Oberkirch

Oberkircher Touristiker sollen die Finger von Festen lassen

Patric König
Lesezeit 3 Minuten
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26. April 2017
Die Schauenburg in Oberkirch ist laut OB Matthias Braun bestens als Kulisse geeignet. Als Schauplatz für ein Fest will die Renchtal Tourismus GmbH sie hingegen nicht nutzen.

(Bild 1/2) Die Schauenburg in Oberkirch ist laut OB Matthias Braun bestens als Kulisse geeignet. Als Schauplatz für ein Fest will die Renchtal Tourismus GmbH sie hingegen nicht nutzen. ©Hubert Grimmig

Der Oberkircher Gemeinderat will der Renchtal Tourismus GmbH mehr finanzielle Schlagkraft fürs Marketing verleihen. Ein Stadtrat forderte am Montag die Geschäftsführerin auf, das Geld auch stärker vor Ort in der Renchtalmetropole einzusetzen. 

 »Es ist wichtig, dass wir im Marketingbereich weiter zulegen.« Dieser Einschätzung des Aufsichtsratsvorsitzenden der Renchtal Tourismus GmbH, OB Matthias Braun, folgte am Montag auch der Oberkircher Gemeinderat. Bei zwei Enthaltungen aus Reihen der BfO genehmigte das Gremium höhere Gemeindezuschüsse und eine Mietreduzierung an den Tourismusverbund, der so im kommenden Jahr 105 000 Euro zusätzlich in die Vermarktung stecken kann.

Michael Braun (CDU) bedankte sich bei Gunia Wassmer für die Transparenz, welche die Interimsgeschäftsführerin in der Sitzung am Montag herstellte. Er wollte von Wassmer wissen, ob die Erhöhung ausreiche. »Wichtig ist, dass wir vernünftig agieren können«, sagte Wassmer. Und das sei der Fall. Wenn man noch mehr machen wolle – das stellte OB Braun heraus – wären auch personelle Verstärkungen nötig gewesen. Die RTG beschäftigt momentan fünf Mitarbeiter, zwei Aushilfen und ein Azubi. Die Personalkosten von 324 000 Euro sind für gut die Hälfte der 646 000 Euro Ausgaben im Jahr 2017 verantwortlich. Auch wegen der zu erwarteten Tariferhöhungen kündigte der OB an, die Finanzen im Auge zu behalten: »Wir werden schauen müssen: Kommen wir mit dem Geld hin?«

Die Steigerung der Gemeindezuschüsse von 450 000 auf 530 000 Euro war für Hans-Jürgen Kiefer (SPDF) nur folgerichtig: »Wenn wir der RTG einen Neustart ermöglichen wollen, müssen wir mehr Mittel fürs operative Geschäft bereitstellen.« Man müsse die Maßnahmen aber immer wieder auf den Prüfstand stellen und die richtige Balance finden zwischen Kosten und Nutzen. 

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Mehr RTG-Aktivitäten in Oberkirch wünscht sich Rudolf Hans Zillgith (BfO): »Es findet sehr viel im Hintertal statt.« Manuela Bijanfar (Grüne) warf hier die Idee ein, das Burgfest auf der Schauenburg wiederzubeleben. Nach Auflagen 2001, 2002 und 2003 hatte es dort zuletzt 2014 ein Mittelalterspektakel gegeben. »Da müssen wir erst mit Freiherr von Schauenburg reden«, gab der OB zu bedenken. Angesichts des Aufwandes habe man fürs Mittelalterspektakel hohe Eintrittspreise verlangen müssen. Daran sei das Burgfest an sich gescheitert. »Die Burg gibt als Kulisse aber einiges her«. 

Kein RTG-Burgfest

In dieselbe Kerbe schlug Mirko Slager (CDU): Die RTG solle nicht um Veranstaltungen kümmern, sondern um die Vermarktung des ganzen Renchtals.»Ich bin gerade froh, dass wir nicht mehr mittsommerwandern ...« Das RTG-Fest auf der Kalikutt hatte zuletzt ein Defizit im fünfstelligen Euro-Bereich verursacht. Slager  warb für eine Attraktion, »die das ganze Jahr eine ist« - einen Turm, eine Hängebrücke oder ein Spaßbad.

Vera Huber (CDU) würde die Angebote für Familien gerne stärken. Gunia Wassmer verwies darauf, dass der Pirschpfad rund um die Schauenburg zum Rundweg ausgebaut würde. Außerdem gebe es Geocaching-Angebote und den Naturerlebnispfad im Stadtgarten. Rudolf Hans Zillgith hält auch den geplanten Mühlbachpfad für eine ganzjährige Attraktion.

Stichwort

"Brauchen uns nicht zu verstecken"

Oppenau steht zur RTG

Oppenau (all). Einer Aufstockung des kommunalen Zuschusses für die Renchtal Tourismus GmbH von 450 000 auf künftig 530 000 Euro stimmte der Gemeinderat Oppenau am Montagabend einstimmig zu. Die Regelung soll zunächst bis 2021 gelten. »Wir haben im Vorfeld besprochen, dass sich die Gemeinden stärker engagieren werden als bisher«, erklärte Bürgermeister Thomas Grieser. Klaus Schmiederer hatte zuvor daran erinnert, dass ursprünglich eine dynamische Erhöhung der Zuschüsse angedacht war. 

Den Projekten für die nächsten zwei Jahre seien die jeweiligen Kosten zugeordnet, verwies Gunia Wassmer, Geschäftsführerin der Renchtal Tourismus GmbH, auf den Wirtschaftsplan. »Uns war wichtig die Projekte so zu planen, dass wir sie im operativen Geschäft auch umsetzen können.« Nach dieser Beobachtungsphase könne dann laut Grieser erneut über eine dynamische Zuschusserhöhung nachgedacht werden. 

Die Arbeit der RTG in den vergangenen Jahren bezeichnete er auch im Hinblick auf die langfristig gestiegenen Übernachtungszahlen in Oppenau (von 46 109 im Jahr 2011 auf 64 691 im Jahr 2016) als erfolgreich. »Wir brauchen uns nicht zu verstecken.« Anders als die Nachbargemeinde Bad Peterstal-Griesbach verfüge Oppenau weder über eine Klinik noch ein größeres Hotel wie den »Dollenberg«. »Wir brauchen den Vergleich nicht zu scheuen.« Grieser bedauerte in diesem Zusammenhang, dass eine Fusion beider Tourismusgesellschaften auf den Vorstoß der RTG im vergangenen Jahr hin nicht zustande kam.

Weg wird zertifiziert

Für Oppenau plant Wassmer zunächst die Zertifizierung des Maisacher Turmsteigs als Qualitätswanderweg: »43,7 Prozent der Wege sind naturnah, das ist eine ganz tolle Quote.« Der Mindestprozentsatz für einen Qualitätswanderweg liegt bei 35 Prozent. Des Weiteren soll für Oppenau eine Stadtrallye erarbeitet werden. Ein mit Motiven beklebter Reisebus soll zum Werbeträger fürs Renchtal werden. »Wir wollen den Begriff ›Heimat‹ neu beleuchten.« Wassmer plant eine Marktaktion mit dem Almbader in Ibach – »hier haben wir den kleinsten, in Freudenstadt den größten Marktplatz Deutschlands«. Auch die Nostalgieradfahrt soll unter diesem Motto stattfinden.

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