorgen. Sie will zum einen ein sogenanntes Backbone-Netz aufbauen, das sich durch den gesamten Kreis zieht und übernimmt für die Mitgliedsstädte und -gemeinden Planung, Koordination und Beantragung der Fördermittel für die erforderlichen Abschlussprojekte, die dann von den Kommunen finanziert werden müssen.
Oberbürgermeister Matthias Braun empfahl den Mitgliedern des Bau- und Umweltausschusses den Beitritt zur KG und verspricht sich davon auch ein schnelleres Vorankommen beim Breitbandnetzausbau mit Fördermitteln: »Die öffentliche Hand wird dort tätig, wo der private Markt versagt.« Oberkirch stehe mit seinem Masterplan Gewehr bei Fuß, um »weißen Flecken« in Nußbach, Zusenhofen, Ringelbach oder Ödsbach zu beseitigen. Man erhoffe sich deshalb bei entsprechender Mittelbereitstellung in den kommenden Haushalten auch ein rasches Vorankommen. Dass man mit dem Projekt jeden Hof mit Glasfaser versorgen könne, glaubt aber auch Braun nicht: »Das werden wir nicht schaffen.«