Die Stadtkapelle Achern gibt übermorgen, am Samstag, ab 20 Uhr in der Hornisgrindehalle ihr Galakonzert. Während im ersten Teil die Jugendkapelle spielt und die Stadtkapelle die Ouvertüre aus Offenbachs »Orpheus« nachlegt, wird nach der Pause etwa 50 Minuten lang der »Herr der Ringe« von Johan de Meij aufgeführt. Die 1988 erschienene Sinfonie ist nicht mit der Filmmusik zu verwechseln. Rudolf Heidler dirigiert, Franz Schindler wird kurze Szenen über Gandalf, Gollum oder die Hobbits vorlesen. Die Idee zu dieser Sprechrolle ist erst vor kurzem entstanden.
Herr Heidler, seit wann wissen Sie, dass Sie am Samstag zum Galakonzert als zentrales Werk de Meijs »Herr der Ringe« aufführen werden?
Rudolf Heidler: Im Frühjahr war es der Wunsch der Musiker meiner Kapelle, dieses anspruchsvolle Werk einzustudieren. Das war das erste Mal, dass es so herum geschieht. Normalerweise schlage ich die Stücke vor. Ich hatte dieses sinfonische Werk aber schon lange im Hinterkopf und wollte es irgendwann einmal aufführen.
Und die Idee, einen Sprecher kurze Textsequenzen lesen zu lassen?
Heidler: Vorher war angedacht, den Spielfilm oder Bilder daraus zu zeigen. Die Idee mit dem Vorleser im Sessel kam mir erst vor kurzem nach einem Gespräch mit einem saarländischen Kollegen. Da unsere Moderatorin Ines Pasch leider für übermorgen ausfällt, musste ich rasch Ersatz finden. Ich bin Franz Schindler wahnsinnig dankbar, dass er so spontan zugesagt hat. Ich wusste, dass er Tolkiens Buch »Herr der Ringe« gut kennt und dass er sowieso zum Konzert kommen wollte.
Franz Schindler: Ich habe gleich zugesagt. Vorgelesen habe ich schon öfters, nicht nur meinen Kindern. Die Sprechrolle hilft den Besuchern am Samstag dabei, sich nicht im Labyrinth der Sinfonie zu verlieren. Ich spreche vor und auch während der fünf Teile der Sinfonie.
Heidler: Franz und ich kennen uns nicht erst seit gestern. Ich muss mir noch gut überlegen, wie ich mich revanchieren kann. Er hat ja auch eine wunderbare Stimme und ist quasi die Idealbesetzung.
Was für eine Zugabe spielt man nach solch einem sinfonischen Werk?
Heidler: Das habe ich mich in der Tat gefragt. Aber auch da hat mir Franz Schindler geholfen. Er hat mir etwas vorgeschlagen, das sich der Fröhlichkeit des letzten Hobbit-Satzes von de Meijs Werk gut anfügt. Übrigens werden am Samstag auch lebendige Figuren aus »Herr der Ringe« in der Halle sein.