Peterstal geht gegen Leerstand vor
»Wie kann die Wohnqualität in Bad Peterstal-Griesbach bewahrt und weiterentwickelt werden?«, heißt es im Vorwort des Innenentwicklungskonzeptes, das am Montagabend im Gemeinderat einstimmig beschlossen wurde. Welchen Bedarf an öffentlichen Einrichtungen und Gebäuden gibt es noch? Wie geht die Gemeinde mit dem Leerstand um?
Dazu liegt der Gemeinde jetzt eine 49-seitige Handlungsanleitung vor, ein städtebauliches Entwicklungskonzept, gefördert mit Mitteln aus dem Leader-Programm (75 Prozent der Netto-Kosten als Zuschuss). Thomas Jäger vom Ingenieurbüro Zink ging in seiner Vorstellung zum Teil noch einmal auf die bereits öffentlich diskutierten Details ein, welche Maßnahmen zum Beispiel kurz- und mittelfristig machbar und anstrebbar seien. Dazu gehört die geplante Wohnraumbörse, um Bauplätze und Wohnungen auszuweisen und damit dem vorhandenen Leerstand zu begegnen.
Bürgermeister Meinrad Baumann freute sich über den »hohen Rücklauf« bei den Befragungen der Bürger, »die Beteiligung in der Zukunftswerkstatt hätte noch etwas besser sein können«. Das Innenentwicklungskonzept sei die Grundlage für Förderanträge städtebaulicher Art und unterscheide sich damit von den beiden Konzepten, die bereits zu einem früheren Zeitpunkt im Auftrag der Gemeinde erstellt worden seien. Diese seien keine Grundlage für eine Förderung gewesen.
Franz Doll (BV) hatte zuvor angemerkt, es handle sich inzwischen um das dritte Konzept und er hoffe, »dass es nicht in der Schublade liegenbleibt«, sondern angewendet werde. Inge Bayer (FWV) sah in dem neuen Konzept »einen roten Faden«. Das Konzept biete eine gute Möglichkeit, Baulücken in der Gemeinde besser zu vermarkten und zu schließen: »Wir müssen uns neu orientieren. Die neuen Bauplätze kosten eine Menge Geld. Im Ort, wo es schon entsprechende Anschlüsse gibt, ist es viel günstiger«, verwies sie auf die Alternativen zu den nicht zu vermarktenden Bauplätzen im Gebiet »Schöne Aussicht«.
Sanierungsbedarf
Diesen Punkt griff Baumann auf: »Wir treffen keine Entscheidung über Bauplätze.« Vor wenigen Wochen habe man das vorliegende Konzept aber bereits nutzbringend verwenden können. Interessenten für einen Bauplatz habe die Gemeinde anhand der Kartierung die Vor- und Nachteile einzelner Standorte erläutern können.
Andreas Kimmig (SPD) sah in dem vorliegenden Papier die Arbeitsgrundlage der kommenden Jahre: »Darauf können wir aufbauen, das ist ein wertvolles Instrument für die Zukunft.« Dem stimmte Melitta Hörr (CDU) zu, die sich wunderte, warum nur der Wohnraum in der Schwarzwaldstraße als Straße mit hohem Sanierungsbedarf ausgewiesen sei. Dabei handle es sich um eine exemplarische Darstellung, wurde sie aufgeklärt. Es gebe in anderen Straßen, etwa der Renchtalstraße und in der Straße Engelberg, ebenfalls genügend Häuser mit Sanierungsbedarf.