Große Frostschäden blieben in Oberkirch aus
Die jüngste Frostperiode ist noch in guter Erinnerung, die nächste Kältewelle ist für die kommende Woche angekündigt. Die ARZ hat nachgefragt, wie sich die Minusgrade bislang auf die Arbeit von Stadtwerken, Heizungs- und Sanitärbetrieben sowie Baufirmen ausgewirkt haben.
Auf den Außenbaustellen der Firma Feger Bau war der Betrieb im Januar eingeschränkt: »Wir konnten bei den Minusgraden nicht betonieren oder mauern«, erzählt der Kaufmännische Leiter Albert Wiegert. Wo es möglich war, wurde im Innenbereich weitergearbeitet. In einigen Fällen konnten Mitarbeiter Stunden von ihren Freizeitkonten abbauen.
Die Frostperiode im Januar sei nicht ungewöhnlich gewesen, berichtet Wiegert von seinen Erfahrungen. Es habe aber auch schon Winter gegeben, in denen man problemlos durcharbeiten konnte. Rund 60 Mitarbeiter seien bei Feger Bau von den Einschränkungen durch den Frost betroffen gewesen.
Die kalten Januarwochen hat auch der Zimmereibetrieb Thomas Panter in Oberkirch gut überstanden. »Wir kamen gut damit klar, weil es einige Innenarbeiten zu erledigen gab«, sagt Sibylle Panter. Länger als zwei Wochen hätte die Frostphase aber nicht andauern sollen. Im Außenbereich könne ab null Grad wieder gearbeitet werden.
Vor einigen Jahren sei die Kälte nicht so andauernd, aber extremer gewesen, erinnert sich Thomas Berlep, Geschäftsführer von Busam Heizung – Klima – Sanitär in Nußbach. Über Wartungsverträge seien viele Heizungsanlagen inzwischen gut gewartet. Berlep: »Das dient der Werterhaltung und der Sicherheit.«
Notfall-Team im Einsatz
Probleme tauchten eher dort auf, wo Heizungen seltener überprüft werden. »Bei Minusgraden werden die Anlagen zu Dauerläufern. Da kommen einige an ihre Grenzen«, erzählt Berlep. Insgesamt habe es 2017 nur wenige Ausfälle gegeben. Da für Notfälle ein ganzes Team bereitstehe, könne das Unternehmen schnell reagieren. »Wir haben Industriekunden, die erwarten 365 Tage im Jahr eine Betreuung rund um die Uhr.« Denn niemand wolle in einem unbeheizten Lebensmittelmarkt einkaufen gehen.
»In Summe hatten wir fünf Rohrbrüche, ohne größere Folgeschäden«, stellt der Busam-Geschäftsführer fest. Für den langen Zeitraum sei dies keine außergewöhnliche Zahl. Der Betrieb habe die Einsätze über den normalen Notdienst abwickeln können. Die Feuerwehr musste zum Auspumpen nicht zu Hilfe gerufen werden.
Keinen einzigen Wasserrohrbruch kann Erik Füssgen, Geschäftsführer der Stadtwerke Oberkirch, vermelden. »Es gab im Januar auch keine Stürme, die Stromleitungen beschädigt hätten.« Abgesehen von Einschränkungen auf Baustellen wie in der Hauptstraße lief alles problemlos. »Wir konnten sogar in der ersten Januarwoche in der Bellensteinstraße die Trafo-Station setzen.«
Geholfen habe, dass das Netz schrittweise modernisiert werde. »Wir haben für die Modernisierung von Wasserleitungen einen sechsstelligen Euro-Betrag zusätzlich einsetzen können, der während der Sanierung der Kanalisation in der Appenweierer Straße freigeworden ist«, erzählt der Stadtwerke-Geschäftsführer.
Möglich wurde dies, weil gegenüber der Ursprungsplanung nur in einem schmäleren Bereich Grabungsarbeiten erfolgen mussten. »Dieses Geld haben wir an anderer Stelle investiert.«
In der Appenweierer Straße steht noch der dritte Bauabschnitt bevor. Laut Planung soll es dort im Frühjahr weitergehen. Füssgen hofft, dass ähnlich kostengünstig gebaut werden kann, wie in den ersten beiden Abschnitten.
Tipps vor der nächsten Kältewelle
Für Ende nächster Woche kündigen die Wetterdienste die nächste Kältewelle an. Im Renchtal werden Temperaturen bis zu acht Grad minus erwartet. Wer den Frost im Januar gut überstanden hat, sollte folgende Tipps beachten, um die Fortsetzungsgeschichte gut zu überstehen:
Autocheck: Beleuchtung (insbesondere Bremslichter) prüfen, Reifenprofil kontrollieren sowie ausreichend Frostschutz im Kühlwasser sowie für die Scheibenwischer einfüllen. Scheiben müssen vollständig freigemacht werden, ansonsten droht ein Bußgeld.
Hauscheck: Haupthahn vor dem Wasserzähler für die Außenleitung abdrehen und Leitungen in ungeheizten Räumen wie Keller oder Garage entleeren. Ventile mit wärmedämmendem Material umwickeln; Abflüsse von Balkonen und Regenrinnen säubern, damit Regen- und Schmelzwasser abfließen kann; ein Beheizen leer stehender Räume in der Thermostat-Einstellung »Frostschutz« reicht je nach Minusgraden nicht aus.rüd