Musik mit viel spiritueller Kraft
In der Klosterkirche Erlenbad entführte am Sonntag der Akoo Show Choir aus Ghana in die Tradition afrikanischer Musik – natürlich ganz temperamentvoll.
»Nimm dein Taschentuch und winke fröhlich deiner Liebsten.« Diese musikalische Einladung und »Liebeserklärung von elf afrikanischen Sängern freute die Franziskanerinnen von Erlenbad und die Besucher in der Klosterkirche, in der am Sonntag ein ungewöhnliches Konzert zu hören war.
Es wurde vom Akoo Show Choir aus dem westafrikanischen Ghana unter der Leitung von Francis Baffoe, der auf seiner Tournee durch Deutschland und die Schweiz auch in Obersasbach einen Stopp einlegte, auf die Bühne gebracht. Moderiert wurde die Veranstaltung von Uschi Hummel. Beeindruckend waren im zweiten Teil die Liebeslieder aus Ghana und Südafrika, die mit viel Gefühl gesungen, getanzt und getrommelt wurden. Mancher der Besucher zückte vor Begeisterung gar sein Taschentuch und winkte den jungen Männern zu, die mit ihren famosen Stimmen und ihrer herzlichen Art beste Botschafter der afrikanischer Musik, Kunst und Kultur waren.
»Ein gemeinsamer Geist«
Durch die Mokochöre von Chorleiterin Eva Buckman, den Mokosaana-Chor aus Achern und den Moko-Förderverein sind hierzulande die afrikanische Musik und Kultur gut bekannt.
So lag es auch nahe, dass der Akoo Show Choir vorbeischaute – und zwar unter dem Motto »Umoya Munye«. Das heißt auf deutsch »ein gemeinsamer Geist« und soll die Musik Westafrikas als »Brücke der Freundschaft und Kultur« mit unser Lebenswelt verbinden. Dies ist den Sängern aus der Universitätsstadt Winneba am Atlantik vortrefflich gelungen. Allesamt sind sie Amateure, haben den Spirit afrikanischer Rhythmen im Blut und sprühen geradezu vor Lebensfreude und Temperament, sodass es bei ihrem über zweistündigen Konzert fast keinen Moment gab, an denen die Sänger ruhig da standen. Denn singen, tanzen und trommeln gehört ebenso zur Präsentation afrikanischer Lieder dazu wie Gestik, Mimik und Herzlichkeit, die dem Publikum auch in der Zulu-Sprache vermittelt wurden. Denn »Musik ist die Frucht des Lebens«, was nicht nur in den mehr alltäglichen und weltlichen Liedern, sondern auch in den spirituellen Gesängen deutlich zu spüren war.
Dass die Harmonie von Liedern, Spiritualität und einer Botschaft für die Gruppe wichtig sind, wurde vor dem Konzert in den Gebeten spürbar, die aus der Sakristei in die gut besuchte Klosterkirche drangen. Dann traten sie der Reihe nach vor und gleich zu Beginn sprang bei den Gospels und sakralen Gesängen der Funke der Begeisterung über, der. keinen der Besucher ruhig auf seinem Platz sitzen ließ. Daran hatte vor allem Thabang Mokoena aus Südafrika seinen Anteil.
Denn er verknüpfte typische, südafrikanische Choreographien mit der ghanaischen Sangeskunst und einem wunderbaren Lobgesang auf Gott, den Schöpfer von Himmel und Erde.
Raumfüllende Präsenz
Wer die Sänger nur gehört hätte, vermochte kaum zu glauben, dass es sich »nur« um elf Männer handelte. Das Volumen der Stimmen in allen Lagen und die Homogenität des Ensembles hätten leicht auf einen stattlichen Männerchor schließen lassen, so imposant und raumfüllend war der Gesang. Zur Krönung des Afrika-Abends gab es Tänze draußen vor dem Kloster und einen schönen Abschied der Sommerferien.