Heavytones rissen in Kappelrodeck ihr Publikum mit
Vom ersten Augenblick an ging dem Publikum am Freitag im Gästehaus Vaya Casa der erdige Sound und der groovige Beat der Heavytones ins Blut, denn kaum waren die ersten Töne gespielt, wiegten sich schon die ersten Körper im Rhythmus, wippten die Knie und klatschten die Hände spontanen Beifall. Voll funky mit »Hump de Bump« eröffnete die in Teilen neu formierte Band der Heavytones ihr mitreißendes Konzert und präsentierte eine ganze Reihe von Liedern aus ihrem neuen Album mit dem ironischen Titel »Songs That Didn’t Make To The Show« sowie zwei Titel aus dem Vorgängeralbum »Freek Of Nature«.
Ungeheuer rhythmische Intensität, soulige und packende Hooklines der Bläser, rockiges Gitarrenspiel und sphärische und brodelnde Keys, im Zusammenwirken voll auf den Punkt gespielt, führten dazu, dass es mit jedem Stück im Vaya Casa heißer wurde und der Band bei der Ankündigung ihres letzten Stückes »Sam Huff’s + Relax« ein klares »No, no, No« entgegengehalten wurde.
Image gewechselt
Um den festen Kern der ehemaligen Heavytones, Wolfgang Norman Dalheimer (Keys), Herb Jösch (drums), Thorsten Skringer (sax) und Alfonso Garrido (percussions) stellten sich großartige alte und neue Musiker dazu: Gründungsmitglied Claus Fischer am Bass, Simon Harrer an der Posaune, Lorenzo Ludemann an der Trompete und Frank Kuruc an der Gitarre. In dieser Besetzung sowie mit dem neuen Album haben sich die Heavytones“als ehemalige Begleitband der TV Show »TV Total« bei Stefan Raab aus diesem Image endgültig heraus und in die Topliga der Musikwelt gespielt.
Spanische Enklave
Der Funk, Jazz und Heavy-Rock in der »nördlichsten Enklave Spaniens«, wie die Band das Vaya Casa bezeichnete, lebte von abwechslungsreichen Arrangements und einem brillanten Zusammenspiel. Spielten bei den Stücken »The Pursuit«, »Salute« und dem amüsanten Titel »Seitenstrangangina« die Bläser das Thema ein, so übernahm dies bei »Stackenblacken«, »Scandy« und »Piff Paff Puff« die Gitarre und bei »How Does It Feel« und »Won’t Let You Go« lag das Intro in Händen von
Keyboarder Dalheimer
Jeder der acht Heavytones war solistisch eine Klasse für sich, beim Percussionisten Garrido konnte man zeitweise den Eindruck gewinnen, dass er nicht nur mit zwei Händen und Füßen, sondern mit zehn Tentakeln ausgestattet war.
Mit ihren dichten und vor Klangfülle mehrfach fast berstenden Klangbildern erzeugte die Band einen unwiderstehlichen Groove, der sich mehrfach darin zeigte, dass sich das Publikum spontan als Rhythmusgruppe in die Vorträge einreihte oder sie nach furiosem Ausklang noch klatschend weiterlaufen ließ. Zugaben beendeten schließlich das Konzert.