Oberkirch

Gunia Wassmer ist die Neue bei der Renchtal Tourismus GmbH

Patric König
Lesezeit 3 Minuten
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02. März 2017
Wein auf der einen Seite und Tourismus auf der anderen Seite prägen das Berufsleben von Gunia Wassmer. Ob sie die Leitung der RTG auch dauerhaft übernimmt, ist noch offen.

(Bild 1/2) Wein auf der einen Seite und Tourismus auf der anderen Seite prägen das Berufsleben von Gunia Wassmer. Ob sie die Leitung der RTG auch dauerhaft übernimmt, ist noch offen. ©König

Zwischen Weinwerbung und Wanderwegen pendelt Gunia Wassmer: Die Interims-Geschäftsführerin der Renchtal Tourismus GmbH arbeitet weiter auch für das Weinparadies Ortenau. Eine Dauerlösung ist der Doppel-Job aber nicht.

Vom Chefsessel der Renchtal Tourismus GmbH (RTG) war Gunia Wassmer schon seit 2012 nur ein Zimmer weit entfernt: Das Weinparadies Ortenau, für das die 39-Jährige seit 2008 Weinwerbung macht, ist im Nachbarbüro untergebracht. Diese Nähe kommt der Betriebswirtin jetzt zugute, schließlich soll sie zwei Jobs unter einen Hut bekommen: Sie hat in zwei 50-Prozent-Stellen sowohl die Führung im operativen Geschäft des Weinparadieses als auch des Tourismusverbundes übernommen. 

Am Computer muss sie die Arbeit trennen, am Telefon tut sie das nicht: Dort ist sie immer für beide Belange erreichbar, zumal ihr der direkte Kontakt mit den Leistungsträgern wichtig ist. »Wir wollen bei Sorgen, Nöten und Wünschen enger zusammenrücken.« Diesen direkten Kontakt hätten viele bei ihrem Vorgänger in der RTG, Matthias Greilach, vermisst, so Wassmer. Es sei öfter vorgekommen, dass etwas versprochen, aber nicht gehalten worden sei. »Wir müssen wieder mehr Verbindlichkeit reinbringen.«  Dazu gehört auch, dass die Chefin selbst hinter dem Tresen steht, wenn gerade keine andere Mitarbeiterin da ist. Deswegen zu schließen, wie das in der Vergangenheit vorgekommen sei, komme für sie nicht infrage. 

Wassmer arbeitet an solchen Details: Zum Beispiel daran, dass alle Hotels auf ihrer Homepage auch auf die RTG-Internetseite verweisen. Oder dass die Gastgeber ihren Gästen auf Deutsch, Französisch und Englisch gebündelte Informationen über die Ausflugsziele und die Infrastruktur vor Ort präsentieren können. In einem Leitz-Ordner.

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Die nicht von der RTG vertretene Nachbargemeinden spart sie dabei nicht aus: »Broschüren ohne Bad Peterstal-Griesbach finde ich albern«, spielt sie auf eine berüchtigtes Druckwerk aus der Greilach-Ära an. Mit der Kurgemeinde will sie bei Projekten professionell zusammenarbeiten – zum Beispiel beim Renchtalsteig. Über den Qualitätswanderweg, der 2016 die Rezertifizierung verpasst hat, sagt sie: »Beide Seiten müssen das Interesse haben, das gemeinsam voranzubringen.« Das war in der Vergangenheit offenbar nicht immer so: Die gemeinsame Renchtalsteig-Homepage  habe seit 2011 »keiner mehr angefasst«.

OB sprach sie an 

Bad Peterstal-Griesbachs Kur-GmbH sprach sich gegen eine Tourismus-Fusion aus. Die Gespräche zwischen den Talgemeinden waren ein Grund, warum die RTG nach Greilachs Rückzug zunächst einen Interimsnachfolger suchte. OB Matthias Braun kam auf Wassmer zu; die holte sich die Zustimmung des Weinparadies-Vorstandes ab, ehe sie zusagte. Sie wollte ihren Job nicht für eine Interimsstelle aufgeben. Der Vorstand billigte die  Doppeltätigkeit. Eine Befristung vereinbarten die Aufsichtsräte nicht; langfristig will Wassmer den Dopeldienst in der jetzigen Form aber nicht fortsetzen. »Auf Dauer führt mich das an meine Kapazitätsgrenze.« Sie geht davon aus, dass ihre Zukunft bei der Gesellschafterversammlung Ende März thematisiert wird. Und wenn ihr die RTG-Geschäftsführung dauerhaft angeboten wird? »Dann müsste ich für meine Person entscheiden, ob die Reise bei der RTG oder beim Weinparadies weitergeht.« 

Eine Bewerbung ergebe aus ihrer Sicht aber nur Sinn, wenn sie den Rückhalt der Gremien spüre. Dazu zählt sie nicht nur den Aufsichtsrat, sondern auch die Wirtschaftspartner, Hoteliers, die Privatzimmervermieter und – ihre Familie. »Die Familie erdet einen.« Klagen hat es bisher keine gegeben, auch wenn die zweifache Mutter derzeit mit einer 40-Stunden-Woche nicht auskommt. Sie  habe aufgehört, die Stunden aufzuschreiben. »Aber das zeigt doch auch, dass man Spaß an der Sache hat.«

Zur Person

Gunia Wassmer

Gunia Wassmer (39) wuchs in Staufen auf. Nach dem Abitur studierte sie als Werksstudentin des Europa-Parks Hotel- und Tourismusmanagement in Ravensburg (Berufsakademie). Von 2001 bis 2009 arbeitete sie bei der Schwarzwald Tourismus GmbH, ehe sie zum Weinparadies Ortenau wechselte. Seit Oktober 2016 führt sie interimsweise auch die Renchtal Tourismus GmbH. Die zweifache Mutter sitzt bei der IHK im Prüfungsausschuss für Reiseverkehrskaufleute.

Stichwort

Von Turmsteig bis Genuss-Pauschale: Das plant Gunia Wassmer

Maisacher Turmsteig: Der Rundwanderweg soll Ende Mai eingeweiht werden. Die Wegführung stehe fest. Gunia Wassmer hat vor Ort Gespräche mit Vertretern von Ortschaftsrat, Schwarzwaldverein, Forst und Bauhof geführt. Es seien alle wieder mit Spaß bei der Sache.  Das sei nicht immer so gewesen. Zu Zeiten ihres Vorgängers Matthias Greilach habe es eine »große Unzufriedenheit« gegeben. Wassmer will am Buchkopfturm sieben Panoramatafeln installieren, die dem Wanderer anzeigen, welche Berge er in welcher Richtung sieht.
Lautenbacher Hexensteig: Die RTG wartet auf den Förderbescheid des Naturparks –  dann kann es hier in die Vollen gehen. 

Wandertipps: Gemeinsam mit dem Schwarzwaldverein will die RTG die Broschüre überarbeiten. 

die Hauptaufgabe der Renchtal Tourismus GmbH: »Wir müssen unsere Bekanntheit steigern und das Renchtal im Kontext Schwarzwald/Nationalalpark klarer positionieren.« Erleichterungen erhofft Wassmer sich von Oberkirchs Beitritt zur Nationalpark-Region, in der nun alle drei RTG-Gemeinden vertreten sind. Damit werde ein Ungleichgewicht beseitigt. »Das war unglücklich für die Kommunikation.« Zweite Aufgabe:  »Wir wollen den Genussbereich ausbauen.« Beispiel: eine Genuss-Pauschale für Brennersteig-Wanderer.

◼ kein Nachfolger für das  RTG-Mittsommerwandern: »Es ist nicht die Aufgabe der GmbH, eigene Veranstaltungen ins Leben zu rufen. Dafür haben wir weder die finanzielle noch die personelle Ausstattung.«

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