Oberkirch

»Kunst-Figur« Gabi Streile verlässt das HFG

Rainer Braxmaier
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23. April 2014

Dem Fach Kunst zu seinem Wert verholfen hat am Hans-Furler-Gymnasium Gabi Streile. Die Oberstudienrätin, die weit über die Schule hinaus gewirkt hatte, nahm nun Abschied.

Genau so still und leise, wie sie einst gekommen war, hat sich Gabi Streile aus dem Berufsleben am Hans-Furler-Gymnasium zurückgezogen. 30 Jahre  hatte sie dort das Fach Kunst unterrichtet und dabei neue Maßstäbe gesetzt. Nach einem »Sabbat-Jahr« entschloss sich die beliebte Pädagogin aus familiären Gründen, nicht mehr in die Schule  zurückzukehren. Dennoch gelang es Kollegen und der Schulleitung, ihr einen gebührenden  Abschied zu bereiten. In den vielen Jahren ihres Wirkens ist Gabi Streile zu einer Institution am  HFG geworden, die weit über den Schulort hinaus gewirkt hat. 

Als der damalige Schulleiter des Hans-Furler-Gymnasiums, Dieter Schöfer, 1982 die Nachricht  erhielt, dass das HFG eine junge Kunsterzieherin zugeteilt bekäme, war er nicht wenig überrascht,  denn bestellt hatte er niemanden. Und Gabi Streile selbst wollte zunächst nur aus dem kalten Villingen näher an ihre Heimatstadt Karlsruhe kommen. Das Schicksal aber trug sie in das sonnige  Oberkirch, wo sie sich schnell einlebte und die Herausforderung, hier als Künstlerin und  Kunsterzieherin zu wirken, annahm.
»Karlsruher Gewächs«

Sie traf hier ihren Studienkollegen von der Karlsruher  Kunstakademie, Rainer Braxmaier, wieder und baute mit ihm und mit ihrem gemeinsamen »Chef«, Heinz Schultz-Koernig, ebenfalls ein »Karlsruher Gewächs«, die Kunstabteilung des  Hans-Furler-Gymnasiums kontinuierlich aus. 30 Jahre hatte bis dahin Leo Kohle die künstlerische Ausbildung der gymnasialen Jugend  des Renchtals geleitet. Nun sollten das drei weitere Vertreter der »Karlsruher Schule« übernehmen. Und Gabi Streile tat dies mit dem ihr eigenen Charme.
Ohne Dogma, dafür mit  umso größerem persönlichem Engagement, sorgte sie dafür, dem »Nebenfach« Kunst die ihm  gebührende Bedeutung zu verleihen.

Als Tochter eines Pädagogen hatte sie die Vermittlung von  Wissen und Kenntnis sozusagen »im Blut«. Ihr geradezu südländisches Temperament wurde von  den Schülern mehr geliebt als gefürchtet. Ihr ist es zu verdanken, dass niemand, der von ihr zum  Malen angeleitet wurde, je wieder die Farbe »Hasengrün« benutzt. Auch habe sie, wie Irmela  Dübbers, die heute die Kunstabteilung am HFG leitet, erzählte, immer ein ­besonders herzliches  Verhältnis zu ihren »Schätzelen« gehabt. 

Für Farben sensibilisiert
Was man von Gabi Streile erhalten konnte, war vor allem eine gründliche Schulung in der Malerei. Spätestens, wenn man mehr als 150 Farbtöne im Kunstheft nur aus den drei Grundfarben  zusammengemischt hatte, war man für immer sensibilisiert für den Unterschied von Farbe und  Farbigkeit. Streile selbst steht mit ihrer weithin geschätzten Arbeit für das Konzept. Und so gab es im Laufe der Jahre nicht wenige HFG-Absolventen, die selbst den Weg in einen  künstlerischen Beruf fanden. 

Zu den unvergesslichen Verdiensten von Gabi Streile zählt sicher der epochale Erfolg, den das  Hans-Furler-Gymnasium bundesweit beim »Europäischen Wettbewerb« errang. Viele Jahre waren  die Oberkircher führend in ganz Baden-Württemberg. Auch  der Brauch, mit den Abitursklassen  großformatige Bilder nach historischen Vorbildern zu malen, geht auf ihre Initiative zurück. So wird Gabi Streile noch lange über ihre aktive Zeit als Oberstudienrätin am Hans-Furler-Gymnasium im Gedächtnis bleiben. Sie ist – im besten Sinne des Wortes – eine »Kunst-Figur«.

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