Letztes Konzert 2016 des St. Petersburger Knabenchors
Der St. Petersburger Knabenchor spielte am Montag in der Pfarrkirche Sankt Anna in Ottenhöfen ein letztes Mal in diesem Jahr. Mit dabei waren auch die Bläsergruppe des Musikvereins der Stadtkapelle Freistett und der gemischte Chor des Gesangsvereins Frohsinn aus Ottenhöfen.
Kurz vor Weihnachten setzte der St. Petersburger Knabenchor am Montag einen ergreifenden Schlusstrich unter die Reihe der Konzerte in der Pfarrkirche Sankt Anna in diesem Jahr.
Eingestimmt wurde das Publikum nach der Begrüßung durch Udo Heidt, Organisator der Auftritte des Knabenchors, von der Bläsergruppe des Musikvereins der Stadtkapelle Freistett. Im Vorprogramm zeigte der gemischte Chor des Gesangsvereins Frohsinn aus Ottenhöfen sein Können mit vier Liedern. Chorleiter Wolfgang Hils hatte mit dem altrussischen Kirchengesang »Tebje Pajom« auch ein Stück aus der russischen Heimat des Knabenchors aufgenommen.
Mit brennenden Kerzen zog der St. Petersburger Knabenchor, begleitet von der Bläsergruppe, der Orgel und dem Gesang des ganzen Publikums, zu »Tochter Zion« in die Kirche ein. Ein musikalisches Feuerwerk erfüllte das Gotteshaus. Die 41 Mitglieder des Knabenchors im Alter von acht bis 22 Jahren zeigten unter der Leitung von Wadim Ptscholkin eine beeindruckende Bandbreite ihres Könnens. Dazu gehörte bei den kristallklaren Stimmen der jüngsten Chormitglieder, unterstützt von den sonoren Stimmen der älteren, in der Liedauswahl Klassisches, Modernes wie auch Volksliedhaftes.
Solist überzeugt
Lieder passend zur vorweihnachtlichen Zeit wie »Engel lieblich singen« oder das bekannte französische Weihnachtslied »Engel bringen gute Kunde«, stellten einen Teil des ersten Programmteils dar. Besonders Egor Zaporoztsev überzeugte als hervorragender Solist.
Pfarrer Georg Schmitt erinnerte mit dem Gedicht »Der Stern der Weihnacht« von Paul Weismantel daran, dass wir uns von dem Stern, der Licht in alles Dunkel bringt, zum Kind führen lassen sollten, um dort alles zu finden, was uns heilt und tröstet. Er wünschte »den Jungs«, dass sie sich als Melodie Gottes an der Krippe von diesem Kind beschenken lassen können und bei all ihren Talenten auch weiter »Jungs bleiben können, die lachen und spielen«.
Mächtig erklang auch die Ottenhöfener Orgel unter den Händen von Holger Becker – etwa mit der Toccata über »Tochter Zion«, dem »Festive Trumpet Tune« oder dem »Siegesgesang Israels«. Er bot damit den jungen Sängern einen Moment zum Atemholen, wie es Heidt formulierte.
Mit dem Spiritual »The Battle of Jericho« setzte der Knabenchor sein Programm fort, gefolgt von dem russischen Volkslied »Abendglocken«, das man eher mit sonoren Männerstimmen kennt, das aber erfrischend neu klang in dieser jungen Besetzung.
Grandioser Abend
Mit Andrew Lloyd Webbers »Pie Jesu« ließen die beiden Solisten Egor Zaporoztsev und Lev Jarmagev noch einmal ihre besonderen Stimmen erstrahlen. Nabuccos »Gefangenen Chor« setzte den Gegenpunkt zu »The Lion sleeps tonight«, das mit den unterschiedlichsten Tierstimmen und Geräuschen den Dschungel in die Kirche holte. Georg Friedrich Händels »Halleluja« markierte schließlich einen weiteren Höhepunkt eines grandiosen, unvergesslichen Abends, voller überraschender, eindrucksvoller Stimmen und Klänge.
Zusammen mit den Bläsern, dem Gesangverein Ottenhöfen, Holger Becker an der Orgel und dem gesamten Publikum stimmte der Knabenchor das »Stille Nacht, heilige Nacht« zum Ausklang an.