Thomas Krechtler ist neuer Bürgermeister von Lautenbach
Thomas Krechtler ist neuer Bürgermeister der Gemeinde Lautenbach. Mit 73,3 Prozent der gültigen Stimmen setzte er sich am Sonntagabend deutlich gegen seinen Mitbewerber Frank Spengler durch. Die Wahlbeteiligung bei diesem Zweikampf lag bei knapp 67 Prozent.
»Auf Thomas Krechtler entfielen 744 Stimmen.« Was Bürgermeister Karl Bühler in seiner Funktion als Vorsitzender des Gemeindewahlausschusses am Sonntagabend in der Neuensteinhalle noch sagen wollte, ging im aufbrandenden Jubel unter. Der 51-jährige Leiter der Renchener Bauverwaltung hatte mit 73,3 Prozent der gültigen Stimmen seinen Mitbewerber Frank Spengler klar hinter sich gelassen. Der Kämmerer der Stadt Oberkirch erhielt 248 Stimmen, was einem Anteil von 26,4 Prozent entspricht.
Nur wenige Sekunden verstrichen, in denen Ehefrau Silvia und die beiden Töchter Lucia und Elisa Thomas Krechtler in den Armen lagen, als auch schon Frank Spengler als Erster gratulierte. »Es war für mich als Vorsitzender des Gemeindewahlausschusses eine sehr angenehme, sehr faire Wahl, bei der sich beide Kandidaten mächtig ins Zeug gelegt haben«, hatte Bürgermeister Bühler betont, kurz bevor er um 18.55 Uhr das Wahlergebnis in der Neuensteinhalle bekannt gab. Rund 250 Interessierte, darunter auch viele Mitarbeiter und Weggefährten von Thomas Krechtler und Frank Spengler sowie Bürgermeisterkollegen hatten sich dort versammelt.
"Wundervoller Wahlerfolg"
»Ich gratuliere Ihnen zu Ihrem wundervollen Wahlerfolg«, sprach Renchens Bürgermeister Bernd Siefermann als Noch-Chef von Thomas Krechtler seinen Kollegen aus dem Renchtal aus der Seele. Man solle ihm nicht ansehen, dass sein Herz auch blute, da er und die Stadt Renchen einen fähigen Mitarbeiter verliere. Auch er unterstrich, dass die Lautenbacher an diesem Tag die Qual der Wahl hatten. »Sie hatten zwei starke Bewerber, die ihr Handwerk von Grund auf gelernt haben und beide für sich eine sehr gute Arbeit leisten.« Die Anwesenden forderte er auf: »Treten Sie an ihn ran, er ist es gewohnt, gefordert zu werden.« Mit Thomas Krechtler »werden Sie einen Menschen an Ihrer Seite haben, der immer ein offenes Ohr für sie hat«, zeigte sich Siefermann überzeugt.
Thomas Krechtler, der gemeinsam mit seiner Familie die Bühne in der Neuensteinhalle betrat, wo ihn schon ein großes metallenes Herz mit Namensgravur und dem Zusatz »Bürgermeister« erwartete, zeigte sich überwältigt von seinem Ergebnis. Bei Frank Spengler bedankte er sich für einen »fairen und respektollen Wahlkampf auf Augenhöhe«. Das sei einen Applaus wert. Die Wahlparty, bei der die Feuerwehr in der Neuensteinhalle die Getränke ausgab, versprach er, anschließend in einem Gasthaus fortzusetzen.
Fakten zur Wahl
Wahlbeteiligung: 66,7 %
Von 1535 Wahlberechtigten gaben 1024 ihre Stimme ab, davon waren 1015 Stimmen gültig.
Auf den Wahlsieger Thomas Krechtler entfielen 744 Stimmen (73,3 %)
Frank Spengler erhielt 248 Stimmen (26,4%)
Fulminantes Ergebnis
Über 73 Prozent für Thomas Krechtler. Das fulminante Wahlergebnis stattet den Leiter der Renchener Bauverwaltung mit einem Vertrauensvorschuss für seine erste Amtszeit als Bürgermeister von Lautenbach aus. Die wichtigste Nachricht erhielt Lautenbach allerdings schon Wochen vor der gestrigen Wahl: Die kleine Renchtalgemeinde hat Potenzial. So viel, dass zwei Bewerber, die aufgrund ihrer beruflichen Erfahrung und ihres Auftretens beide das Zeug zum Bürgermeister haben, ihre Zukunft gestalten wollten.
Dass es Thomas Krechtler sein wird, derdiese Aufgabe nun übernimmt, zeichnete sich nach der Kandidatenvorstellung ab. Vehementer, mit mehr Biss warb der Renchener Bauverwaltungsleiter dort für sich und sein Wahlprogramm, das sich inhaltlich kaum von dem Spenglers unterschied. Genau das zeigt noch einen großen Gewinn dieser Wahl für Lautenbach auf: Der neue Bürgermeister weiß nun, wohin er in den nächsten acht Jahren steuern muss. Denn die Bürger nutzten den Wahlkampf, um klar zur Sprache zu bringen, wo ihnen der Schuh drückt. Allerdings dürfen sie nicht vergessen, dass der enge finanzielle Spielrahmen Lautenbachs das Tempo, mit dem Thomas Krechtler und der Gemeinderat die einzelnen Projekte angehen können, unweigerlich drosseln wird. Das sollte bei aller berechtigten Euphorie über den guten Wahlsieg nicht ins Vergessen geraten.
Ein Kommentar von Simon Allgeier