Nach Brand einer Lagerhalle in der Acherner Franz-John-Straße

Kein Obst und Gemüse aus Brandnähe essen

red/tap
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22. August 2014
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(Bild 1/2) Gestern brannte das Gefahrstofflager einer Firma in der Acherner Franz-John-Straße ©Roland Spether

Nach dem gestrigen Brand einer Lagerhalle in der Acherner Franz-John-Straße können die beteiligten Fachämter des Ortenaukreises heute noch keine Entwarnung geben. „Die von der Feuerwehr direkt am Brandort vorgenommenen Luftmessungen gaben zwar keinen Hinweis auf eine höhere Konzentration an ausgetretenen Gefahrstoffen“, informiert Dr. Thomas Wolf, Leiter Umwelt- und Infektionshygiene beim Gesundheitsamt des Ortenaukreises. „Jedoch sind die Proben in ihrer Zusammensetzung sehr unterschiedlich und stellen Momentaufnahmen dar, weshalb sie keine verlässliche Aussage zulassen“, so Wolf. Zudem sei immer noch unklar, welche der Stoffe und in welchem Umfang ausgetreten sind.

Bei dem vom Brand betroffenen Betrieb handelt es sich um ein Aufbereitungs- und Entsorgungsunternehmen von Chemikalienabfällen. „Im Betriebsgebäude lagerte eine Vielzahl unterschiedlichster Laborchemikalien, die sich während des Brandes zersetzt haben“, erläutert Julia Morelle, Amtsleiterin des Amts für Gewerbeaufsicht, Immissionsschutz und Abfallrecht beim Landratsamt Ortenaukreis. „Uns liegt inzwischen zwar eine Liste der Stoffe vor. Ohne zusätzliche zeitaufwendige Analysen und Vegetationsproben, können wir nicht ermessen, ob Auswirkungen auf im Freiland befindliche Obst- und Gemüseprodukte zu befürchten sind.“

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Daher empfiehlt das Landratsamt in Absprache mit der Feuerwehr Achern vorsorglich, aktuell vom Verzehr landwirtschaftlicher Produkte, die im Umkreis von 1000 Meter des Brandortes angebaut werden, abzusehen. Mit den Labor-Ergebnissen wird frühestens Ende nächster Woche gerechnet. „Sobald uns neue Erkenntnisse vorliegen, informieren wir die Bevölkerung“, so Morelle. Die Aufforderung, Fenster und Türen geschlossen zu halten, galt nur für den gestrigen Tag. „Nach Auskunft der Feuerwehr besteht der Besorgnisfall nicht mehr“, sagt Morelle.  

Aus wasserwirtschaftlicher Sicht stellt anfallendes Löschwasser, das mit umwelt- oder wassergefährdenden Stoffen verunreinigt sein kann, bei Brandereignissen eine große Gefahr dar. In Abstimmung mit der Stadt Achern, dem Regierungspräsidium Freiburg und dem Amt für Wasserwirtschaft und Bodenschutz des Ortenaukreises ergriffen die Einsatzkräfte gestern in Achern direkt vor Ort wichtige Maßnahmen, um eine Gefährdung zu minimieren. Rund 16 Kubikmeter Löschwasser wurden von der Feuerwehr aufgefangen und in geeigneten Kunststoffbehältern zur Zwischenlagerung auf die Kläranlage Achern gebracht. Zudem wurde der Regenwasserauslauf der Acher mit Sandsäcken verschlossen um bereits in den Regenwasserkanal eingedrungenes Löschwasser zurückzuhalten. Inzwischen wird das Löschwasser per Saugfahrzeug zur Kläranlage gebracht, dort in einem Becken zwischengespeichert und nach entsprechender Analyse fachgerecht entsorgt. Nach Information des Amts für Wasserwirtschaft und Bodenschutz des Ortenaukreises ist in die Schmutzwasserkanalisation nachweislich kein Löschwasser eingedrungen.

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