Rheinau

Mühle soll kein Hindernis sein

Ellen Matzat
Lesezeit 3 Minuten
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23. Mai 2015
Auf das Betonfundament hinter der Mühle soll das Büro der Tirron GmbH errichtet werden und direkt davor soll die neue Fischtreppe entstehen. Die Turbine befindet sich in dem kleinen gelben Gebäude, somit wäre die neue Fischtreppe – wie gewünscht – näher als bisher am Turbinenausgang.

Auf das Betonfundament hinter der Mühle soll das Büro der Tirron GmbH errichtet werden und direkt davor soll die neue Fischtreppe entstehen. Die Turbine befindet sich in dem kleinen gelben Gebäude, somit wäre die neue Fischtreppe – wie gewünscht – näher als bisher am Turbinenausgang. ©Ellen Matzat

Einstimmig hat der Rheinauer Gemeinderat den Bau einer neuen Fischtreppe am Mühlbach in Freistett genehmigt, allerdings unter einer Bedingung: Die Stadt ist von jeglichen Pflichten des Betriebs und der Unterhaltung freigestellt.

Die Rundmühle in Freistett stellt das erste Hindernis für wandernde Fische im Mühlbach und somit im gesamten Gewässersystem des Hanauerlands dar. Zwar existiert dort bereits eine Fischaufstiegsanlage, doch die ist laut des Ingenieurbüros Floecksmühle aufgrund der Lage des Einstiegs und der Dimensionierung der Becken für Fische kaum auffindbar. 
Die Tirron Elektronik GmbH möchte hinter dem alten Schopf die Geschäfts- und Büroräume erweitern. Direkt im Anschluss ist der neue Fischauf- und abstieg geplant. Der müsse in Nähe des Turbinenausgangs liegen, damit die Fische besser den Einstieg finden und die ganze Anlage auf dem neuesten ökologischen Stand der Technik sei, erklärte Thomas Schütz vor Ort im ARZ-Gespräch am Mittwoch.
Die alte Fischtreppe, die nur als Fischaufstieg diente, ist nach neuesten Erkenntnissen zu weit vom Turbinenausgang zurückgebaut oder dicht gemacht.
Leistung steigern
Laut Wasserrecht steht nur eine bestimmte Wassermenge, 3,6 bis vier Kubikmeter pro Sekunde, für die Turbine zur Verfügung. Bei der neuen Fischtreppe geht mehr Wasser an der Turbine vorbei, das heißt, die Leistung der Turbine sinkt. Parallel zur Fischtreppenmaßnahme müsse die Leistung der Turbine gesteigert werden, damit diese noch wirtschaftlich sei, sagte Schütz.
Durch die selbstentwickelte Innovation  eines neuartigen Generators, der kein Getriebe mehr braucht, da er direkt durch die Turbinenwelle angetrieben wird, würde dies erreicht. Außerdem möchte er die Betriebszeiten durch Anschluss an die Fernwartung steigern. »Momentan müssen wir die Turbine bei Abwesenheit immer abschalten, da wir sonst bei Störungen, Hoch- oder Niedrigwasser, zu viel Treibgutanschwemmung oder Defekten nicht gleich reagieren können«, so Schütz.
Die alte Fischtreppe sei 20 Jahre alt und 33 Meter vom Turbinenausgang entfernt, 30 Meter Entfernung gelte als Maximum. Der Angelverein hätte zwar gemessen, dass dennoch Fische den Weg fänden, aber sie entspreche trotzdem nicht dem neuesten ökologischen Stand. Und der sei notwendig, um nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz eine höhere Vergütung für die Kilowattstunde Strom zu bekommen.
Deutsche Bahn finanziert
Die neue Fischtreppe selbst wird von der Deutschen Bahn finanziert, die damit ökologische Pluspunkte für den Trassenausbau zwischen Karlsruhe und Basel sammelt. Sie fördert kleine Wasserkraftanlagen. Nach vorliegender Berechnung belaufen sich die Nettobaukosten auf 507 000 Euro. Die Maßnahmen zur Leistungssteigerung trägt die Tirron GmbH selbst. Der Baubeginn ist für Juli 2016 geplant und soll zwei Monate dauern.
Maßnahmen vorgesehen
Das Amt für Wasserwirtschaft und Bodenschutz Offenburg hat mit dem Regierungspräsidium Freiburg als zuständige Flussgebietsbehörde ein Konzept zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie erarbeitet. Defizite bestehen vor allem bei der Durchgängigkeit. An mehreren Gewässern sind deshalb Maßnahmen an Wehren mit Wasserkraftnutzung vorgesehen.
Die neue Fischtreppe wird im Bett des Mühlbachs errichtet, wodurch kein weiteres Gelände in Anspruch genommen wird. Per Gestattungsvertrag werden die Eigentümerpflichten auf die Tirron GmbH als Antragsteller übertragen. Auch der Angelverein Freistett hat keine Bedenken.

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