Rheinau-Linx

Linx: Hans Weber, Gründer von Weber-Haus, wird 80 Jahre alt

Stefan Bruder
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28. September 2016
Hans Weber, Gründer des Linxer Fertighausbauunternehmens Weber-Haus – hier vor dem neuesten Musterhaus im Erlenpark – feiert heute den 80. Geburtstag.

Hans Weber, Gründer des Linxer Fertighausbauunternehmens Weber-Haus – hier vor dem neuesten Musterhaus im Erlenpark – feiert heute den 80. Geburtstag. ©Stefan Bruder

Sein Name steht für neue Wege im Hausbau, aber auch für Bodenständigkeit und Heimatverbundenheit: Hans Weber, Gründer der Firma Weber-Haus, wird heute, Mittwoch, 80 Jahre alt.

Im Interview mit der Mittelbadischen Presse spricht er über beruflichen Erfolg, sein Engagement in Vereinen und die Bedeutung von Ehrungen.

   Herr Weber, Sie haben über Jahrzehnte als Hausbau-Pionier Geschichte gemacht. Wie blicken Sie auf Ihr Lebenswerk zurück?

Hans Weber: Natürlich freue ich mich, dass mein Lebenstraum wahr wurde, Häuser zu bauen, und dass mir dies mit einem Startkapital von 800 D-Mark gelungen ist.

   In praktisch jedem Dorf in weitem Umkreis steht mindestens ein Weber-Haus. Welche Emotionen werden bei Ihnen geweckt, wenn Sie fernab von Linx zufällig an einem Haus vorbeifahren, das Sie als eines von Ihnen wiedererkennen?

Weber: Es ist ein unheimlich gutes Gefühl, wenn ich hier in der Umgebung, auch weiter von Linx entfernt, ein Weber-Haus entdecke, oder wenn ich in der Fremde, im Urlaub in der Bahn oder am Flughafen von Menschen angesprochen werde, die mir sagen: »Wir haben auch ein Weber-Haus gebaut.«

   Seit 1960 wurden bis heute über 34 000 Weber-Häuser errichtet. Welchen persönlichen Eigenschaften verdanken Sie Ihren Erfolg?

Weber: Von Anfang an war meine Devise: Weber-Haus-Bauherren müssen merken, dass sie besonders gut beraten werden und dass sie außergewöhnlich gute Qualität erhalten. Diese Devise haben unsere Mitarbeiter sehr gut umgesetzt.

   Sie hatten mit Blick auf Ihren unternehmerischen Erfolg die richtigen Ideen zur richtigen Zeit. Würden Sie dennoch rückblickend einige wichtige Entscheidungen anders treffen?

Weber: Rückblickend kann ich sagen, vieles richtig gemacht zu haben. Wenn ich bei Entscheidungen mal daneben lag, habe ich immer den Mut gehabt, diese umgehend zu korrigieren.

   Sie haben 2004 die operative Geschäftsführung an Ihre Tochter Heidi Weber-Mühleck übergeben, sind aber weiter als Berater aktiv geblieben. Welche Rolle spielen Sie heute noch als Ideengeber bei Weber-Haus?

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Weber: Meine Tochter ist mit dem Unternehmen sozusagen aufgewachsen, beziehungsweise war immer sehr nahe dran. Mit ihr zusammen habe ich die letzten vier Jahre eine Führungsmannschaft aufgebaut, sodass Weber-Haus für die Zukunft hervorragend aufgestellt ist. Trotzdem freue ich mich, wenn ich bei wichtigen Entscheidungen gefragt werde und wenn viele meiner Ideen auch heute noch Anklang finden.

   Ihr Name verbindet man nicht nur mit Weber-Haus, sondern auch mit dem SV Linx: Mit 22 Jahren wurden Sie 1959 zum jüngsten Vorsitzenden gewählt. Was verbindet Sie heute mit dem Verein?

Weber: Der SV Linx ist mir von Anfang an ans Herz gewachsen, und ich denke gerne an die Anfangszeiten zurück, als ich mal ab und zu einen Humpen Bier spenden konnte. Viele Spieler und Mitglieder des Vereins haben in den 56 Jahren bei uns gearbeitet oder sind auch heute bei Weber-Haus tätig. Diese Zusammengehörigkeit freut mich besonders und auch die Tatsache, dass ich heute den SV Linx mit mehr unterstützen kann, als 1960, als mittelloser Vorsitzender mit einem Sieger-Humpen. Der SV Linx war es auch, der Schuld daran hatte, dass ich 1960 in Ulm beim ersten Auswärtsspiel des SV Linx gegen die dortige zweite Mannschaft nach dem Spiel meine Frau Christel im damaligen Vereinslokal »Adler« kennenlernte, die dort als Bedienung aushalf. Das damalige Auswärtsspiel des gerade in die damalige B-Klasse aufgestiegenen SV Linx hat sich bestens gelohnt.

   Ein zweiter Verein, dem Sie seit vielen Jahren eng verbunden sind, ist der Linxer Musikverein. 1949 traten sie hier ein, seit 2009 gehören Sie dessen Gründerkapelle an. Gaben Sie hier auch den Ton an oder genießen Sie es eher, einer unter vielen zu sein?

Weber: Es stimmt, meine Liebe gehört nicht nur dem Fußball, sondern auch der Blasmusik. Jahrzehnte spielte ich dort die Trompete und über 20 Jahre lang war ich als Chorführer im Verein tätig. Heute spiele ich noch in der Gründerkapelle, die vor zehn Jahren mit der gleichen Besetzung aufgestellt wurde, wie die einstige Gründerkapelle des Musikvereins Linx vor 75 Jahren.

   2012 wurden Sie für Ihre Verdienste um die Stadt Rheinau zum Ehrenbürger ernannt, nachdem Sie bereits 1987 unter anderem das Bundesverdienstkreuz erhalten hatten. Was bedeuten derartige Auszeichnungen für Sie?

Weber: Im Laufe der Jahrzehnte wurde ich oder die Firma immer wieder mit Ehrungen überrascht. Als Bürger unseres wunderbaren Landes Deutschland habe ich immer nur das Beste für meine Familie, meine Mitarbeiter, meine Vereine und Verbände gewollt. Ich bin froh, in einem Land zu leben, welches mir die Möglichkeiten gab, meine Ideen umzusetzen und zu verwirklichen. Meine vielen Ehrungen habe ich daher stets gerne angenommen, obwohl ich weiß, dass ich nur der »Kapitän« bin, der Erfolg hatte, weil er von der Familie, von den Mitarbeitern, Vereinen und Verbänden als Mannschaft unterstützt wurde.

   Gibt es in Ihrem erfüllten Leben noch einen Meilenstein, den Sie noch nicht erreicht haben, aber noch unbedingt wollen?

Weber: Unbedingt etwas zu erreichen, war nie meine Philosophie. Ich hatte immer Vorstellungen, wie etwas erreicht werden könnte. Und wenn diese Vorstellungen dann eintrafen, war ich glücklich. Natürlich habe ich auch von der vor mir liegenden Zukunft Vorstellungen. Wenn Sie mich in zehn Jahren, bei meinem 90. Geburtstag, fragen, werde ich Ihnen sagen, welche Meilensteine ich dann erreicht habe.

   Eine Frage zum Schluss: Wie feiern Sie heute Ihren 80. Geburtstag – schmeißen Sie eine große Party oder feiern Sie lieber im kleinen Kreis?

Weber: Meinen 80. Geburtstag feiere ich mit der Familie, mit Verwandtschaft, mit Freunden und Vereinen, und das sind nur etwa 350 Leute.

Hintergrund

Zur Person

Hans Weber wurde am 28. September 1936 auf Sumatra (Indonesien) geboren. 1947 kehrte er nach Linx, in die Heimat seiner Eltern zurück, wo er 1959 die Meisterprüfung als Zimmerer ablegte. 1960 gründete er die Firma Weber-Haus. 1963 heiratete er Christel Scheurer. 1963 wurde Tochter Heidi geboren. 2012 wurde er Ehrenbürger Rheinaus. 
Weber-Haus beschäftigt über 1100 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2015 einen Umsatz von 225 Millionen Euro.bru

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