Lautenbach schafft Aufnahme ins Landessanierungsprogramm
Das Warten hat ein Ende: Die Gemeinde Lautenbach hat die Aufnahme in das Landessanierungsprogramm geschafft. Zunächst 600 000 Euro Fördermittel fließen in den nächsten Jahren in die Aufwertung der Ortsmitte und die Verbesserung der Infrastruktur.
Zuletzt hatte Lautenbach alle Hebel in Bewegung gesetzt, um in das stark nachgefragte Landessanierungsprogramm aufgenommen zu werden. Im Juli vergangenen Jahres beschloss der Gemeinderat die Erstellung eines Gemeindeentwicklungskonzepts mitsamt Haushaltsbefragung, um die Chancen für eine Aufnahme in das in diesem Jahr mit 253 Millionen Euro ausgestattete Förderprogramm zu erhöhen. Mit Erfolg, wie sich am Donnerstag herausstellte. Lautenbach ist laut Mitteilung des Wirtschaftsministeriums eines von landesweit 68 neuen Sanierungsgebieten.
Mit zunächst 600 000 Euro will das Land in den nächsten Jahren die »Stärkung der touristisch geprägten Ortsmitte durch umfassende Erneuerungs- und Gestaltungsmaßnahmen und Verbesserung der kommunalen Infrastruktur« fördern, wie es in der Mitteilung des Ministeriums heißt. Der Gesamtförderbetrag liege damit bei einer Million Euro, wie Lautenbachs Bürgermeister Thomas Krechtler erklärt. Die Gemeinde muss 400 000 Euro und damit 40 Prozent für die gewünschten Sanierungsprojekte beisteuern. »Das ist für uns eine super Sache«, freut sich Krechtler. Zwar seien die beantragten 1,6 Millionen Euro an Fördergeldern nicht im gesamten Umfang bewilligt worden, viel wichtiger sei aber, dass Lautenbach die Aufnahme ins Sanierungsprogramm überhaupt geschafft habe. Aufstockungen der Fördersumme seien in dem sich über acht bis zehn Jahre hinziehenden Förderprogramm zudem üblich, wie auch das Stadtsanierungsprogramm in der Nachbargemeinde Oppenau zeigte (siehe Hintergrund).
Krechtler ist überzeugt, dass das Gemeindeentwicklungskonzept, vor allem aber auch die Haushaltsbefragung mit einer Rekordbeteiligung von 40 Prozent den Ausschlag für Lautenbach gaben. Schließlich war das Förderprogramm auch in diesem Jahr nach Ministeriumsangaben um das Dreifache überzeichnet.
»Das Förderprogramm eröffnet uns Riesenchancen bei der durch die Umfahrung möglich gewordenen Neugestaltung der Ortsmitte«, betont der Bürgermeister. Nicht nur die Sanierung öffentlicher Gebäude, wie der Neuensteinhalle sollen von den Zuschüssen profitieren. »Wir gehen auch von einer deutlichen Förderung im privaten Bereich aus.« Das Ziel sei die Schaffung einer neuen Ortsmitte mit Anbindung zur Rench, aber auch der Bahnhof, das ehemalige Gasthaus »Schwanen« sowie das Werkstatt-Areal Müller sollen falls möglich in das Sanierungsprogramm einbezogen werden. »Jetzt geht es darum, die Sanierungen abzustimmen.« In einer Bürgerversammlung im Mai will Krechtler den dann aktuellen Sachstand vorstellen.
Letzte Fördertranche für Oppenau
Für die laufenden Erneuerungsmaßnahmen erhält die Stadt Oppenau 400 000 Euro aus dem aktuellen Förderprogramm des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg. Dabei handelt es sich laut Kämmerer Uwe Gaiser um eine letzte Aufstockung für das in der Abrechnungsphase befindende Sanierungsprogramm »Stadtkern I«. »Wir haben bereits einen Antrag für das neue Sanierungsgebiet Stadtkern II gestellt, bevor wir aber das alte nicht vollständig abgerechnet haben, werden wir hier nicht zum Zug kommen.« Die bewilligten 400 000 Euro seien ein »toller Nachschlag«. Im neuen von der Stadt angestrebten Sanierungsgebiet »Stadtkern II« sollen laut Gaiser vor allem private Hausbesitzer von den Zuschüssen profitieren. Die Stadt verfüge in dem Gebiet kaum über öffentliche Gebäude.