Kappelrodecker Baugebiet braucht drei Offenlagen
»Manchmal ist es einfacher, einen neuen Bebauungsplan auf der grünen Wiese aufzustellen, als einen teilweise schon vorhandenen zu ändern«, betonte Bürgermeister Stefan Hattenbach in der Sitzung des Gemeinderats am Montag.
Dabei bezog er sich auf die Änderung des Bebauungsplans Nr. 2 (Lenzenbühn, Vierzehnäckerle, Langfurch, Belzacker, Birkköpfel, Widig, Sauerhansenbühn) aus dem Jahr 1975, der jetzt im Bereich »Birkköpfel« nach drei Offenlagen zur abschließenden Beratung anstand.
Das Plangebiet mit einer Fläche von 1,05 Hektar liegt im Westen von Kappelrodeck zwischen Friedhof und Bebauung an der Waldulmer Straße, es schließt im Südwesten als auch im Nordosten an Wohnbebauung an. Die Erschließung kann über die vorhandene provisorisch hergestellte Anbindung an die Waldulmer Straße erfolgen. Die Fläche weist eine Steigung von rund zehn Prozent auf, zwei der Grundstücke im Plangebiet sind bereits bebaut, auch eine Umlegung war erforderlich.
Der Bebauungsplan entwickelt sich aus dem Flächennutzungsplan und ist eine Maßnahme der Innenentwicklung, der Gemeinderat konnte deshalb im Februar 2015 die Planänderung im beschleunigten Verfahren in die Wege leiten. Hattenbach erinnerte an den weiteren Ablauf mit der ersten Offenlage, wobei im Nachgang ein von der Umlegung betroffener Bürger Widerspruch einlegte.
Eine zweite Offenlage wurde erforderlich, weil Anregungen der Träger öffentlicher Belange und Regelungsbedarf beim Umlegungsverfahren eingearbeitet werden mussten. Die dritte Offenlage wurde dann vom Gemeinderat im Juli beschlossen, das Ergebnis lag jetzt am Montagabend vor. Stellungnahmen und Anregungen hatte das Bauamt zur Kenntnis genommen oder nach Abwägung berücksichtigt.
In der Stellungnahme für die Freien Wähler erinnerte Armin Ossola daran, dass im Verfahren recht unterschiedliche Befindlichkeiten berücksichtigt werden mussten. Man sei Kompromisse eingegangen und habe letztlich ein gutes Ergebnis erreicht. Auch Markus Vogel (CDU) verwies auf den großen Aufwand, der erforderlich war, um diese Planänderung zu erreichen.
Erich Laber (SPD) brachte das Problem des Schallschutzes im Hinblick auf die Waldulmer Straße zur Sprache und riet dazu, durch eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer den Verkehrslärm zu reduzieren. Dieses Thema sei auf der Agenda der nächsten Verkehrsschau, so Hattenbach.
Mehr Geld für »Konus«
Eine Bekanntgabe der Verwaltung betraf den »Konus«, der Gästen für jede kurtaxenpflichtige Übernachtung die kostenlose Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ermöglicht. Der Unkostenbeitrag, der hierfür von den Gemeinden erhoben wird, erhöhe sich um rund sieben Cent, berichtete Hauptamtsleiter Martin Reichert, die Mehrkosten für Kappelrodeck bezifferte er auf 2100 Euro im Jahr.
Bürgermeister Hattenbach informierte noch darüber, dass derzeit das Konzept für den Volkstrauertag überarbeitet und mit beiden Kirchen besprochen wird. Günther Gallwitz, der zur Zeit die Seniorenfeier am 11. Dezember organisiert, appellierte an die Ratskollegen, an dieser Veranstaltung mitzuwirken.