Sasbach

Neue Sonderausstellung im Turenne-Museum Sasbach

Roland Spether
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29. April 2016
Die wechselvolle Beziehung von Baden, Württemberg und Frankreich zeigt eine Sonderausstellung des Hauses der Geschichte im Turenne-Museum in Sasbach (von links): Bürgermeister Wolfgang Reinholz, die neue Sachbearbeiterin Museen und Kultur Beate Brutschin, Sebastian Dörfler und die bisherige Sachbearbeiterin Susanne Bergmann, die im Sommer die Gemeindeverwaltung verlässt.

Die wechselvolle Beziehung von Baden, Württemberg und Frankreich zeigt eine Sonderausstellung des Hauses der Geschichte im Turenne-Museum in Sasbach (von links): Bürgermeister Wolfgang Reinholz, die neue Sachbearbeiterin Museen und Kultur Beate Brutschin, Sebastian Dörfler und die bisherige Sachbearbeiterin Susanne Bergmann, die im Sommer die Gemeindeverwaltung verlässt. ©Roland Spether

Zur »Beziehungsgeschichte« von Baden, Württemberg und Frankreich hat das Haus der Geschichte Baden Württemberg in Kooperation mit der Gemeinde Sasbach eine Ausstellung eröffnet. Bis Oktober skizziert sie im Turenne-Museum Sasbach die wechselvolle Geschichte der Dreierbeziehung.

»Kundgebung der badisch-elsässischen Bürgerinitiativen an der Rheinbrücke bei Sasbach.« Kenner wissen beim Blick dieses Plakats der neuen Ausstellung im Turenne-Museum sofort, dass besagte Brücke am Kaiserstuhl 1979 Schauplatz großer Proteste war. Auf dem heute wieder aktuellen Plakat ist der Rhein als Baum stilisiert. Auf dessen rechter Seite »blüht« die Forderung »Fessenheim stilllegen«, auf der linken »Vier Tage Platzbesetzung in Wyhl« – es gehört zum badisch-elsässischen Protest gegen die Atomkraft.

Neue Fachkraft

»Das Turenne-Museum will ein Ort der deutsch-französischen Begegnung sein«, sagte Bürgermeister Wolfgang Reinholz am Donnerstag, als er Sebastian Dörfler vom Haus der Geschichte Baden-Württemberg und viele Besucher begrüßte. Da Sasbach und Marmoutier in diesem Jahr das 20-jährige Bestehen ihrer Jumelage feiern, passe die Ausstellung sehr gut. Die Museumsbeauftragten Susanne Bergmann und Kurt Degen lobte er. Reinholz stellte Bergmanns Nachfolgerin als Sachbearbeiterin Museen und Kultur, Beate Brutschin, vor.

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Die kleine, aber feine Ausstellung zeigt an exemplarischen Exponaten die Beziehung von Baden und Württemberg mit Frankreich, die sich nicht in der »angeblichen Erbfeindschaft« mit Gewalt und Krieg erschöpfe, so Dörfler. So gehe die Ausstellung darauf ein, dass Baden und Württemberg 1805 mit Napoleon ein Bündnis schlossen. Baden übernahm gar das französische Gesetzbuch, den »Code Napoléon«, der am 1. Januar 1810 in Kraft trat und als Originalexemplar zu sehen ist. Bei Napoleons  Russlandfeldzug 1812 blieben 7000 Badener und 15 000 Württemberger im Feld.

Beim deutsch-französischen Krieg 1870/71 gab es von Kehl aus für Straßburg ein »traumatisches Erlebnis«, als die Stadt beschossen wurde. Es kam zum Gegenschlag und Kehl wurde als einzige deutsche Stadt schwer zerstört, was Bilder belegen. Die Ausstellung zeigt auch einen Granatsplitter, der 1918 den badischen Soldaten Wilhelm Glenz tödlich traf. Kameraden schickten seiner Witwe den Splitter, die daraus einen Anhänger machte und um den Hals trug. Der Soldat Wilhelm Kapp dokumentierte den siegreichen Frankreichfeldzug von 1940 auf einer Landkarte und klebte rassistische Bilder dazu – auch das ist ausgestellt.

Laut Sebastian Dörfler bestanden schon im 19. Jahrhundert enge wirtschaftliche Beziehungen zwischen den Nachbarn, worauf ein Werbeschild der Firma Hutchinson verweist, die 1853 in Paris gegründet wurde und 1856 eine Filiale in Mannheim errichtete. Die positive Entwicklung nach 1945 ist ebenfalls Teil der Ausstellung. 

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