Hoffnungsschimmer für das alte Seehotel in Achern
Seit 1997 steht das Seehotel am Achernsee leer, es wurde mehr und mehr zum Schandfleck in idyllischer Umgebung. Immer wieder scheiterten Verhandlungsgespräche mit dem Besitzer, starben Projekte, bevor sie in die Planung gingen. Nun hat sich der Kehler Architekt Jürgen Grossmann nach der Immobilie erkundigt.
»Wir können bestätigen, dass sich Jürgen Grossmann gedanklich mit dem Seehotel beschäftigt hat.« Ulf Tietge, Pressesprecher der Grossmann-Architekten mit Sitz in Kehl, bekräftigt auf Nachfrage die ARZ-Information, dass sich der erfahrene Architekt bei der Acherner Stadtverwaltung über das ehemalige Hotel am Achernsee erkundigt hat. »Wir sind aber weit davon entfernt, es eine Planung nennen zu können«, fügt Tietge sofort an.
Sehr frühes Stadium
Auch OB Klaus Muttach bestätigt auf ARZ-Nachfrage, ohne Namen zu nennen, dass am Donnerstag ein Interessent für das Seehotel beim Fachgebiet Stadtplanung vorgesprochen und sich nach den baulichen Möglichkeiten erkundigt hat. Muttach: »Allerdings ist das Interesse in einem sehr frühen Stadium und der Interessent hat selbst gesagt, dass er sich das Projekt einfach einmal ansehen und die Möglichkeiten klären wollte. Eine wahrscheinliche oder gar zeitnahe Projektentwicklung ist für uns nicht absehbar.« Auch schon in der Vergangenheit habe es immer wieder Anfragen gegeben, die aber dann doch nicht zur Realisierung führten, »was wir natürlich bedauern«, ergänzt der OB.
Wie Muttach bereits beim Pressetermin am Campingplatz vor drei Wochen gesagt hat, sei es zum einen schwer, den Besitzer des Seehotels zu erreichen, zum anderen lägen dessen Preisvorstellungen weit über den marktüblichen Zahlen. Das Gelände ist eingezäunt, damit sind die Sicherheitsaspekte der baufälligen Immobilie abgedeckt.
Gewisser Charme
Laut Tietge hat das Projekt Seehotel aus Sicht von Jürgen Grossmann »einen gewissen Charme«. Tietge: »Es ist aber noch sehr, sehr früh. Es ist noch nicht einmal klar, ob Herr Grossmann überhaupt Gespräche führen wird.« Der Pressesprecher fügt noch an, dass der Kehler Architekt nur ganze Sachen mache. »Bei ihm heißt es: Entwicklung oder nix.«
Bekanntlich hat Architekt Jürgen Grossmann reichlich Erfahrung mit schwierigen Projekten, an die sich jahrelang niemand herangetraut hat – in der Ortenau und darüber hinaus. In Achern ist er besonders dafür bekannt, dass er die Entwicklung der Illenau entscheidend angestoßen hat, als er 2009 aus den Gebäuden des Nordtrakts die »Parkresidenz Illenau« mit mehr als 50 Wohnungen schuf.