Neue Gedenktafel erinnert an einstigen Diersheimer Pfarrer
Nachdem im vorigen Jahr die Tanne neben der Dreifaltigkeitskirche entfernt wurde, kam ein in Vergessenheit geratenes Epitaph (Grabsteintafel) von 1735 von Georg Wolfgang Schnabel, dem ersten Pfarrer an der 1732 erbauten Dreifaltigkeitskirche, zum Vorschein. Da die meisten Diersheimer nicht mehr wissen, was das ist, stiftete der Verein für Heimatgeschichte eine Infotafel von Stefan Bacher von der Metallfirma Maier. Diese wurde am Samstag neben der Grabsteintafel montiert.
Da das Epitaph aus sehr weichem Sandstein ist, ist es heute verwittert und nicht mehr lesbar. Auch die Recherchen von Lieselotte Simon brachten keine neuen Ergebnisse, da darüber keine Unterlagen auffindbar sind. Der Pfarrer hätte nur drei Jahre in Diersheim gearbeitet und sei im Alter von 37 oder 38 Jahren gestorben, als sein drittes Kind unterwegs war, erzählte sie. Wahrscheinlich sei dem aus dem Fürstentum Anhalt stammenden Pfarrer das damals noch sehr feuchte Klima in Diersheim nicht bekommen. Als die Schluten noch alle Wasser führten, gab es viele Sumpfgebiete und die Tse-Tse-Fliege war noch bis um 1800 herum heimisch, wusste Lieselotte Simon zu berichten. 200 Jahre später, beim Kirchenjubiläum um 1932, hätte es einen rührenden Nachruf gegeben, erinnerte sie sich.
Pfarrerin Ulla Eichhorn dankte dem Verein für Heimatgeschichte Diersheim und Stefan Bacher auch im Namen des Kirchengemeinderates.