Mühlenfest in Furschenbach bleibt eine Attraktion
Die Rainbauernmühle in Furschenbach stand wieder im Mittelpunkt des traditionellen Mühlenfestes, das 1974 erstmals gefeiert wurde. Und bis heute hat es nichts von seiner Anziehungskraft eingebüßt.
Begünstigt durch das schöne Wetter fanden sich viele Besucher ein. Die Dorfmusik Furschenbach unter der Leitung ihres Dirigenten Christoph Welle eröffnete das Fest mit einem zünftigen Frühschoppenkonzert. Viele Wanderer auf dem unmittelbar an der Rainbauernmühle vorbeiführenden Mühlenrundweg und Landwirtschaftlichen Erlebnispfad nutzten die Gelegenheit zu einer Einkehr.
Da das Mühlenfest von Anfang an, als es der Schwarzwaldverein Ottenhöfen ins Leben rief, immer mit der Brauchtumspflege verbunden war, hatte auch die Freiwillige Feuerwehr, Abteilung Furschenbach als Veranstalter diesbezüglich einiges aufgeboten. So wurde mehrmals vorgeführt, wie früher das Getreide mühsam von Hand gedroschen wurde, wobei die Gäste erfuhren, dass es den Zweier-, Dreier- und Vierertakt gibt. Erstmals hat der Veranstalter aufgerufen, das Fest mit einem Schlepper, egal welchen Alters, zu besuchen, wofür es ein Freigestränk gab. Dieses Angebot wurde rege in Anspruch genommen, sodass auf der Festwiese bald eine größere Anzahl von Schleppern aus unterschiedlichen Baujahren und Fabrikaten stand. Diesen Oldtimern gegenüber wurden von der Firma Haas, Ottenhöfen, Inhaber Gerhard Käshammer einige neue Schlepper mit verschiedenen landwirtschaftlichen Geräten ausgestellt.
Freigetränk verdient
Aber nicht nur die Erwachsenen nutzten die Gelegenheit, mit einem Schlepper anzufahren, sondern auch einige Kinder aus Furschenbach fuhren mit ihren mit Muskelkraft angetriebenen Kinderschleppern auf den Festplatz und erfreuten damit die Besucher. Selbstverständlich bekamen auch sie vom Veranstalter ein alkoholfreies Freigetränk. Nach dem Frühschoppenkonzert sorgte Alleinunterhalter »Luggi« für die musikalische Unterhaltung der Festgäste. Für die interessierten Besucher stand die Mühle offen und konnte besichtigt werden. Sie wurde von Josef Schneider ausführlich erklärt.
Mit rustikalen Essensangeboten und leckerem Hausfrauenkuchen hatten die Wehrmänner mit ihren Ehefrauen auch für das leibliche Wohl der Festbesucher bestens gesorgt. So nutzte Abteilungsleiter Ludwig Faist die Gelegenheit, allen zu danken, die zum Gelingen dieses Mühlenfestes beigetragen haben, insbesondere galt sein Dank den Grundstückseigentümern Siegfried Roth und Hedwig Fischer, welche Mühle und Festplatz zur Verfügung gestellt haben.
Die Technik der Mühle
Für viele Besucher interessant war die Technik, die sich hinter der alten Mühle mit dem nachweislich aus 1875 stammenden Mahlwerk verbirgt. Angetrieben wird sie mit einem unterschlächtigen Wasserrad mit 4,20 Metern Durchmesser und 32 Radschaufeln. Die Übersetzung und Kraftübertragung erfolgt auf zwei Holzkammrädern mit 180 und 78 Zähnen aus Apfelbaumholz sowie einem Treibriemen, der den oberen, rund 300 Kilogramm schweren Mühlstein antreibt, der auf dem unteren, rund 400 Kilogramm schweren festsitzenden Mühlstein läuft. Zwischen diesen Steinen wird dann das Korn zu Mehl gemahlen.