Haslach verabschiedete Peter Hund mit der Nationalhymne
Mit einer überwältigende Feier und einer Art »Großer Zapfenstreich« als krönendem Abschluss verabschiedete Haslach am Freitag seinen langjährigen Ortsvorsteher Peter Hund. Er hatte sich 34 Jahre lang für den Ort und die Gesamtstadt politisch engagiert.
Nachfolger Jürgen Mußler wertete den sehr guten Besuch in der voll besetzten Klingelberghalle als Zeichen der Wertschätzung, die der Mann des Abends, der langjährige Ortsvorsteher Peter Hund, weit über Haslach hinaus genießt. Nur ansatzweise konnte Oberbürgermeister Matthias Braun aufzählen, was Peter Hund in zwei Jahrzehnten als Ortsvorsteher an Baugebieten, Infrastruktur und Investitionen entscheidend vorangebracht hatte. Gut zwei Meter lang war die Liste, die Braun hochhielt, über fünf Millionen Euro wurden in diesem Zeitraum in Haslach investiert. Besonders stellte Braun die vorbildliche Zusammenarbeit mit Tiergarten und die 25 Jahre Freundschaft mit Niederhaslach im Elsass heraus.
Braun würdigte Hund als Ortsvorsteher, der sein Amt mit Leidenschaft, Verantwortungsbewusstsein und Augenmaß ausübte. Dann führte der OB Jürgen Mußler in sein Amt als Ortsvorsteher ein. Er bescheinigte ihm Kompetenz und die Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen. Als bisheriger Stellvertreter finde er ein wohl bestelltes Feld vor.
Schüler und Kindergartenkinder bedankten sich in gereimter Form bei Peter Hund. Die Reihe der Grußworte eröffnete Landtagsabgeordneter Willi Stächele. Er dankte für die gemeinsame Wegstrecke, verwies auf die Bedeutung der Kontakte über den Rhein und hatte im Hinblick auf die Achterbahn, die man als Ortsvorsteher manchmal erlebt, zwei Eintrittskarten in den EuropaPark mitgebracht.
An die jährlichen Begegnungen und die schon 25-jährige Freundschaft erinnerte Bürgermeister Prosper Moritz aus Niederhaslach. Ein Geschenk der Ortsvorsteher und ehemaligen Beigeordneten überreichte Karl Gieringer, der gemeinsam mit dem Haslacher in die Kommunalpolitik eingestiegen war und Hunds ruhige, aber auch nachdrückliche Art hervorhob. Walter Raub hatte einige Anekdoten aus der gemeinsamen Zeit im Ortschaftsrat zu berichten. Als Vorsitzender der örtlichen Vereinsgemeinschaft dankte Ulrich Schindler für den unermüdlichen Einsatz von Peter Hund. Die gute Zusammenarbeit mit der Kirche hob der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Josef Danner hervor. Für das Seniorenwerk bedankte sich Erich Schwarz. Umrahmt wurden die Grußworte von der Chorgemeinschaft Haslach-Tiergarten.
Dann ergriff Hund selbst das Wort: Jetzt gelte es Abschied zu nehmen von einem schönen und erfüllten Amt und den Menschen, die ihn dabei begleitet haben. Er dankte insbesondere seiner Familie und Ehefrau Gerda. Je 15 Jahre Gemeinderat unter Willi Stächele und Matthias Braun – allein schon aus Gründen der Gleichbehandlung sei genau jetzt der richtige Zeitpunkt gewesen.
Eine Überraschung für alle war dann der Abschluss der Verabschiedung, zu dem Jürgen Mußler auf die Wiese hinter der Halle bat. Unter Fackelbeleuchtung und Marschmusik lief dort die Trachtenkapelle auf. Nach dem Lied »Ich bete an die Macht der Liebe« und einer kurzen Ansprache von Mußler bildete wie beim Großen Zapfenstreich die Nationalhymne den Abschluss der Feier.
Peter Hund: 34 Jahre kommualpoltisch aktiv
1980 wurde Peter Hund erstmals in den Ortschaftsrat Haslach gewählt, vier Jahre später auch in den Gemeinderat. Ab 1992 war er Ortsvorsteherstellvertreter. Er übernahm nach der Erkrankung von Ortsvorsteher Fritz Haas für ein Jahr kommissarisch dessen Amt, das er dann ab 1994 20 Jahre lang ausübte, bis er 2014 nicht mehr kandidierte.
Hund war über 40 Jahre in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv, darunter zehn Jahre als Abteilungskommandant und fünf Jahre als stellvertretender Kommandant der Gesamtwehr. Er gründete in Haslach die Jugendfeuerwehr und war auch Abnahmeberechtigter für die Leistungsabzeichen der Jugendwehren.