Achern-Fautenbach

Gute Zwiebelernte macht Vorfreude aufs Ziwwlfest Fautenbach

Michael Karle
Lesezeit 3 Minuten
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23. September 2016
Bei Franz Sucher in Fautenbach hängt der Himmel voller Zwiebeln, die Ernte war gut. Für das Ziwwlfest am Wochenende 8./9. Oktober hat er Zöpfe geflochten.

Bei Franz Sucher in Fautenbach hängt der Himmel voller Zwiebeln, die Ernte war gut. Für das Ziwwlfest am Wochenende 8./9. Oktober hat er Zöpfe geflochten. ©Michael Karle

Sind Mais und Weizen weitgehend schon als Ernteflop des Jahres identifiziert, bleibt gerade in der Zwiebelhochburg Fautenbach die Frage, wie denn das Zwiebeljahr 2016 einzuordnen ist.

Die Zwiebelernte ist schon einige Wochen Geschichte. Aber mit der Kür der Ziwwlkönigin am Sonntag, 9. Oktober, steht die inoffizielle Bestätigung für die Qualität des Zwiebeljahres noch bevor.

»Klare Sache, 2016 ist ein gutes Jahr«, sagt Franz Sucher, der in den vergangenen Wochen viele Zwiebelzöpfe in traditioneller Manier gebunden hat, um für das Ziwwlfest vorbereitet zu sein. »Unser Fest lebt vom Meerrettich und von der Ziwwl, also müssen wir ein gutes Jahr haben«, bestätigt sein Kollege Alois Burgert augenzwinkernd.

Schlanke Königin
Der langjährige Herr kreativer Ziwwlkreationen und vielfache Gewinner des Wettbewerbs um die »Ziwwlkönigin« sieht allerdings Einbußen bei den eigens für den Wettbewerb gesetzten Riesenzwiebeln. »Die Ziwwlkönigin 2016 wird kaum mehr als ein Kilogramm wiegen. Wir hatten schon Prachtexemplare von mehr als zwei Kilo im Wettbewerb.« 2015, erinnert Franz Sucher, gab es auch eine schlanke Gewinnerin mit gut 800 Gramm.

Einen anderen Blickwinkel bringt Biobauer Frank Späth aus Wagshurst als Marktproduzent: »2016 war echt schwierig. Trotz des nassen Wetters in der ersten Jahreshälfte sind insgesamt wenige Zwiebeln gefault. Aber die Größe hat am Ende gefehlt. Zwischendurch sind wohl manche Nährstoffe einfach davongeschwommen. Manche Zwiebeln musste ich auf dem Wochenmarkt als Bundzwiebeln verkaufen.« 

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Ein großes Problem spricht der Biobauer mit dem sogenannten »falschen Mehltau« an. Im Unterschied zu seinen konventionellen Berufskollegen hat der Biobauer gegen diese Pilzerkrankung kaum ein Gegenmittel. »Ich kann nur versuchen, die Pflanzen möglichst weit auseinander zu setzen. Dann haben sie eine gute Durchlüftung und die Ansteckungsgefahr ist nicht so groß«, weiß Späth.

Der Biobauer ist froh, im April nicht gesät zu haben. »Dann wären mir die Zwiebeln im Unkraut untergegangen, das im nassen Frühjahr bestens gewachsen ist«, sagt er und spricht ein weiteres Problem des Sommers an: »Als im Juli und August 35 Grad waren, haben viele Zwiebeln einen Sonnenbrand bekommen.« Dagegen sei das teilweise hohe Kraut schon wieder gut gewesen. »Immerhin gab es dann stellenweise guten Schatten.«

Schöne Farbe bekommen
Nach der Ernte im August ist Späth dennoch einigermaßen zufrieden. Die mittlerweile getrockneten Zwiebeln zeichnen sich durch eine schöne Farbe aus. Mit seinen Kollegen in Fautenbach ist sich Frank Späth einig, dass letztlich auch die Würze stimmt. »Ziwwlscharf, das muss am Ende schon sein«, bestätigt Alois Burgert.

Ganz besonders gespannt ist das Fautenbacher Ziwwlteam im Übrigen, wem denn am Ende das Glück vergönnt ist, die Ziwwlkönigin 2016 in die Erde gebracht und übers Jahr gepflegt zu haben. »Ein heißer Favorit könnte aus der Clique um Iris Glaser kommen. Immerhin hat die Gattin des Ortsvorstehers im Frühjahr für sich und ihre gärtnerisch ambitionierten Freundinnen 30 Stecklinge geordert. Ich bin gespannt, was daraus geworden ist«, meint Franz Sucher. Antwort wird er am 9. Oktober gegen 14 Uhr bekommen.

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