Peterstaler Bahnhof für 56.000 Euro verkauft
Die Gemeinde hat das Bahnhofsgebäude in Bad Peterstal für 56 000 Euro an die Firma Horst Steffe Feuerschutz verkauft. Die nutzt bereits die angrenzende Lagerhalle. Die neuen Eigentümer werden das denkmalgeschützte Gebäude sanieren.
Drei Interessenten wollten den Bahnhof in Bad Peterstal kaufen. Den Zuschlag erhielt die Firma Horst Steffe Feuerschutz, die bereits die an den Bahnhof angebaute Lagerhalle gepachtet hat. Neben dem Kaufpreis übernehmen die neuen Eigentümer, die Familie Gutmann aus Bad Peterstal, alle mit dem Kauf verbundenen Kosten und verpflichten sich, Außenfassade und Dach des denkmalgeschützten Gebäudes zeitnah zu sanieren. Sollte diese Absprache nicht erfüllt werden, hat die Gemeinde ein Rückkaufsrecht. Im Fall eines Weiterverkaufs hat sich die Gemeinde zudem ein Vorkaufsrecht einräumen lassen.
Die Gemeinde hat auch die Möglichkeit, zum Beispiel im Bereich der Arkaden, in Richtung der öffentlichen Toilette, ein Info-Terminal einzurichten und Prospekte auszulegen. »Es wird ein Schmuckstück werden. Das verspreche ich Ihnen«, sagte Firmeninhaber Wolfgang Gutmann, der mit seiner Frau und seinem Sohn in die Gemeinderatssitzung nach Bad Peterstal gekommen war. Da er Zuschüsse aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) beantragen möchte, wird die Bahnhofssanierung voraussichtlich erst 2018 erfolgen. Die Sanierung darf in diesem Fall nicht vor der Zuschussgenehmigung beginnen. Geplant ist neben der Fassadensanierung der Einbau neuer Fenster und eines Daches. Die undichte Lagerhalle will Gutmann schon vorher isolieren, deren Fassade streichen und neue Rolltore einbauen.
Nachfolge geklärt
Der Gemeinderat befürwortete den Verkauf einstimmig, da sich Ende 2015 auch die Unternehmensnachfolge geklärt habe und der Sohn Gutmanns den Betrieb übernimmt.
Bürgermeister Meinrad Baumann freute sich: »Wir schlagen mehrere Fliegen mit einer Klappe. Wir tun etwas für die Entwicklung des Unternehmens und für die Entwicklung des Ortsbildes.« Aus eigener Kraft hätte die Gemeinde die Sanierung des Bahnhofs in absehbarer Zeit nicht finanzieren können, merkte SPD-Rat Andreas Kimmig an. So sah es auch Georg Kimmig (CDU), der sich ebenfalls über die Investition freute. Der Kleinbetrieb könne seine Existenz verbessern und die Gemeinde erhalte wieder ein ordentliches Gebäude. Kimmig: »Das ist wichtig, da viele Gäste mit dem Zug in Peterstal ankommen.«Inge Bayer (FWV) wünschte den neuen Eigentümern viel Erfolg und begrüßte es, dass der Bahnhof als Aushängeschild der Gemeinde saniert werde.
Franz Doll (BV) merkte an, der Gemeinderat habe sich gerne für die neuen Eigentümer entschieden. Er war zuversichtlich, dass die Herausforderungen, die der Denkmalschutz stelle, gelöst werden. Der Bürgermeister sicherte für weitere Behördengespräche die Unterstützung der Gemeinde zu.
Der Kaufpreis für die 690 Quadratmeter große Fläche liegt um 1000 Euro über dem Haushaltsansatz der Gemeinde, die einen Verkaufserlös bereits Ende 2015 eingeplant hatte.