Oberkirch

Oberkircher Fußgängerzone soll einheitlich möbliert werden

Patric König
Lesezeit 3 Minuten
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19. Januar 2017
Eine Arbeitsgruppe macht sich demnächst Gedanken über die Möblierung der Fußgängerzone. Erhält Oberkirch ein Äquivalent zu den Offenburger Werres-Vögeln?

(Bild 1/2) Eine Arbeitsgruppe macht sich demnächst Gedanken über die Möblierung der Fußgängerzone. Erhält Oberkirch ein Äquivalent zu den Offenburger Werres-Vögeln? ©Archivfoto: Ulrich Marx

Eine Arbeitsgruppe soll Vorschläge für die Möblierung der Oberkircher Fußgängerzone erarbeiten. Zur Sprache kommen dabei auch Ideen von einer Skulptursäule bis zum Spielgerät in Form eines Walachen-Fisches. Allerdings dürfte nicht für alle Vorschläge Platz sein.

Der Oberkircher Gemeinderat arbeitet an einer Fibel für die Fußgängerzone. Die Stadt will darin eine einheitliche Linie für die Möbel der Außengastronomie, für Werbeaufsteller und Auslagen von Geschäften im öffentlichen Straßenraum vorgeben. »Alle Gastronomiebetriebe wurden schon darüber informiert, dass es künftig neue einheitliche Gestaltungsregelungen geben wird«, erläuterte Stabsstellenleiter Hermann Brüstle auf Anfrage. Die Beschaffung der gastronomisch genutzten Möbel sei dann »Angelegenheit jedes Einzelnen«. 

Für die Fibel soll eine Arbeitsgruppe, der auch Vertreter des Stadtmarketingvereins und des Kinderschutzbundes angehören, in den kommenden Wochen die Vorarbeit leisten. Der Kinderschutzbund ist mit im Boot, weil auch die Spielgeräte besprochen werden sollen, die in der Hauptstraße aufgestellt werden sollen. Ansprechen wird die Arbeitsgruppe laut Fachbereichsleiter Peter Bercher auch einige Möblierungsvorschläge, die im Laufe des Verfahrens aufgekommen sind: 

  • Walachen-Fisch: Der Freundeskreis der Stabhalterei Walachei will ein Spielgerät in Form ihres Wappentieres stiften: einen Fisch. Im Gespräch sei laut Bercher ein Äquivalent zu den drehbaren Werres-Vögeln in der Offenburger Fußgängerzone gewesen. Stabhalterin Andrea Korward-Sackmann deutete gestern gegenüber der ARZ an, dass man sich an der Schlangenskulptur im nördlichen Teil der Offenburger Fußgängerzone (Foto) eher orientiert. Demnach würde der 1,80 Meter lange und 70 Zentimeter hohe Walachenfisch aus dem Bodenbelag auftauchen und Teile der gusseisernen Figur im Boden versinken. Drehbar wäre sie wohl nicht.
  • Georeferenzpunkt: Der berühmteste seiner Art ist der »Nullmeridian« im Londoner Stadtteil Greenwich. Auch in Oberkirch könnte der Längen- bzw. Breitengrad mit einer Säule oder einem im Boden eingelassenen Georeferenzpunkt deutlich gemacht werden.
  • Wegeleitsystem: Schon vorhanden ist ein Wegeleitsystem, das aber im Rahmen der Bauarbeiten zunächst abmontiert wird. Wo und in welchem Umfang es wieder aufgebaut wird, soll laut Bercher ebenfalls die Arbeitsgruppe besprechen. Gleiches gilt für die Frage, ob eine historisierende Litfaßsäule aufgestellt wird.
  • Miniatur der Stadtmauer: Apropos Historie: Überreste der Stadtmauer bzw. ehemaligen Stadttore könnten per Miniatur oder mit abstrakten Kunstgegenständen angedeutet werden.
  • Kunstskulptur: Eine »neue Identifikationsfigur« könnte laut Bercher am Heimat- und Grimmelshausenmuseum entstehen. Im Gespräch war zunächst die Löwensäule, dann eine Säule des heiligen Veit und eine Grimmelshausen-Figur. Ob tatsächlich für Letztere ein Künstlerwettbewerb ausgelobt wird, entscheidet natürlich der Gemeinderat. Eine Vorentscheidung könnte in der Arbeitsgruppe dennoch fallen. 

»Wir müssen Räume und Flächen festlegen, wo was stattfinden kann«, sagt Bercher. »Das Büro Holl/Wieden wird uns stark unterstützen müssen.« Joachim Haas (FWV) forderte die Stadt dazu auf, vor der Planung konkret das Budget zu nennen, das für die Möblierung zur Verfügung steht. In der Kostenfortschreibung sind 150 000 Euro für Spielgeräte, Bänke und mehr enthalten. 

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Darauf, dass weniger mehr ist, hatte Architekt Hartmut Holl schon bei der Vorstellung seines Siegerentwurfs vor über zwei Jahren verwiesen. Auch Fachbereichsleiter Bercher riet gleichzeitig davon ab, die gesamte Fußgängerzone »zuzuplanen«. Man sollte auch Freiräume belassen, durch die sich der Siegerentwurf ausgezeichnet habe. 

Einige Freiflächen sind gesetzt: So müssen die Planer dafür sorgen, dass die Rettungswege frei bleiben und die Feuerwehrdrehleiter überall durchkommt. Dieser Punkt spielte gerade bei der Verortung des Löwenbrunnens eine Rolle. Sein neuer Standort ist schon gefunden: Er wird vor dem Gebäude Hauptstraße 36 aufgestellt.

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Arbeitsgruppe tagt nicht öffentlich

Die Arbeitsgruppe, die sich mit der Fußgängerzonenmöblierung beschäftigt, soll an fünf Terminen nicht öffentlich zusammenkommen. Los geht es am Mittwoch, 1. Februar. An einem Termin, und zwar am 7. März, soll auch der Stadtmarketingverein eingebunden werden. Das Ergebnis der Beratungen soll am 20. März im Bau- und Umweltausschuss und am 27. März im Gemeinderat präsentiert werden.

Der Arbeitsgruppe gehören neben dem Architekten Thomas Wieden auch die Stadträte Michael Braun, Georg Wolf (beide CDU), Hans-Jürgen Kiefer (SPD), Frank Meier (FWV), Manuela Bijanfar (Grüne) und Rudolf Hans Zillgith (BfO) an. Der Stadtmarketingverein wird in den Sitzungen von Ursula Spissinger und Iris Sehlinger vertreten. Für die Verwaltung sind Bürgermeister Christoph Lipps, Frank Niegeloh (Bürgerservice und Ordnung), Peter Bercher (Bauen und Planen) und Wirtschaftsförderin Nadine Klasen dabei. Hinzu kommt ein Vertreter des Kinderschutzbundes. 

Info

Baumallee wohl nicht kurzfristig zu realisieren

Architekt wollte historischen Oberkircher Rundling hervorheben / Meiste Baumstandorte in Privatbesitz

Kein Thema in der Arbeitsgruppe, die sich mit der Ausgestaltung der Fußgängerzone beschäftigt, wird die Baumallee rund um den Rundling sein. Architekt Hartmut Holl wollte in seinem Siegerentwurf den Verlauf der ehemaligen Stadtmauer hervorheben. 
Innerhalb der Verwaltung gebe es Überlegungen bezüglich der Allee, »die noch endgültig abgestimmt werden müssen«, so Stabsstellenleiter Hermann Brüstle.
Laut Peter Bercher, Fachbereichsleiter Bauen und Planen, befinden sich 80 bis 90 Prozent der Standorte, an denen Bäume gepflanzt werden sollen, in Privatbesitz.  Die Stadt ist also auf die Zustimmung der Eigentümer angewiesen. Bercher geht davon aus, dass man bei der Realisierung der Allee in mehreren kleinen Schritten vorgehen müsse. 

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