Oberkirch

Hotelmanagerin Elena wechselt zur Winzer eG

Patric König
Lesezeit 4 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
20. August 2016
Elena Batzlers Konterfei wird das Plakat bei den Oberkircher Winzer eG nicht mehr lange zieren. Die Weinprinzessin selbst bleibt dem Betrieb aber erhalten.

Elena Batzlers Konterfei wird das Plakat bei den Oberkircher Winzer eG nicht mehr lange zieren. Die Weinprinzessin selbst bleibt dem Betrieb aber erhalten. ©Patric König

Der September 2016 wird für Elena Batzler ein Monat der Abschlüsse: Sie beendet ihr Studium zur Hotelmanagerin und auch ihre Amtszeit als Oberkircher Weinprinzessin. 

Noch hängt das Weinprinzesinnen-Dirndl in Sichtweite am Kleiderschrank von Elena Batzler.  Es ist nicht nur jenes Kleiderstück, das sie im vergangenen Jahr am häufigsten getragen hat, sondern immer noch eines ihrer schönsten und liebsten.  Sie hat jeden Tag genossen, an dem sie es tragen durfte. »Es war all die Kilometer und Stunden wert«, sagt sie über ihre Zeit als Weinprinzessin, die Anfang September endet.

Kilometer musste sie einige zurücklegen, und das lag nicht nur an den Prinzessinnen-Pflichten, die sie oft bis  in die Stuttgarter Gegend geführt haben. Die 23-Jährige absolviert ein Duales Studium an der Hochschule in Ravensburg und in einem Hotel in Freiburg und lebte in Lauf. Anfangs habe sie sich dafür rechtfertigen müssen, dass sie nicht mehr in Oberkirch wohne. »Doch das ist schnell abgeebbt.« Zumal Oberkirch ihre Heimat bleibe.

Die Vereine aus ihrem Heimatort Hesseldorf nahmen es mit Humor: Sie stellten der Prinzessin beim Krönungsfest in der Maiecklehalle (»der persönlichste Augenblick beim Weinfest«) einen mobilen Maibaum, der wächst und gedeiht und der Hoheit als Weihnachtsbaum diente.  Dank der Hesselbacher hat die Weinprinzessin, die nicht aus einer Winzerfamilie stammt, nun auch Reben: Die Vereine pflanzten ihr einige Rebstöcke. 

Dass sie nicht im Weinberg aufgewachsen ist, gereichte Elena nicht zum Nachteil. Was ihr an praktischer Erfahrung fehlte, glich sie mit Fleiß aus. »Ich habe mich vor den Terminen immer intensiv mit den Weinen beschäftigt.« Und wenn die Literatur mal nicht weiterhalf, stand ein Ansprechpartner der Oberkircher Winzer eG zur Verfügung.
Die Ratgeber von heute sind die  Kollegen von morgen: Elena Batzler arbeitet ab Oktober, nach dem Abschluss ihres Studiums, im kaufmännischen Bereich der Oberkircher Winzer EG. Den ersten Kunden hat sie ihrem Bald-Arbeitgeber schon beschert: Das Freiburger Hotel, in dem sie den praktischen Teil ihres Hotel- und Gastronomiemanagement-Studiums absolviert, hat nun auch Oberkircher  Rebensaft im Angebot. 

- Anzeige -

Dort wurde Elena in den vergangenen Monaten öfter als Weinexpertin an die Tische gebeten als zuvor. Viele Gäste wollten sich den Wein von der Weinprinzessin an den Tisch bringen lassen, deren Foto sie im Hotel gesehen hatten. Auch das Personal hat sie von Oberkirchs Wein und seinen Schönheiten überzeugt: Elena durfte den Betriebsausflug organisieren. Sie nahm ihre Kollegen mit auf eine Weinwanderung in ihrer Heimatstadt. Anschließend musste sie einige Kisten Oberkircher nach Freiburg bringen. 

Elena hat nicht nur Wein kredenzt, sondern in ihrer Amtszeit auch fleißig ein Netzwerk geknüpft. Es reichte von Eishockeyspielern der Schwenninger Wild Wings, in deren VIP-Raum sie ausschenkte, bis zu 34 weiteren Produktköniginnen (»von der Lavendel- bis zur Wasserkönigin«), mit denen sie in Mannheim die Deutsche Gastrokönigin wählte.  Auch die französische Bloggerin durfte nicht fehlen, die ihre Großeltern zum Weinfest-Seniorennachmittag begleitet hatte und ungefähr 20 Selfies mit der Prinzessin schoss. »Die war ziemlich anspruchsvoll.« Oder das Ehepaar aus dem Golfclub, den Elena bewirtet hatte. »Es ist extra wegen mir zum Burgunderfest gekommen. Das ist unbezahlbar.« 

Gastrokönigin gewählt

Zuerst bei der Aufzählung ihrer schönsten Erlebnisse nennt die Prinzessin aber den Besuch in der Oberkircher Sozialstation mit Kindergartenkindern. Sie hinterließen ihr »gefühlte 25 0000 Bilder«. Weggeworfen hat sie keines davon, sondern sie, wie alle Erinnerungsgegenstände, säuberlich abgeheftet. Wie das Dirndl hat der Ordner einen festen Platz in der Wohnung in Urloffen, die sie mit ihrem Freund bezogen hat. Gleiches gilt für das Diadem, dessen Platz auf einer Kommode bald leer sein wird. Ob es einmal durch eine andere Weinprinzessinnen-Krone ersetzt wird? »Schau’n mer mal. Ich bin nicht abgeneigt.«
 

Weitere Artikel aus der Kategorie: Achern / Oberkirch

An der vielbefahrenen L75 auf Höhe von Helmlingen kontrollierte die Polizei am Sicherheitstag den Verkehr.
vor 56 Minuten
Am Sicherheitstag
Beim Sicherheitstag des Polizeipräsidiums Offenburg kontrollieren Beamte den Verkehr auf der L75 bei Helmlingen. Bei 70 Kontrollen in zwei Stunden gibt es mehrere Treffer.
Zur Kommunalwahl am 9. Juni sind die Wähler landauf, landab wieder zu den Urnen aufgerufen.
vor 3 Stunden
In Appenweier und Renchen
Welche bisherigen Gemeinde- und Ortschaftsräte treten in Appenweier und Renchen nicht mehr an? Diese und weitere interessante Antworten liefern die frisch bewilligten Wahllisten.
Wenn „es Katzen hagelt“ sind die Kinder im „Bauwagen“, ansonsten am liebsten draußen.
vor 6 Stunden
Naturgruppencheck
ARZ-Naturgruppencheck: Der Naturkindergarten Guckinsdorf in Oppenau bietet Platz für 20 Kinder über drei Jahren. Wiese und Wald machen die Natur im Jahreszeitenverlauf erlebbar.
Am Amtsgericht Achern schilderte ein Mann sein Leben in Sucht.
vor 8 Stunden
Amtsgericht Achern
Ein 41-Jähriger hatte morgens um acht schon 1,25 Promille, als ihn die Polizei auf einem E-Roller kontrollierte. Kein Wunder, der Mann hat eine lange Gewöhnung an starken Alkoholkonsum hinter sich. Jetzt schilderte er vor dem Amtsgericht seinen Weg aus der Sucht.
Keine leichte Arbeit hatte die Jury beim Auswerten des Rheinauer Mal- und Zeichenwettbewerbs.
vor 8 Stunden
Jury bestimmt die Sieger
Das Spiel und das Spielen stehen beim Mal- und Zeichenwettbewerb der Stadt Rheinau unter dem Motto „Rheinau – alles ein Spiel“ facettenreich im Vordergrund. Jetzt ist die Jury am Zug.
Die Bushaltestelle "Schlatten" in Bottenau wurde vom Kreis priorisiert umgebaut.
vor 15 Stunden
Oberkirch
Die Kommunen wollen den barrierefreien Umbau von Bushaltestellen genau prüfen. Denn abseits der finanziellen Herausforderungen, ergibt ein Umbau nicht an jeder Haltestelle Sinn. So sehen es zumindest die Verantwortlichen.
Bereits barrierefrei umgestaltete Bushaltehaltestellen, wie hier in Lautenbach-Winterbach, sind optisch leicht an den Aufmerksamkeitsfeldern und Leitstreifen zu erkennen.
vor 15 Stunden
Situation im Renchtal
Der barrierefreie Umbau von Bushaltestellen schreitet voran. Allerdings deutlich langsamer, als der Gesetzgeber das ursprünglich vorgesehen hat. Das Renchtal bildet da keine Ausnahme.
Anja Bauer (62), Leiterin der Abteilung für Schule und Bildung im Regierungspräsidium Karlsruhe, wohnt in Achern und wurde nun auch zur Vorsitzenden des Hochschulrats der PH Karlsruhe gewählt.
vor 17 Stunden
Anja Bauer beschreibt Problematiken und Chancen
Anja Bauer aus Achern ist die neue Vorsitzende des Hochschulrats der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. Die Schulexpertin leitet auch die Abteilung für Schule und Bildung im RP Karlsruhe.
Im Rathaus Stadelhofen wurde über die neue Hauptsatzung diskutiert.
vor 18 Stunden
Neue Hauptsatzung
Die Ortschaftsräte möchten der Oberkircher Verwaltungsspitze die Möglichkeit geben, Bürokratie abzubauen. Dennoch gibt es große Bedenken wegen der neuen Hauptsatzung.
Wie kaum ein anderer Journalist erlebte Kai Diekmann die Mächtigen der Welt hautnah, mit Putin fuhr er Jetski im Schwarzen Meer. Kai Diekmann wurde im Josefshaus von Julius Geier (rechts) interviewt. 
vor 19 Stunden
Achern
Der frühere "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann stellt im Josefshaus bei der Jungen Union seine Memoiren vor. Er gibt Einblicke in die Welt der Mächtigen.
Oberbürgermeister Gregor Bühler (rechts) und Fachbereichsleiter Mathias Benz (links) begrüßten die Heimattage-Organisatorin Gabriele Schindler.
vor 23 Stunden
Planungen für Großevent werden forciert
Die Heimattage Baden-Württemberg 2026 in Oberkirch nehmen an Fahrt auf: Mit der Besetzung der Geschäftsstelle der Heimattage durch Diplom-Kulturwirtin Gabriele Schindler fällt der Startschuss für die Planungsphase des Eventjahrs.
Die Franz Rapp Schule Oppenau trauert um ihren langjährigen Kollegen Axel Pfundstein. 
18.04.2024
Franz-Rapp-Schule
In den Osterferien ist ein Lehrer der Franz-Rapp-Schule in Oppenau völlig überraschend verstorben. Er war seit 2002 an der Schule tätig.

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • Alles andere als ein Glücksspiel: die Geldanlage in Aktien. Den Beweis dafür tritt azemos in Offenburg seit mehr als 20 Jahren erfolgreich an.
    17.04.2024
    Mit den azemos-Anlagestrategien auf der sicheren Seite
    Die azemos Vermögensmanagement GmbH in Offenburg gewährt einen Einblick in die Arbeit der Analysten und die seit mehr als 20 Jahren erfolgreichen Anlagestrategien für Privat- sowie Geschäftskunden.
  • Auch das Handwerk zeigt bei der Berufsinfomesse (BIM), was es alles kann. Hier wird beispielsweise präsentiert, wie Pflaster fachmännisch verlegt wird. 
    13.04.2024
    432 Aussteller informieren bei der Berufsinfomesse Offenburg
    Die 23. Berufsinfomesse in der Messe Offenburg-Ortenau wird ein Event der Superlative. Am 19. und 20. April präsentieren 432 Aussteller Schulabsolventen und Fortbildungswilligen einen Querschnitt durch die Ortenauer Berufswelt. Rund 24.000 Besucher werden erwartet.
  • Der Frühling steht vor der Tür und die After-Work-Events starten auf dem Quartiersplatz des Offenburger Rée Carrés.
    12.04.2024
    Ab 8. Mai: Zum After Work ins Rée Carré Offenburg
    In gemütlicher Runde chillen, dazu etwas Leckeres essen und den Tag mit einem Drink ausklingen lassen? Das ist bei den After-Work-Events im Rée Carré in Offenburg möglich. Sie finden von Mai bis Oktober jeweils von 17 bis 21 Uhr auf dem Quartiersplatz statt.
  • Mit der Kraft der Sonne bringt das Unternehmen Richard Neumayer in Hausach den Stahl zum Glühen. Einige der Solarmodule befinden sich auf den Produktionshallen.
    09.04.2024
    Richard Neumayer GmbH als Klimaschutz-Pionier ausgezeichnet
    Das Hausacher Unternehmen Richard Neumayer GmbH wurde erneut für seine richtungsweisende Pionierarbeit für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Die familiengeführte Stahlschmiede ist "Top Innovator 2024".