Moko-Chöre aus Achern und Heidelberg geben klasse Konzert
Wie leidenschaftlich Lieder in Afrika gesungen und getanzt werden, erlebten die Besucher bei einem klasse Konzert verschiedener Moko-Chöre im Kloster Erlenbad. Klar, dass der Funke dabei schnell übersprang.
»Harise – Wir finden es ganz toll, wie wir singen und tanzen.« Es war nur der Titel eines Liedes aus Südafrika, das die Sänger der Moko-Chöre am Freitag in der Kirche des Klosters Erlenbad sangen. Doch es wurde geradezu zu einem Leitwort, um nicht zu sagen zu einer Offenbarung dessen, was die vielen Besucher bei dem Konzert zu hören und sehen bekamen. Was die vereinten Chöre Mokolé, Mokoyaala, Mokosheela, Mokolela (Heidelberg) und Mokosaana (Achern) ihren Gästen mit afrikanischen Liedern und der »Missa in Jazz« darboten, war von einer mitreißenden Lebendigkeit, wie er in dieser Qualität selten bei einem Konzert zu erleben ist. »Mokos« stehen niemals still, sie lieben den Rhythmus, haben Musik im Blut und lassen alles gleichzeitig mit einem Ausbruch an gesungener und getanzter Lebensfreude »erklingen«. Deshalb waren die Besucher von den ersten Takten an bereit, die Einladung der 80 Sänger anzunehmen: »Shosholoza – Lasst uns alle einen Zug nach Afrika nehmen.«
Meditativer Einzug
»Vala numyango – Macht die Tür zu, wir sind da, es geht los«, lautete die Aufforderung eines der Lieder und es dauerte nicht lange, bis die Besucher miterlebten, wie es nach dem stimmungsvollen, geradezu meditativen Einzug der vielen Sänger »los ging«. Die Freunde afrikanischer Lieder und Kultur wussten, was auf sie zukam. Denn durch den Acherner Chor Mokosaana sind die »Songs from South Africa« und das mitreißende Feeling für die Kultur Afrikas bestens bekannt. Daran hat die Chorleiterin und exzellente Kennerin Afrikas, Eva Buckmann, einen herausragenden Anteil, die wieder alle »ihre« Chöre zu einer kleinen Tournee vereinte und mit Gastdirigent Thabang Mokoena ein fabelhaftes Konzert darbot.
Überzeugend war dabei, dass Lieder aus Afrika nicht einfach »nur« gesungen, sondern von den Akteuren in verschiedenen Formationen möglichst authentisch mit dem ganzen Körper gelebt wurden. Denn Lieder werden in Afrika von Kopf bis Fuß getanzt, Rhythmik und Gestik vereinen sich zu einem musikalischen Gesamtkunstwerk und zum Klang der Trommeln lassen Musik und Tanz die »Sprache der Seele« erklingen.
Damit dieser afrikanische Spirit so originalgetreu inszeniert und interpretiert werden konnte, erfordert unendlich viel Arbeit, zumal alle Lieder auswendig in verschiedenen afrikanischen Sprachen gesungen wurden und dann auch noch getanzt werden mussten. So konnten die Besucher fühlen und geradezu »sehen«, wie die Menschen mit Händen und Füßen Gott preisen (»Asarfo«) und mit »Hamba lulu« eine fröhliche Hochzeit feiern.
Wurzeln in Afrika
Dieses typisch afrikanische Lebensgefühl und die Tatsache, dass der Jazz seine Wurzeln auf dem »schwarzen Kontinent« hat, komponierte Peter Schindler aus Calw zu einer wundervollen »Missa in Jazz« mit Chören entlang der lateinischen liturgischen Gesänge. Improvisation, Rhythmik und Spiritualität vereinten sich mit den Moko-Chören zu einer »Musica Sacra« der besonderen Art, bei der die »Melodie Gottes« von Deutschland über Europa bis nach Afrika zum Klingen kam.