Oppenau stockt Zuschuss für "Oppenau-Taxi" auf
Die Erfolgsgeschichte »Oppenau-Taxi« geht weiter: Nachdem die starke Nachfrage nach den von der Stadt zu 50 Prozent bezuschussten Taxi-Gutscheinen auch in diesem Jahr anhält, hat der Gemeinderat nun die Aufstockung des Zuschusses beschlossen.
Von der Resonanz auf das im März vergangenen Jahres gestartete und als Ergänzung für den öffentlichen Nahverkehr gedachten »Oppenau-Taxis« waren die Initiatoren selbst überrascht. »Es läuft gut, weil wir ein breites Publikum ansprechen«, erläuterte Ordnungsamtsleiterin Andrea Zähringer am Montagabend in der Sitzung des Gemeinderats Oppenau. 2971 Gutscheine im Gesamtwert von fünf Euro wurden innerhalb der verbliebenen zehn Monate im vergangenen Jahr verkauft. Die Stadt steuert je Fünf-Euro-Gutschein 2,50 Euro bei (siehe Hintergrund). Ursprünglich hatte die Stadt einen Zuschuss über 5000 Euro pro Jahr vorgesehen, maximal 2000 Tickets hätten demnach verkauft werden können, weshalb der Gemeinderat bereits im September eine Aufstockung des Zuschusses um 2500 Euro beschloss.
»Es wird nicht endlos so weiter gehen, aber bei diesen Beträgen können wir noch guten Gewissens zustimmen«, kommentierte Bürgermeister Thomas Grieser den prognostizierten weiteren Bedarf von 3000 Tickets für das verbleibende Jahr und den damit verbundenen Zuschuss in Höhe von 6250 Euro. In den ersten vier Monaten seien mit 1499 verkauften Tickets bereits drei Viertel des Zuschusskontingents aufgebraucht worden, erläuterte Zähringer.
System anpassen?
Auf die Vorteile eines »Fifty-Fifty-Taxis«, wie es neben Oppenau auch Nordrach und Willstätt in jeweils abgeänderter Form eingeführt haben, wurde auch der Ortenaukreis aufmerksam. Im Juli startete der Kreis ein entsprechendes Pilotprojekt. Interessierte Gemeinden können nun eine Förderung beim Kreis beantragen. Bürgermeister Grieser wies auf die vom Kreis vorgegebenen Rahmenbedingungen hin. So dürften die Gutscheine nach Kreisvorgaben nur dann eingesetzt werden, wenn die Taxifahrt 30 Minuten vor oder nach einem vorhandenen Bus- oder Bahnangebot stattfindet, um dem öffentlichen Nahverkehr keine Konkurrenz zu machen.
»Wir müssen uns überlegen, ob wir unser System anpassen oder auf den Zuschuss durch den Kreis verzichten«, betonte Grieser. Den Vorteil des bisher in Oppenau zum Einsatz kommenden Systems sieht er im geringen Verwaltungsaufwand. Dem von einem Bürger vorgebrachten Einwand, die Stadt bezuschusse mit dem »Oppenau-Taxi« auch Taxifahrten von Urlaubern zum Flughafen, widersprach Ordnungsamtsleiterin Zähringer: »Maximal 15 Tickets können pro Fahrt eingelöst werden.« Dass die Tickets auch anders eingesetzt werden können als gedacht, sei nicht auszuschließen, meinte Grieser. Aber: »Ich glaube unser Modell ist ganz gut und wird überwiegend so genutzt, wie wir es auch wollen.«
Senioren kauften 950 Tickets
Am stärksten nachgefragt wurden die »Oppenau-Taxi«-Tickets im vergangenen Jahr von Erwachsenen (41 Prozent), sie kauften 1220 von insgesamt 2971 Tickets. 950 Tickets wurden von Senioren erworben (32 Prozent), gefolgt von Jugendlichen (22 Prozent und 650 Tickets). Von der Gastronomie wurden 140 Tickets gekauft (4,7 Prozent), Gäste griffen zu elf Tickets, was einem Anteil von 0,3 Prozent an den verkauften Tickets entspricht.