Walachen stürmen das Oberkircher Rathaus
Mit nur einem Donnerhall aus der Kanone »Dicke Berta« – die jungen Kanoniere wollten ihr Gehör schonen – erstürmte gestern die Walachenschar unter dem Schlachtruf: »Hei, hei, hei. Es lebe die Walachei« das Oberkircher Rathaus und entmachtete das Stadtoberhaupt.
Rathauschef Oberbürgermeister Matthias Braun rang vehement mit der Walachen-Stabhalterin »Andrea die Erlkönigin« Korward-Sackmann um das Rathausinsignium. »Ich bin die Frau der wenigen Worte. Gebt mir einfach so den Schlüssel her« hatte die Stabhalterin von OB Braun und dessen Adjutanten Christoph Lipps gefordert. Das Stadtoberhaupt erwiderte prompt: »Wir sind Männer der Tat. Das ist Bestechung«. Weil der Rathauschef sein Insignum nicht freiwillig herausrücken wollte, gab es anschließend ein Ringen mit der Stabhalterin. Doch die Übermacht der Walachen war zu groß. »Oje oje, des isch kein Witz, jetz ischs Rathaus in eurem närrischen Besitz«, jammerte der Unterlegene.
Sein Eingeständnis: »Jetzt regieren die Walachen und wir verschreiben uns dem närrischen Lachen. Das freut uns eigentlich sehr und laufen euch gleich hinterher.« Und weiter: »Wir machen derweil den Optimisten, lassen uns vom Frohsinn überlisten. Gehen auf d`fasent und singen Lieder, kommen erst am Aschermittwoch wieder.«
Walachenhymne
Höhepunkt der Entmachtung des Stadtoberhaupts war die gemeinsam gesungene Walachenhymne mit Ruf: »Ein dreimal Hoch der Walachei«. Nach der Stärkung mit Berlinern und Getränken im Empfangssaal des Rathauses schritten die Walachen unter den Klängen der Sepp-Ganter-Band zur einstündigen Grenzbegehung, wo sie an den markanten innerörtlichen Stationen von Abordnungen der Stabhaltereien Leimen, Fernach sowie der Narrenzunft empfangen wurden. Anschließend folgte in der Walachen-Hochburg »Sonne« der Staatsakt mit der Inthronisierung des neuen Stabhalters »Frank der Schöpfer.