Lammbrücke: Achern setzt auf Ideenwettbewerb
Wünschenswert, aber keine Bedingung ist der Erhalt der ehemaligen Höheren Bürgerschule bei der Lammbrücke. Das entschied der Gemeinderat. Für den Ideenwettbewerb zur Gestaltung des Lammbrücken-Areals an der Acherner Hauptstraße stehen jetzt die Auslobungsbedingungen.
Der Gemeinderat beschloss am Montag den ersten Teil der Wettbewerbsunterlagen mit 20 Ja-Stimmen und sechs Enthaltungen der ABL-Fraktion. Sie hatte zuvor gefordert, den Erhalt der ehemaligen Höheren Bürgerschule in der Hauptstraße 4 bei dem Wettbewerb zur Bedingung zu machen. Ihr Antrag wurde jedoch mit 20 zu 6 Stimmen abgelehnt.
Wie genau die Wettbewerbsaufgabe formuliert werden soll, darüber hatte der Rat noch keine Unterlagen. Vorsorglich wies Karl Früh (CDU) deshalb schon drauf hin, dass die ehemalige Höhere Bürgerschule nach Möglichkeit erhalten bleiben und dies in den Text aufgenommen werden soll. Dies sagte Bürgermeister Dietmar Stiefel auch zu. Gebhard Glaser (Freie Wähler) bekräftige: »Die Aufklärungsarbeit der historisch interessierten Bürger war hier wichtig.« Man habe jetzt erkannt, dass das Haus eine Bedeutung hat. Große Bedeutung habe das ganze Lammbrücken-Areal für die Attraktivität der Stadt. Es sei das Tor zur Innenstadt.
Optimale Lösung gesucht
Spät habe man die Bedeutung des Hauses Hauptstraße 4 erkannt, so Manfred Nock. Gerade als Schulstadt dürfe Achern davor die Augen nicht verschließen. Nun gelte es, das Gebäude im Interesse der Allgemeinheit zu erhalten. Den Erhalt des Hauses zur Bedingung zu machen, gehe jedoch zu weit, erwiderte Karl Früh (CDU). Man brauche für das ganze Areal die städtebaulich optimale Lösung. Auch Thomas Kohler (Freie Wähler) sprach gegen die von der ABL beantragte »Massiv-Restriktion« für den Ideenwettbewerb.
Zweite »Baustelle«
Die CDU-Fraktion enthält sich weiter der Stimme beim Ideenwettbewerb für die Neugestaltung des Areals Illenau-Wiesen an der Illenauer Straße. »Wir sehen viele Unwägbarkeiten und die Gefahr, dass wir uns bei einer geringen Bebauung wegen der Kosten verheben«, begründete Fraktionssprecher Karl Früh in der Sitzung am Montag.
Von den 5,3 Hektar sollen maximal zwei Hektar bebaut werden. Mit dieser Klarstellung stimmten alle anderen Gemeinderäte und OB Klaus Muttach für die Auslobung des Ideenwettbewerbs zur Gestaltung des Areals. »Das ist die größte städtische Fläche, die wir neu entwickeln«, kommentierte Jutta Römer (ABL). An das Projekt habe man hohe Erwartungen: »Wir wollen hier etwas Besonderes, auch unter sozialen Gesichtspunkten.« Deshalb werde es »sehr wahrscheinlich« nicht ausbleiben, dass die Stadt sich finanziell einbringe. Es handle sich eben nicht um ein Investorenmodell.
Die geplante Durchmischung von Parkflächen, Wohnungsbau und sozialem Wohnungsbau sei gut, betonte Markus Singrün (SPD). Dass eine neue Wegeverbindung von der Illenau in die Innenstadt gewünscht ist und dass diese über den Mühlbach führen soll, darauf wies Gebhard Glaser (Freie Wähler) hin. Alle Fraktionen hoffen auf viele interessante Ideen.