Achern

Mehr Wildtiere im Nationalpark

Michaela Gabriel
Lesezeit 2 Minuten
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26. Januar 2015

(Bild 1/2) Ein frei lebender Hirsch mit mächtigem Geweih äst auf einer Wiese – so soll die Natur für Besucher des Nationalparks erlebbar werden. ©Kuno Ludwig

Viele kennen die Wälder des Nationalparks, wenige haben dort jemals große Wildtiere beobachten können. Das will Friedrich Burghardt ändern. Er ist zuversichtlich, dass es gelingt, Hirsche für Besucher erlebbar zu machen. Deshalb hat er begonnen, die Jagdpraxis im Nationalpark umzustellen.

Der Wildtier-manager des Nationalparks Schwarzwald, Friedrich Burghardt (Foto), lebt in Achern und hat sein Büro derzeit auf der Alexanderschanze. Zur Zeit werden Hochsitze abgerissen, die an fast jeder Wiese stehen, berichtet der Forstexperte: »Das Rotwild frisst am liebsten Gras, aber an jeder Wildwiese knallt es, sobald es heraustritt.« Damit werde man schrittweise aufhören.
Schon in diesem Jahr werde außerdem die Jagdzeit im Nationalpark im Vergleich zur bisherigen Praxis um drei Monate verkürzt. Aber es könne acht bis zehn Jahre dauern, bis die Tiere wieder am Tag äsen, wie es ihrem natürlichen Verhalten entspricht: »Mit der heutigen Generation von Muttertieren kriegen wir das nicht mehr hin.«

Bis zu 600 Rothirsche

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Auf 500 bis 600 Rothirsche wird der Bestand im Nationalpark geschätzt. Die größte einheimische Wildtierart lebt versteckt und ist meist nachtaktiv, um Jägern auszuweichen. Um ihre Wanderbewegungen und ihre Zahl besser kennenzulernen, wird diesen Winter erstmals ein professioneller Fährtensucher aus Kasachstan in den Nationalpark geholt. Außerdem wolle man ab Februar mehrere Tiere mit Sendern ausstatten, um ihre Wege verfolgen zu können, erklärt der Schalenwild-Experte weiter.
Aus eingesammelten Kotproben gewinne man genetische Daten. Darüber hinaus gibt es Fotofallen, um weitere Erkenntnisse über das geheime Leben des Wildes rund um Ruhestein, Schliffkopf und Seekopf zu gewinnen.
Die Satellitenüberwachung von Rotwild hat im Südschwarzwald interessante Aufschlüsse ergeben, berichtet Burghardt. Er habe dort 18 Hirsche über Jahre beobachtet und dabei gesehen, wie sich die Jagd auf das Verhalten der Tiere auswirkt. Heute könne man am Schluchsee wieder Hirsche am Waldrand stehen sehen. Um das auch im Nordschwarzwald zu erreichen, werde es mehrere Jahre dauern und ein Konzept brauchen, das auch die Nachbarn des Nationalparks mit einbezieht.

Jäger als Partner

Derzeit sind zahlreiche Jäger aus der Region Partner des Wildtiermanagers. Sie beteiligen sich in ihrer Freizeit an der Jagd und machen sich in Fortbildungen mit den Zielen des Nationalparkes vertraut. »Jeder Jäger, der sich interessiert, kann mit uns rausgehen, um sich anzuschauen, was wir machen”, bietet Burghardt an. Das im Ministerium in Stuttgart festgelegte Ziel, bis Ende Januar 146 Tiere zu schießen, sei schwer zu erreichen.

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