Lautenbach

»Hexensteig« geht zunächst als Sohlberwanderung an den Start

Simon Allgeier
Lesezeit 3 Minuten
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18. April 2017
Ausblicke auf Lautenbach sowie die Rheinebene und das Renchtal verspricht der umgestaltete »Panoramaweg«, den Hans-Friedrich Huber (von links), Gunia Wassmer, Interimsgeschäftsführerin der Renchtal Tourismus GmbH, und Bürgermeister Thomas Krechtler in Kürze eröffnen wollen. Der »Hexensteig« hängt noch in der Warteschleife.

(Bild 1/2) Ausblicke auf Lautenbach sowie die Rheinebene und das Renchtal verspricht der umgestaltete »Panoramaweg«, den Hans-Friedrich Huber (von links), Gunia Wassmer, Interimsgeschäftsführerin der Renchtal Tourismus GmbH, und Bürgermeister Thomas Krechtler in Kürze eröffnen wollen. Der »Hexensteig« hängt noch in der Warteschleife. ©Simon Allgeier

Der Zuschuss für den geplanten Qualitätswanderweg »Lautenbacher Hexensteig und damit dessen Fertigstellung verzögert sich. Um die Wanderer nicht zu enttäuschen, bietet die Gemeinde zwischenzeitlich eine »Vesperwanderung« an – und baut den Panoramaweg weiter aus.

 »Es wäre nicht fair gewesen, wenn wir bis Juni warten«, erklärt Lautenbachs Bürgermeister Thomas Krechtler mit Blick auf die geplante Eröffnung des neuen »Lautenbacher Hexensteigs«. Ende Oktober vergangenen Jahres konnten die Teilnehmer am Hüttenwandertag schon einmal den 15 Kilometer langen Qualitätswanderweg unter die Füße nehmen. Im selben Monat stellte die Gemeinde einen Förderantrag beim Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord. Mit 10 000 Euro, so das Ziel, sollte der in Bühlertal ansässige Verein den Bau des »Hexensteigs« fördern. Das Geld soll hauptsächlich für die Beschilderung des Wegs und die Errichtung thematischer Stationen verwendet werden. 

»Es gab allerdings Probleme bei der Übertragung der Fördermittel«, erläutert Krechtler. Das Geld könne nun frühestens im Mai/ Juni fließen. Jochen Denker, Sprecher des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord, begründet die Verzögerungen gegenüber der ARZ mit einer »Überbuchung des Förderprogramms«. »Es gab ein großes Interesse an der Naturparkförderung, ein paar Projekte mussten deshalb auf die Nachrückerliste, darunter auch der Hexensteig.« Sollten noch Fördermittel übrig sein, werden diese im Mai/Juni verteilt. Es könne aber auch sein, dass der Hexensteig erst im nächsten Jahr zum Zug komme. 

Vesper statt Hexe

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So lange will weder die Gemeinde Lautenbach noch Gunia Wassmer, Interimsgeschäftsführerin der Renchtal Tourismus GmbH, warten. In Anlehnung an die Oberkircher Weinwanderung, eine Pauschale, die laut Wassmer im vergangenen Jahr rund 800 Mal gebucht wurde, entwarf sie deshalb die »Vesperwanderung«. Ab Herbst soll die dann als »Sohlbergwanderung« ausgewiesene Tour auf dem künftigen Hexensteig angeboten werden. Sie verbindet das Gasthaus »Kreuz« mit der »Wandersruh«, der Bergvesperstube »Fiesemichel« und findet ihren Abschluss im Gasthaus »Sonne«. Bis in drei Wochen sollen die Schilder von Ehrenamtlichen, die bereits die Wegführung unter der Leitung von Hans-Friedrich Huber erarbeitet haben, angebracht werden. »Wir wollen die Wanderer nicht enttäuschen«, meint Krechtler. »Es wäre nicht fair, bis zum Juni oder noch länger zu warten.« Schon jetzt sei die Nachfrage groß, bestätigt Wassmer. Viele Wanderer machten sich auf den Weg, scheiterten jedoch oftmals an den nicht vorhandenen Markierungen. 

Den Schwung mitnehmen

Nicht nur hinsichtlich der Gäste, auch wegen der vielen Bürger, die sich ehrenamtlich beim Wegebau engagiert haben, will Bürgermeister Krechtler keinen Stillstand aufkommen lassen. »Es ist jetzt wichtig, den Schwung mitzunehmen«, meint er. Ein weiteres Wegeprojekt, die Neuauflage des »Panoramawegs«, ist bereits in vollem Gange (siehe Artikel unten). 

Hintergrund

Lautenbach bringt erweiterten und erneuerten Panoramaweg an den Start

Die Wiederbelebung des Panoramawegs über Lautenbach ist neben dem geplanten Qualitätswanderweg »Hexensteig« und dem Zwischenschritt dorthin, der »Sohlbergwanderung«, ein weiterer Mosaikstein in dem Bestreben, die Gemeinde für Wanderer noch attraktiver zu machen. »Wir brauchen nicht nur die langen, zertifizierten Wege, sondern auch die kürzeren für kleine Touren am Abend beispielsweise«, erklärt Gunia Wassmer, Interimsgeschäftsführerin der Renchtal Tourismus GmbH. Der Panoramaweg sei in dieser Hinsicht optimal: Der Wanderer hat die Wahl zwischen drei Strecken mit einer Länge von 1,9 Kilometern bis 4,8 Kilometern. Eröffnet werden soll der erweiterte und ertüchtigte Panoramaweg laut Bürgermeister Thomas Krechtler am 14. Mai, dem Tag des Wanderns.

In seiner ursprünglichen Form wurde der Panoramaweg vor etwa 60 Jahren erbaut, erläutert Hans-Friedrich Huber, der bereits die Routenplanung für den »Lautenbacher Hexensteig« maßgeblich verantwortete. »Der Panoramaweg war marode und fast nicht mehr begehbar.« Jetzt wurde er von über 25 ehrenamtlichen Helfern wieder instand gesetzt, teilweise verändert und um einen Anschlussweg ergänzt. Rund 250 Stunden, schätzt Huber, investierten die Ehrenamtlichen in den Weg. »Die Leute sind mit Begeisterung bei der Sache«, freut sich Bürgermeister Krechtler. Ende Januar sei mit den Arbeiten am Panoramaweg begonnen worden, inzwischen stünden sie vor dem Abschluss.
Im ersten Teil der Wanderung, die in der Bahnhofstraße startet, gelangt man zur renovierten Wassertretstelle. Ein Teil des Weges, der auf einer Höhe von 200 bis 350 Metern auf fast ausschließlich freier Strecke über der Gemeinde entlang führt, beinhaltet auch einen Abschnitt der Allerheiligen-Steige. Dieser historische Weg, der durch ein Hochwasser stark beschädigt wurde, konnte wieder hergestellt werden.

Der neue Teil des Wegs führt durch ein Gebiet, das laut Huber wegen seiner zahlreichen Trockenmauern als »Paragraph-32-Biotop« geschützt ist.  Hier zeigt sich auch der Hintergrund der jüngst vom Gemeinderat angemahnten Offenhaltung der Landschaft. Schafe und Ziegen weiden auf den Wiesen, vereinzelt stehen Streuobstbäume. »Wenn alles hier zuwaldet, brauchen wir keinen Panoramaweg mehr«, meint Hans-Friedrich Huber. »Der Weg lebt von den tollen Weitblicken, die man hier genießen kann«, ergänzt Gunia Wassmer. Über 30 Sitzbänke entlang des Wegs laden an ebenso vielen Aussichtspunkten zum Verweilen ein. Ausruhen will sich die ehrenamtliche Truppe um Hans-Friedrich Huber indes nicht. Sie hat schon das nächste Projekt vor Augen: die Otschenfeldwanderung.

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