Mit Volldampf ins neue Jahr
Die Bulldogs und Fahrer der Schlepper- und Oldtimerfreunde »Vor der Hornisgrinde« sind perfekt in Schuss und waren 2014 bestens unterwegs. Das wurde in der Hauptversammlung des Vereins im Gasthaus »Grässelmühle« deutlich.
Der Vorsitzende Franz Graf zog einmal mehr eine erfolgreiche Bilanz auf vier Rädern, und auch Schatzmeister Peter Bauer freute sich über die »schönen schwarzen Zahlen« in der Kasse. Somit können die Schlepper und Oldtimer 2015 mit Volldampf in ihr 23. Vereinsjahr hineinfahren, das wieder einige interessante Termine bereit hält. Dazu gehört eine dreitägige Oldie-Ausfahrt, eine Fahrzeugweihe in Obersasbach und die Teilnahme am Kinderferienprogramm der Gemeinde sowie die Übergabe einer »Grässelegge« an das Technikmuseum Sinsheim.
Franz Graf erinnerte an die Aktivitäten 2014, in dem es einige Stammtische zum »Fachsimpeln« gab. Beim Erntedankfestzug in Sasbachwalden zogen die Schlepper die Festwagen und das Wiegehaus am Sasbacher Lindenplatz bekam auf Vereinskosten einen neuen Anstrich. Auch die Partnerschaft mit der Gemeinde Marmoutier wurde mit den dortigen Kraftfahrerfreunden und einer Oldtimerfahrt gepflegt.
Kasse aufgebrochen
Eine Spende von 500 Euro wurde an die Acherner Werkstatt der Lebenshilfe übergeben. Das Geld resultierte aus dem sogenannten »Wassercent« vom Dorfbrunnen auf dem Marmoutierplatz bei der Grindehalle. Brunnen und Platzanlage haben die Schlepperfreunde restauriert und gestaltet, für die Wasserentnahme wurde auch eine Kasse für einen freiwilligen »Wassercent« angebracht. Leider wurde die Kasse aufgebrochen, so Franz Graf, der dies umso mehr bedauerte, weil mit den Spenden der Wassernehmer soziale Projekte vor Ort unterstützt werden. Der Vorsitzende dankte allen Spendern, ebenso der Gemeinde für die finanzielle Unterstützung. Ein Dank ging auch an Paula Hoferichter für das Blumengießen am Wiegehaus am Lindenplatz in Sasbach und an Gertrud Dinger für die Betreuung der Brunnenanlage.
Brigitte Bauer überbrachte als Vertreterin des Ortsvorstehers nach dem Bericht der Schriftführerin Alexandra Gaiser den Dank für die vielfältige Mitgestaltung des Dorflebens. Auch würdigte sie das soziale Engagement des Vereins, die Pflege des Marmoutierplatzes und die Kontakte in die Partnergemeinde.
Geniale Obersasbacher Erfingung
Die Erfindung der Grässel-
egge bewirkte eine Revolution in der Feldbestellung in den 50er und 60er Jahren. Den Anstoß für die revolutionäre Erfindung von Karl Grässel gab 1955 ein Acker voll mit Unkraut, das nur sehr mühsam beseitigt werde konnte. So kam es zu der originellen Erfindung einer runden Egge, die durch den Zug mit einem Schlepper selbständig eine Drehbewegung auslöste und dadurch den Boden kräftig bearbeitete.
Der Obersasbacher Erfinder konstruierte und baute Eggen für flaches und steiles Gelände mit einem Durchmesser von bis zu 2,40 Metern, wobei durch die Lage der Achsen beziehungsweise durch die Verlagerung der Gewichte auf der Oberseite die jeweilige Bodenfläche gut bearbeitet werden konnte.
Zwischen 1956 und 1969 gab es eine große Nachfrage nach der Grässelegge die an Landwirte in Deutschland, Österreich und der Schweiz verkauft wurde, wie Elfriede Grässel berichtete. Mit dem Strukturwandel in der Landwirtschaft und der weiteren technischen Entwicklung endete in der kleinen Firma von Karl Grässel mit acht Mitarbeitern die Produktion der Egge, die aber heute von den Obersasbacher Schlepper- und Oldtimerfreunden bestens gehegt und gepflegt wird. sp