Oberkirch

Koehler weiht neues Logistikzentrum ein

Rüdiger Knie
Lesezeit 2 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
27. April 2015

(Bild 1/2) Der Blick ins Hochregallager, das momentan zu 60 bis 70 Prozent ausgelastet ist. Es dient als Puffer für die Produktion und ermöglicht es Koehler, sieben angemietete Außenlager aufzugeben, in denen die Papierrollen früher zwischengelagert werden mussten. ©Rüdiger Knie

Die Papierfabrik Koehler schließt heute ihr »Projekt Oberkirch« mit der Einweihung des Logistikzentrums ab. Insgesamt 40 Millionen Euro kostete die Umstrukturierung des Standortes. Die nächste Baustelle läuft bereits: das Verwaltungsgebäude wird erweitert.

Die größte Einzelinvestition am Standort Oberkirch seit über 35 Jahren ist abgeschlossen. Innerhalb von knapp drei Jahren wurde die Struktur des Werkes Oberkirch generalüberholt.

Vor 35 Jahren ging es um den Bau der Papiermaschine PM 5, diesmal um die Verwirklichung eines neuen Logistikkonzeptes. Wesentliche Bestandteile sind zwei Verpackungsanlagen für die fertige Ware, zwei neue Querschneider, ein computergesteuertes Hochregallager mit fünf automatischen Lagergeräten und Palettenfördertechnik, die die Papierrollen am passenden Standort einlagern. Infrastruktur und Versand wurden entsprechend angepasst. Für Forschung und Entwicklung gibt es jetzt eine neue Versuchsstreichanlage.

Die letztgenannte Investition ist für die Zukunftssicherung des Unternehmens von besonderer Bedeutung. Auch wenn Koehler mit seinen Hauptsparten Thermo- und Selbstdurchschreibepapier (SD-Papier) noch sehr gut im Geschäft ist (Pressesprecher Stephan Schwietzke: »Wir könnten im Moment mehr verkaufen als wir produzieren.«), denkt man bei Koehler über Nachfolgeprodukte nach, falls der weltweite Absatz in den beiden Sparten sinkt: Durch die SD-Papiere »haben wir seit 40 Jahren Erfahrung im Bereich Mikrokapseln. Mit anderen Firmen forschen wir an neuen Produkten«, berichtet der Technische Vorstand Werner Ruckenbrod. Marktreif sollen die in den nächsten fünf Jahren werden.

- Anzeige -

Großer Markt

Wohin es neben anderen Ideen gehen könnte, lässt Schwietzke durchblicken: In die Kapseln ließen sich beispielsweise Duftstoffe einbauen. Laut Ruckenbrod hat der gesamte Mikrokapselmarkt ein Volumen von 4,5 Milliarden Euro. Mit dem Oberkircher Knowhow will Koehler sich davon ein ordentliches Stück abschneiden.

Dass das Unternehmen (Wirtschaftsdaten siehe Hintergrund) weiter auf Expansionskurs ist, zeigt der Blick neben das Verwaltungsgebäude. Dort gibt es eine Baugrube. Die Verwaltungsfläche wird um 400 Quadratmeter erweitert. Die Kapazitätsgrenze des 2006/07 gebauten Gebäudes ist erreicht. Die neuen Räume dienen aber größtenteils der Vorratshaltung zur Ansiedlung neuer Vertriebs-  und Entwicklungsmitarbeiter. Der dreigeschossige Anbau soll sich optisch nahtlos an die Bausubstanz anpassen. Werks- und Spartenleiter Hartmut Felsch erklärt, wo Koehler sich mit Spezialpapieren auf einem schwieriger werdenden Markt behaupten will: Feintech-Papiere für technische Anwendungen und für Digitaltechnologie (beispielsweise Posterdruck). »Um hier 20 000 Tonnen Papier zu verkaufen, braucht man in diesen Nischenmärkten sieben bis acht Produkte.«

Zunächst steht heute eine Einweihungsfeier mit rund 160 geladenen Geschäftspartnern und kommunalen Vertretern an. Rund 150 Firmen waren am Bau beteiligt, davon 70 aus dem Ortenaukreis.

Stichwort

Projekt Oberkirch

  • Oktober 2010: Beginn einer Analyse zur Standortsicherung und Profitabilität.
     
  • Anfang 2012: Rückbau altes Heizkraftwerk und Neubau für Werksfeuerwehr und Koehler Renewable Energy.
     
  • März 2013 bis Herbst 2014: Bau vollautomatisches Hochregallager (1 x 34 Meter und 2 x 30 Meter sichtbare Höhe; jeweils zwei Meter unter Bodenhöhe); 16 -  19 000 Rollenstellplätze; Gebäudevolumen des Logistikzentrums entspricht der Größe von 200 Einfamilienhäusern; zwei neue Querschneider und zwei neue Rollenverpackungsanlagen sowie eine Pilotstreichanlage.
     
  • Investition: insgesamt rund 40  Millionen Euro; Budget und Zeitplan wurden nach Koehler-Angaben eingehalten.

Weitere Artikel aus der Kategorie: Achern / Oberkirch

Zur Kommunalwahl am 9. Juni sind die Wähler landauf, landab wieder zu den Urnen aufgerufen.
vor 2 Stunden
In Appenweier und Renchen
Welche bisherigen Gemeinde- und Ortschaftsräte treten in Appenweier und Renchen nicht mehr an? Diese und weitere interessante Antworten liefern die frisch bewilligten Wahllisten.
Wenn „es Katzen hagelt“ sind die Kinder im „Bauwagen“, ansonsten am liebsten draußen.
vor 5 Stunden
Naturgruppencheck
ARZ-Naturgruppencheck: Der Naturkindergarten Guckinsdorf in Oppenau bietet Platz für 20 Kinder über drei Jahren. Wiese und Wald machen die Natur im Jahreszeitenverlauf erlebbar.
Am Amtsgericht Achern schilderte ein Mann sein Leben in Sucht.
vor 6 Stunden
Amtsgericht Achern
Ein 41-Jähriger hatte morgens um acht schon 1,25 Promille, als ihn die Polizei auf einem E-Roller kontrollierte. Kein Wunder, der Mann hat eine lange Gewöhnung an starken Alkoholkonsum hinter sich. Jetzt schilderte er vor dem Amtsgericht seinen Weg aus der Sucht.
Keine leichte Arbeit hatte die Jury beim Auswerten des Rheinauer Mal- und Zeichenwettbewerbs.
vor 7 Stunden
Jury bestimmt die Sieger
Das Spiel und das Spielen stehen beim Mal- und Zeichenwettbewerb der Stadt Rheinau unter dem Motto „Rheinau – alles ein Spiel“ facettenreich im Vordergrund. Jetzt ist die Jury am Zug.
Bereits barrierefrei umgestaltete Bushaltehaltestellen, wie hier in Lautenbach-Winterbach, sind optisch leicht an den Aufmerksamkeitsfeldern und Leitstreifen zu erkennen.
vor 14 Stunden
Situation im Renchtal
Der barrierefreie Umbau von Bushaltestellen schreitet voran. Allerdings deutlich langsamer, als der Gesetzgeber das ursprünglich vorgesehen hat. Das Renchtal bildet da keine Ausnahme.
Die Bushaltestelle "Schlatten" in Bottenau wurde vom Kreis priorisiert umgebaut.
vor 14 Stunden
Oberkirch
Die Kommunen wollen den barrierefreien Umbau von Bushaltestellen genau prüfen. Denn abseits der finanziellen Herausforderungen, ergibt ein Umbau nicht an jeder Haltestelle Sinn. So sehen es zumindest die Verantwortlichen.
Anja Bauer (62), Leiterin der Abteilung für Schule und Bildung im Regierungspräsidium Karlsruhe, wohnt in Achern und wurde nun auch zur Vorsitzenden des Hochschulrats der PH Karlsruhe gewählt.
vor 16 Stunden
Anja Bauer beschreibt Problematiken und Chancen
Anja Bauer aus Achern ist die neue Vorsitzende des Hochschulrats der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. Die Schulexpertin leitet auch die Abteilung für Schule und Bildung im RP Karlsruhe.
Im Rathaus Stadelhofen wurde über die neue Hauptsatzung diskutiert.
vor 17 Stunden
Neue Hauptsatzung
Die Ortschaftsräte möchten der Oberkircher Verwaltungsspitze die Möglichkeit geben, Bürokratie abzubauen. Dennoch gibt es große Bedenken wegen der neuen Hauptsatzung.
Wie kaum ein anderer Journalist erlebte Kai Diekmann die Mächtigen der Welt hautnah, mit Putin fuhr er Jetski im Schwarzen Meer. Kai Diekmann wurde im Josefshaus von Julius Geier (rechts) interviewt. 
vor 18 Stunden
Achern
Der frühere "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann stellt im Josefshaus bei der Jungen Union seine Memoiren vor. Er gibt Einblicke in die Welt der Mächtigen.
Oberbürgermeister Gregor Bühler (rechts) und Fachbereichsleiter Mathias Benz (links) begrüßten die Heimattage-Organisatorin Gabriele Schindler.
vor 22 Stunden
Planungen für Großevent werden forciert
Die Heimattage Baden-Württemberg 2026 in Oberkirch nehmen an Fahrt auf: Mit der Besetzung der Geschäftsstelle der Heimattage durch Diplom-Kulturwirtin Gabriele Schindler fällt der Startschuss für die Planungsphase des Eventjahrs.
Die Franz Rapp Schule Oppenau trauert um ihren langjährigen Kollegen Axel Pfundstein. 
18.04.2024
Franz-Rapp-Schule
In den Osterferien ist ein Lehrer der Franz-Rapp-Schule in Oppenau völlig überraschend verstorben. Er war seit 2002 an der Schule tätig.
Beim Wasserverkauf für 2022 gibt es ein Defizit.
18.04.2024
Investitionen in die Wasserversorgung
Bad Peterstal-Griesbach steht vor einer Erhöhung der Wassergebühren. Im Gemeinderat ging es am Montag zunächst um das erhöhte Defizit im Jahresabschluss 2022, das ausgeglichen werden muss.

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • Alles andere als ein Glücksspiel: die Geldanlage in Aktien. Den Beweis dafür tritt azemos in Offenburg seit mehr als 20 Jahren erfolgreich an.
    17.04.2024
    Mit den azemos-Anlagestrategien auf der sicheren Seite
    Die azemos Vermögensmanagement GmbH in Offenburg gewährt einen Einblick in die Arbeit der Analysten und die seit mehr als 20 Jahren erfolgreichen Anlagestrategien für Privat- sowie Geschäftskunden.
  • Auch das Handwerk zeigt bei der Berufsinfomesse (BIM), was es alles kann. Hier wird beispielsweise präsentiert, wie Pflaster fachmännisch verlegt wird. 
    13.04.2024
    432 Aussteller informieren bei der Berufsinfomesse Offenburg
    Die 23. Berufsinfomesse in der Messe Offenburg-Ortenau wird ein Event der Superlative. Am 19. und 20. April präsentieren 432 Aussteller Schulabsolventen und Fortbildungswilligen einen Querschnitt durch die Ortenauer Berufswelt. Rund 24.000 Besucher werden erwartet.
  • Der Frühling steht vor der Tür und die After-Work-Events starten auf dem Quartiersplatz des Offenburger Rée Carrés.
    12.04.2024
    Ab 8. Mai: Zum After Work ins Rée Carré Offenburg
    In gemütlicher Runde chillen, dazu etwas Leckeres essen und den Tag mit einem Drink ausklingen lassen? Das ist bei den After-Work-Events im Rée Carré in Offenburg möglich. Sie finden von Mai bis Oktober jeweils von 17 bis 21 Uhr auf dem Quartiersplatz statt.
  • Mit der Kraft der Sonne bringt das Unternehmen Richard Neumayer in Hausach den Stahl zum Glühen. Einige der Solarmodule befinden sich auf den Produktionshallen.
    09.04.2024
    Richard Neumayer GmbH als Klimaschutz-Pionier ausgezeichnet
    Das Hausacher Unternehmen Richard Neumayer GmbH wurde erneut für seine richtungsweisende Pionierarbeit für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Die familiengeführte Stahlschmiede ist "Top Innovator 2024".