Oberkirch

Notdienst am Oberkircher Klinikum bleibt eingeschränkt

Rüdiger Keller
Lesezeit 3 Minuten
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14. Januar 2017
Der Kreis hat kräftig in das Oberkircher Krankenhaus investiert: 1,5 Millionen Euro wurden für die Sanierung des bestehenden und den Bau eines neuen OP-Saals bereitgestellt. Das Bild zeigt Silvia Bierbaum (OP-Schwester), Peter Heidrich (Oberarzt Anästhesie), Helmut Renner (Oberarzt Chriurgie) und Christina Rust (Anästhesie-Schwester) im sanierten Bereich.

(Bild 1/2) Der Kreis hat kräftig in das Oberkircher Krankenhaus investiert: 1,5 Millionen Euro wurden für die Sanierung des bestehenden und den Bau eines neuen OP-Saals bereitgestellt. Das Bild zeigt Silvia Bierbaum (OP-Schwester), Peter Heidrich (Oberarzt Anästhesie), Helmut Renner (Oberarzt Chriurgie) und Christina Rust (Anästhesie-Schwester) im sanierten Bereich. ©Roman Vallendor

Die Schließung der Notfallaufnahme im Oberkircher Krankenhaus nachts und an Wochenenden bleibt weiter bestehen. Der Kreis denkt derzeit nicht daran, die im Oktober wegen Personalmangels begründete Maßnahme aufzuheben. Die personelle Situation in der Chirurgie wird sich aber im Januar verbessern.

Was als vorübergehende Maßnahme geplant war, könnte zum Dauerzustand werden: Im Oktober hatte der Ortenaukreis die Einschränkung des ärztlichen Notfalldienstes am Oberkircher Kreisklinikum nachts und an Wochenenden mit der Kündigung von drei Assistenzärzten und der entstandenen Personallücke begründet und die Änderung als »vorübergehende Maßnahme« bezeichnet. Doch aktuell denkt das Ortenau Klinikum, zu dem auch das Oberkircher Krankenhaus gehört, nicht daran, den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass bis Ende Januar drei vakante Stellen in der Oberkircher Chirurgie wieder besetzt sein werden. Das bestätigte Christian Eggersglüß, Zentrale Unternehmenskommunikation und Marketing beim Eigenbetrieb Ortenau Klinikum auf Anfrage der Acher-Rench-Zeitung. Nach der Kündigungswelle im Oktober kann die entstandene Personallücke geschlossen werden: »Im März wird die letzte Stelle, abhängig vom Bestehen der Approbationsprüfung,  besetzt werden können«, versichert Eggersglüß.

Dass sich an der Einschränkung des ärztlichen Notfalldienstes am Oberkircher Krankenhaus dennoch nichts ändert, begründet der Kliniksprecher so: »Wir werden zunächst die medizinische und sprachliche Integration der neuen ärztlichen Mitarbeiter vorantreiben.« Das werde einige Zeit in Anspruch nehmen, da alle neu eingestellten Ärzte einen Migrationshintergrund hätten. Außerdem: »Die interdisziplinäre Notaufnahme am Standort Achern steht täglich 24 Stunden zur Verfügung.«

Neben der Wiederbesetzung der vakanten Arzt-Stellen in Oberkirch gibt es eine weitere gute Nachricht: Die Sanierung des OP-Bereichs ist abgeschlossen. Der neue Operationsbereich umfasst den sanierten und umgebauten alten OP-Bereich mit OP-Saal und Funktionsräumen sowie einen Erweiterungsbau mit einem neuen OP-Saal. Während der Arbeiten war immer ein OP-Saal in Betrieb. Die Inbetriebnahme des gesamten neuen OP-Bereichs ist für Anfang März geplant.
In Sanierung und Umbau hat das Ortenau Klinikum rund 1,5 Millionen Euro investiert. Das Land Baden-Württemberg hat die Maßnahme mit Fördergeldern unterstützt. Am heutigen Samstag, von 14 bis 18 Uhr, kann die Bevölkerung das Ergebnis unter die Lupe nehmen (siehe Stichwort).

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Ist die Millionen-Investition des Kreises eine Investition in die Zukunft des Standorts Oberkirch? Daran lässt Eggersglüß keinen Zweifel: »Investitionen richten sich immer in die Zukunft. Der sanierte und erweiterte OP-Bereich eröffnet dem Standort Oberkirch vielfältige Nutzungsmöglichkeiten.« So wird ein OP-Saal für die Geburtshilfe am Klinikum bereitgestellt, der zweite OP-Saal steht der Unfallchirurgie/Endoprothetik und der Allgemein-Visceral und Gefäßchirurgie zur Verfügung.

Mehr Operationen

1196 Operationen verzeichnete das Oberkircher Klinikum im vergangenen Jahr. Der Kreis erwartet nach der Erweiterung der Chirurgie eine Steigerung: »Für 2017 werden mehr Operationen geplant, da ab März wieder zwei OP-Säle zur Verfügung stehen.« Eine Aufstockung der Mitarbeiter sei von der künftigen Leistungsentwicklung und strategischen Ausrichtung abhängig. Derzeit sind 166 Mitarbeiter in Oberkirch beschäftigt. 2015 waren es zehn mehr. Das hat zum einen mit der Fusion mit dem Acherner Klinikum zu tun. Hier sitzt seither die Verwaltung. Zum anderen mit vakanten Stellen im ärztlichen Bereich und OP-Funktionsdienst.

Welche Zukunft das Klinikum Achern-Oberkirch vor dem Hintergrund der angespannten finanziellen Lage hat (wir berichteten),  bleibt abzuwarten. Fest steht: Im ersten Halbjahr will die Geschäftsführung ein Strukturgutachten vorlegen und Konzepte für den Klinikverbund mit allen Beteiligten beraten.

Stichwort

Heute Tag der offenen Tür

Einblicke in einen modernen Operations-Bereich eines Krankenhauses bietet das Ortenau Klinikum in Oberkirch heute von 14 bis 18 Uhr. Anlässlich der Fertigstellung des neuen OP-Bereiches lädt die Klinik die Bevölkerung in Oberkirch und Umgebung zu einem Tag der offenen Tür ein.

Besucher erwartet ein Informations- und Mitmachangebot mit Führungen durch die neuen Räumlichkeiten und ausführlichen Erläuterungen zu operativen Eingriffen und der Arbeitsweise eines Operations-Teams.

Darüber hinaus werden stündlich Reanimationsübungen und Endoskopie-Vorführungen angeboten. Außerdem haben Besucher die Möglichkeit, an einer Operations-Demonstration mit Beamer sowie einer simulierten Operation im OP-Saal teilzunehmen. Auf dem Programm stehen zwei Vorträge von Ärzten der Klinik. Sven Reuter, Oberarzt Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, spricht um 15 Uhr über das Thema »Chirurgische Therapie der Leistenhernie«. Um 16 Uhr wird dann Bruno Schweigert, Chefarzt Orthopädie und Endoprothetik, über den »Ablauf einer Kniegelenkendoprothese« referieren.

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