Achern-Mösbach

Ortsversteherin Gabi Bär hat nun anderen Blickwinkel

Andreas Cibis
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28. Dezember 2016
Ende September kam für Gabi Bär der große Augenblick: Sie wurde von OB Klaus Muttach als Ortsvorsteherin von Mösbach verpflichtet.

Ende September kam für Gabi Bär der große Augenblick: Sie wurde von OB Klaus Muttach als Ortsvorsteherin von Mösbach verpflichtet. ©Matthias Heidinger

Nach Jahren in der Ortsverwaltung Sasbachried kehrte Gabi Bär nach Mösbach zurück. Die städtische Verwaltungsangestellte ist seit September Ortsvorsteherin in Mösbach und damit Nachfolgerin der nach Sasbachwalden als Bürgermeisterin gewechselten Sonja Schuchter.

Wie entstand die Idee, Ortsvorsteherin zu werden?

Gabi Bär: Der Mösbacher Ortschaftsrat kam im Mai auf mich zu und äußerte den Wunsch, mich als Nachfolgerin von Frau Schuchter für das Amt der Ortsvorsteherin von Mösbach vorzuschlagen. Aufgrund meines Fachwissens und meiner Erfahrungen im Rahmen meiner früheren Tätigkeiten bei den Ortsverwaltungen Mösbach und Sasbachried traute ich mir diese Aufgabe von Anfang an zu. Zudem reizte mich auch diese neue Herausforderung in meinem Geburtsort. Nach einer Bedenkzeit habe ich schließlich zugesagt, mich für das Amt der Ortsvorsteherin von Mösbach zur Wahl zu stellen. 

Wie haben sich die ersten Wochen im Amt angefühlt? 

Bär: Zeit, um darüber nachzudenken, hatte ich überhaupt nicht. Am ersten Tag hatte ich bereits sieben Termine im Kalender. Parallel liefen meine Verwaltungsarbeiten weiter. Viele Bürger kamen spontan auf die Ortsverwaltung, um mir zu gratulieren, und freuten sich über meine Rückkehr. Das waren besonders schöne Momente. Die neue Aufgabe hat mir von Anfang an viel Freude bereitet. 

Ist es so, wie Sie es sich vorgestellt haben?

Bär: Ich dachte eigentlich, dass ich nach über 35 Jahren Berufserfahrung im »Vorzimmer« weiß, was im »Ortsvorsteherzimmer« zu tun ist. Der neue tägliche Ablauf mit zwei Tätigkeiten mit verschiedenen Perspektiven und die Bürgersprechstunden übertrafen jedoch zuerst meine Vorstellungen. Der inhaltliche Wechsel tut mir allerdings gut, nun schaue ich aus einem anderen Blickwinkel auf die Verwaltung. Mir ist und war immer wichtig, dass ich Spaß bei der Arbeit habe, und das habe ich auch mit meinen Aufgaben in der Ortsverwaltung in Mösbach. Anfang des Jahres habe ich noch nicht mal daran gedacht, dass ich mich noch einmal beruflich verändern würde. Dass es jetzt anders gekommen ist, ist eine schöne Wende.

Welche Reaktionen haben Sie bekommen, seit Sie im Amt sind?

Bär: Ohne überheblich zu sein – nur positive Resonanz. Sei es aus der Bevölkerung oder von Kollegen. Skepsis wurde mir keine übermittelt. Das freut mich sehr und bestärkt mich darin, dass es die richtige Entscheidung war, dieses Amt anzutreten. 

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Die Ortschaftsräte hatten im Sommer einen schnelleren Übergang von Sonja Schuchter zu Ihnen gefordert. Inwieweit wäre ein früherer Einstieg Ihrerseits besser gewesen?

Bär: Im Grunde genommen habe ich mir im Sommer über den Einstieg noch keine Gedanken gemacht. Entscheidend war für mich die Wahl zur Ortsvorsteherin am 26. September. Erst danach wollte und konnte ich mit den Planungen zur Beendigung der bisherigen Tätigkeit in der Ortsverwaltung Sasbachried und der neuen Augabe in Mösbach beginnen. Im Herbst mit einer neuen Tätigkeit mit Haushaltsverantwortung zu beginnen, ist immer etwas schwierig. Zu dieser Zeit stehen viele Arbeiten an, die im Zusammenhang mit dem Abschluss des Jahres stehen, und auch Termine von Jahresabschlussveranstaltungen sind schon geplant. Aus meiner Erfahrung über den Ablauf in der Ortsverwaltung wusste ich, was auf mich ungefähr zukommt. Wenn der Wechsel bereits im Sommer stattgefunden hätte, dann hätte man vielleicht die etwas »ruhigere« Ferienzeit nutzen können, um sich auf das ein oder andere besser vorzubereiten. Rückblickend auf diese Zeit ist jedoch alles gut gelaufen.

Als städtische Bedienstete haben Sie kein Stimmrecht im Ortschaftsrat. Inwieweit erschwert dies Ihre Arbeit als Ortsvorsteherin?

Bär: Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich keinen Nachteil erkennen. An den Gemeinderatssitzungen und gegenbenenfalls Verwaltungs-Kultur-Sozial-ausschuss-Sitzungen sowie den Bauauschuss-Sitzungen nehme ich teil. Somit kann ich informiert sein und kann mich auch ohne Stimmrecht einbringen und die relevanten Themen für Mösbach verfolgen. Mösbach hat zudem das Glück, dass die Ortschaftsrätin Heike Schwenk gleichzeitig Stadträtin und somit Mösbach im Gemeinderat vertreten ist. Mittlerweile sind wir übrigens bei der Stadt Achern drei Ortsvorsteher, die kein Stimmrecht haben, so dass diese Situation durchaus normal ist. 

Sie sind von der Ortsverwaltung Sasbachried nach Mösbach zurückgekehrt. Sind Sie in Mösbach quasi Ihre eigene Chefin?

Bär: Nein, so kann man dies nicht sagen. Oberbürgermeister Klaus Muttach ist mein Chef. Meine Angestelltentätigkeit in der Verwaltung mache ich genauso wie jeder andere Kollege und erfasse wie gewohnt meine Arbeitsstunden. Gegenüber meinen Kollegen in Mösbach bin ich als Ortsvorsteherin ihre Vorgesetzte. Die meisten kenne ich seit vielen Jahren, da gibt es viel Vertrauen untereinander, und das ist unsere Grundlage.

Wie ist der Kontakt zu den Mösbacher Ortschaftsräten? 

Bär: Der Kontakt ist sehr gut und stark geprägt von gegenseitigem Respekt. Die Ortschaftsräte bringen viel Engagement in unseren Ort ein. Wir verstehen uns als Team, und das freut mich besonders.

Was wird wie miteinander abgesprochen?

Bär: Die Ortschaftsrätinnen und Ortschaftsräte informiere ich regelmässig über alles Wichtige. Es erleichtert die Arbeit des Ortschaftsrats, wenn er über denselben Wissens- und Informationsstand verfügt. Offenheit und Transparenz ist für mich sehr wichtig – im Beruf und im Privat­leben.

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