Kappelrodeck muss Hochwasserschutz allein stemmen
Eine ernüchternde Angelegenheit war für den Kappelrodeck Gemeinderat die Beschlussfassung über den Hochwasserschutz am Ibach im Bereich Besenstiel, wo ein Unwetter 2014 erhebliche Schäden angerichtet hatte.
Dort ist nun ein Hochwasserschutz geplant, für den die Gemeinde bislang mit einer Förderung rechnete, doch vergeblich. »Nicht nur das Unwetter, auch die Fördersituation ist eine Katastrophe. Das macht keinen Spaß, da dranzugehen«, so Bürgermeister Stefan Hattenbach am Montag.
Auch die Begründung der Ablehnung einer Förderung durch das Amt für Wasserwirtschaft und Bodenschutz hob die Stimmung nicht gerade, denn die Behörde des Landratsamts sieht darin »kein ausreichendes Kosten-, Nutzenverhältnis«, zitierte der Bürgermeister: »Das ist krass und sehr ernüchternd.«
»Im Stich gelassen«
So blieb den Gemeinderäten keine Wahl, als die favorisierte Lösung für rund 1,9 Millionen Euro, die einem hundertjährigen Hochwasser standgehalten hätte, zu verwerfen und die Lösung B einstimmig zu befürworten, die rund 850 000 Euro kostet.
Die technischen Details hatte zuvor ein Vertreter des Büros Zink Ingenieure aus Lauf erklärt. So gibt es nun einen Ausbau und eine Sanierung des Gewässers nebst einer Sanierung der Straße mit einer Verstärkung des Asphalts. Wesentlicher Bestandteil des neuen Schutzes wird ein Geröllfang sein. »Damit können wir die neuralgischen Punkte beheben«, so Hattenbach. Günther Gallwitz von den Freien Wählern sah noch das Positive: »Eine letztendliche Sicherheit haben wir auch mit einer teuren Maßnahme nicht.« Aber auch für ihn war es »nicht zu verstehen, dass wir im Stich gelassen werden«.
Markus Vogel (CDU) sieht »keine Garantie, dass wir für jedwedes Unwetter ein Bauwerk errichten können«. Obwohl sich die örtliche Situation optisch verändern werde, sieht er eine Verbesserung. Werner Mandat (SPD) nannte die Behördenreakton eine »Super-Nummer« und erfuhr auf Nachfrage noch, dass der Durchfluss nur dort erhöht werden kann, wo er erheblich zu klein ist.