Lautenbach

Höllwaldteufel steigen in die Fasent ein

Wolfgang Löhnig
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20. Februar 2017

(Bild 1/2) Zunftmeister Jens Wiedemer eröffnete die Fasent der »Höllwaldteufel« in Lautenbach, nicht ohne sich über die Namensgebung des neuen Premiumwanderwegs zu mokieren. ©Wolfgang Löhnig

Um 19 Uhr sollte die Tür zur Neuensteinhalle geöffnet werden, nachdem Minuten später noch geschlossen war, klopften die wartenden Besucher ungestüm gegen die Tür und verlangten Einlass ins »Trockendock zum leeren Bad«. Dort eröffneten die »Höllwaldteufel« die Fasent mit Spitzen auf das Geschehen in der Gemeinde.
 

Die Narrenzunft »Höllwaldteufel« hatte zu ihrem närrischen Eröffnungsabend geladen, jeder der Gäste wollte einen guten Platz haben. Dass die Gruppen bereits eine Stunde vor Beginn »Platzhalter« geschickt hatten, war auch nötig. Bis zum Beginn des fröhlichen Abends platzte die Halle schier aus den Nähten, einmal mehr war der Besucheransturm kaum zu bewältigen. Das zeigt nicht zuletzt wie hoch beim närrischen Volk das Opening der fünften Jahreszeit angesetzt ist. Es war aber auch ein Programm der Sonderklasse, das die Gäste immer wieder von den Stühlen riss. Übrigens wurden die alten Holzstühle für zwei Euro angeboten, wie die »Paniker« angekündigt hatten, sollen nämlich neue Sitzgelegenheiten angeschafft werden. 

Doch der Reihe nach: Der Abend begann mit dem Einmarsch der Aktiven der »Höllwaldteufel« und der Begrüßung der zahlreichen Gäste durch Zunftmeister Jens Wiedemer. Schon Wiedemer ließ es sich nicht nehmen, eine Breitseite gegen den geplanten »Hexensteig«, den Lautenbacher Premiumwanderweg, abzuschießen. Wie kann man im Heimatort der Höllwaldteufel einen Hexensteig ins Leben rufen? Das sei ebenso wie wenn man im Bierort Ulm einen »Rothaussteig« einrichten würde. Nach Worten des Tadels folgte ein Augenschmaus mit Tanzmariechen Alena Wolber. Dann kamen noch einmal alle Mädchen auf die Bühne, zum Gardetanz. Trotz (wegen Krankheit) verringerter Zahl konnten die Gardemädchen die Zuschauer mit ihrem Tanz begeistern. Nach einer Tanz- und Schunkelrunde ging es Schlag auf Schlag weiter. 

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Ein letztes Mal sah man Alt-Bürgermeister Karl Bühler in einem Schaukelstuhl auf der Bühne relaxen. Seine Mitarbeiterin Melanie  Madlinger rief ihn und kündigte, verschreckt darüber, dass der Neue kommt. Sie schlug vor: machen wir es wie früher und tun als ob wir was schaffe würde. Dann kam Thomas Krechtler. Der Bürger­empfang wurde vom Zunftrat persifliert: »Liebe Mitbürger, liebe Mitbürgerinnen von Lautenbach! Ich darf Sie herzlich zu meinem ersten Bürgerempfang in meiner ersten Amtszeit in meiner Gemeinde, in meiner Halle begrüßen.« Immer wieder wurde Herr Knapp gerufen, der den Bürgermeister unterstützen sollte. 

Alternative Teufelssteig
Der Spatenstich zum Renchtal Radweg war ebenso Thema wie die Planungen zum »Lautenbacher Hexensteig«. Umfassend stellten die Narren einen »Teufelssteig« vor, den sie ausgekundschaftet hatten. Er begann am Wohnmobilstellplatz mit einem »Blasomat«. Nur Wanderer unter 0,5 Promille Blutalkohol durften auf den Weg. 
Der Turnverein zeigte eine flotte Bodengymnastik, alle Teilnehmer waren gepampert und zeigten mit Schnullern in den Mundwinkeln, wie man Kinder zum Turnen bringen kann. Auch auf Jens Wiedemer wurde ein humoristischer Anschlag verübt, der die Lachmuskeln der Zuschauer strapazierte. Sein Heimweg in eiseskalter Nacht endete mit einem Bad in der Rench. Zuhause angekommen, wollte er sich seiner feuchten Kleidung entledigen, die am Ende aber auf der Treppe vor seinem Haus anfror. Viele Anekdoten mehr brachten das Publikum zum Rasen. 

Die »Dancing Flintstones«, als Ägypter gekleidet, überzeugten das Publikum mit einem Tanz. Als letzte Gruppe trat »Pink Pepper« auf. Der Chor bot einen Rückblick auf zehn Jahre ihres Bestehens und damit zehn Jahre Tanz, mal mit mal ohne Männer. 
Nach dem obligatorischen Teufelstanz bat Jens Wiedemer alle Teilnehmer zum Finale auf die Bühne. Die Besucher mussten erraten, wie viele Weihnachtsbäume nach dem Fest von der Narrenzunft abgeholt wurden. Siegerin war Nicole Bramser, mit genau 74. Die nächstliegenden waren Aline Huber und Berthold Roth mit je 73 Bäumen. 

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