»Nesselried brennt« lockte mit vielen Attraktionen die Gäste
»Nesselried brennt« erwies sich am Wochenende zum neunten Mal als Besuchermagnet. Von Kunst und Kultur bis zu Kulinarischem war für jeden etwas dabei. Tausende pilgerten über die Festmeile von einer Attraktion zur nächsten.
Wenn »Nesselried brennt«, brennt auch die Sonne vom Himmel. Keinen wunderte es, dass auch dieses Jahr die Rechnung wieder aufging. Bei der offiziellen Eröffnung nutzte Ortsvorsteher Klaus Sauer am Sonntagvormittag seine Begrüßung, um sich bei den Sponsoren zu bedanken: »Ohne sie wäre die Organisation solch eines Events gar nicht möglich.« Als 2006 die Idee entstand, den Landwirten eine Plattform zu bieten und die heimatliche Brenn-Kultur zu etablieren, ahnte man nicht, was daraus entstehen sollte. Auch Stellvertreter Franz Bähr dankte den Sponsoren und 50 freiwilligen Helfern im Schulhof. Alle Einnahmen dort kommen wieder zu 100 Prozent dem Förderverein krebsranker Kinder Freiburg zugute. Alle Musikgruppen auf dem Schulhof spielten unentgeltlich.
Über 300 Strohballen, Holzstangen, Leitern und Säcke verwandelten die Straßen und Höfe in das unverwechselbare, von den Besuchern geschätzte Ambiente. Vieles hat sich bewährt und war auch in diesem Jahr wieder zu finden. »Die Organisatoren treffen sich nach jedem Fest und besprechen, was man im nächsten Jahr noch verbessern kann«, erklärt Sauer die stetige Weiterentwicklung. Bewährt hat sich das Schaubrennen, nach wie vor ein Geheimtipp sind die Nesselrieder Spitzwecken, die nur an diesen Tagen in der gläsernen Bäckerei produziert werden. Zudem gab es jede Menge Obst, Gemüse, Edelbrand-Produkte oder den legendären Ochs am Spieß, der trotz seiner 280 Kilo Schlachtgewicht am späteren Nachmittag ausverkauft war.
Schnäpse und Liköre
Die »Längste Schnapstheke Badens« am Rathausplatz bot eine Palette von 16 Likören und neun Schnäpsen. Dass man zum ersten Mal nicht mit dem Schnapsbändchen ohne Grenzen probieren, sondern eine Karte für sechs oder zehn Sorten erwerben musste, störte die Wenigsten. »Es geht ja darum, die Vielfältigkeit zu testen und nicht darum, sich volllaufen zu lassen«, erklärt die Kennerin hinter der Theke.
Der Markt »Kunst und Genuss« erfreute sich wieder großer Beliebtheit. Jutta Eulig war zum ersten Mal mit Töpferwaren und kleinen Flaschengeistern aus Porzellan dabei. Man konnte der Appenweiererin sogar bei der Arbeit über die Schulter schauen. Ralf und Cilly Tillewein dagegen, waren mit ihrem »Bastelstüble« bereits zum vierten Mal dabei. Aus der Partnerstadt Mountlouis verköstigte der Verein »Treffen in Baden« mit Weinen von der Loire. Für prächtige Stimmung sorgten die vielen Musikgruppen, die mit unterschiedlichstem Repertoire in den Höfen, Gaststätten und auf dem Rathausplatz aufspielten.
Für die Tombola zugunsten des Fördervereins war Losverkäufer Claus Kruse wieder mit seiner Tasche und hanseatischem Charme im Dorf unterwegs. Das »Glückskind« war Leander, der die Reise vom Bodensee hierher machte, um etliche Loskäufer mit Gewinnen zu überraschen – so mit dem Hauptpreis (Mountainbike) Meinrad Müller aus Offenburg.
Auch der Ortsvorsteher war am Ende zufrieden. Er konnte auch die neunte Auflage von »Nesselried brennt« ohne negative Begleiterscheinungen beenden und freut sich schon auf das »Zehnjährige« 2016.