Hauswirtschaft als Traumberuf
Lisa Köninger aus Waldulm hat viele Talente. Und sie hat einen Beruf gefunden, in dem sie diese mit Erfolg einbringen kann. Denn die 20-Jährige hat ihre Lehre als Hauswirtschafterin als Beste ihres Jahrgangs im gesamten Regierungspräsidium Freiburg abgeschlossen.
Eines war Lisa Köninger (Foto) von Anfang an klar: »Ich wollte in meinem Beruf alles machen und nicht nur eine Tätigkeit jeden Tag.« Aus diesem Grund wechselte vor einigen Jahren der Berufswunsch regelmäßig. Das änderte sich, als Lisa Köninger zwei Praktika absolvierte, eines in einer Familie und eines in ihrem späteren Ausbildungsbetrieb, dem Armbrusterhof in Berghaupten. Spätestens ab diesem Zeitpunkt war die Entscheidung gefallen und die Realschülerin der Schloßbergschule Kappelrodeck unterschrieb in Berghaupten ihren Lehrvertrag.
Drei Jahre lang lernte sie dort alles rund um das Thema Hauswirtschaft, stellte Produkte wie Liköre oder Marmeladen für den Hofladen her und kümmerte sich zudem um den Verkauf. Standen Kräuterwanderungen mit ihrer Ausbilderin, Ulrike Armbruster, an, bot Lisa Köninger den Gästen im Anschluss selbst gemachte Spezialitäten mit Garten- oder Wildkräutern an. Das ist auch der Bereich, der Lisa Köninger an ihrem Beruf am meisten fasziniert, die Direktvermarktung und der Umgang mit Menschen sowie die Kreativität, die gefragt ist, wenn der gesamte Tagesablauf für einen Betrieb geregelt werden muss.
Daheim mitgeholfen
Die Liebe zu diesem Beruf wurde ihr dabei wohl in die Wiege gelegt, denn die Eltern bewirtschaften im Nebenerwerb Reben und Obstanbau »und wir haben immer mithelfen müssen daheim.« Doch das hat Lisa Köninger geholfen, den für sie richtigen Weg zu finden, den sie konsequent weiter gegangen ist.
Hart geprüft wurde ihr Können dann bei der Abschlussprüfung. Neben der »Theorie in fast allen Fächern« sowie einer Bügel- und Reinigungsaufgabe erhielten die Auszubildenden in der Praxis ein Überthema, das sich dann in verschiedene Unterbereiche gliederte. Unter dem Titel »Getreide« musste die Waldulmerin unter anderem nicht nur eine sachkundige, für Jugendliche geeignete Präsentation vorbereiten, sondern auch in gerade mal eineinhalb Tagen die notwendigen Zutaten einkaufen und Kostproben für 16 Jugendliche anrichten. Diese reichten vom Grünkernaufstrich über den Dinkelfladen bis zum Partyrad und kamen so gut an, dass Lisa Köninger, auch für ihre gesamten Leistungen, von Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer während der Entlassfeier als Jahrgangsbeste von über 100 Hauswirtschaftern im Regierungspräsidium Freiburg besonders geehrt wurde.
Mit zehn weiteren Hauswirtschaftern teilte Lisa Köninger dabei drei Jahre lang die Offenburger Berufsschulbank, wobei die meisten der anderen Auszubildenden ihre Lehrzeit in größeren Einrichtungen wie etwa Seniorenheimen absolvierten.
Derzeit arbeitet Lisa Köninger für ein halbes Jahr in der Schweiz, in einem von Schwestern betriebenen 70 Betten großen Hotel, das zum Kloster in Gengenbach gehört. Dort ist sie mit einer Schulabsolventin aus dem Kinzigtal tätig. Doch Lisa Köninger zieht es wieder in die Heimat zurück und hat schon einige Direktvermarkter in Aussicht, bei denen sie sich gerne bewerben würde: bei ihrem Talent sicherlich mit Erfolg.