Probleme zu Schuljahrsbeginn
Probleme gab es an drei Acherner Schulen, was die Abdeckung des Pflichtunterrichts betrifft. Inzwischen sind aber die Probleme behoben.
Eine Hängepartie haben drei Schulen in Achern hinter sich. Ihnen fehlten zu Beginn des Schuljahres Vertretungslehrer, so dass der Pflichtunterricht nicht abgedeckt werden konnte. An der Grund- und Werkrealschule Oberachern musste die ersten Wochen evangelische Religionslehre ausfallen. An der Grundschule Wagshurst war wochenlang ein Notstundenplan in Kraft, weil von vier Lehrkraftstellen nur eineinhalb zur Verfügung standen. Auch die Grund- und Werkrealschule Achern hatte weniger Lehrer als erwartet. Wie sich das auswirkte, möchte Rektor Edgar Gleiß nicht öffentlich machen. Er habe das Problem direkt mit dem Regierungspräsidium (RP) geklärt und hoffe, dass »so etwas nicht mehr passiert.«
»Mangel an Bewerbern«
Von einem »Mangel an Bewerbern, der im Grund-, Haupt- und Werkrealschulbereich neu ist«, spricht man beim RP Freiburg. Gleichzeitig teilt die dortige Pressestelle mit, dass man hausintern Personalabgänge hatte und wegen des Engpasses keine Bewerberlisten für Vertretungsstellen führen konnte. In den vergangenen Jahren waren die Listen abtelefoniert worden, als die Schulen ihren Bedarf an Vertretungslehrern gemeldet hatten. Während der Ferien machte man Verträge und zum Beginn des Schuljahres gab es Ersatz, etwa für Lehrerinnen, die in den Mutterschutz gegangen waren. Diesmal klappte das nicht.
Laut Matthias Henrich von der Pressestelle des RP Freiburg kam einiges zusammen. Drei Wochen vor dem Ende der Sommerferien habe man begonnen, die Anträge auf Beschäftigung von Vertretungslehrkräften zu bearbeiten. Doch zwei Wochen vor Beginn des neuen Schuljahres seien vom Kultusministerium für den Grund-, Haupt- und Werkrealschulbereich 30 Stellen neu zugeteilt worden. Diese Festanstellungen seien vorgegangen, danach habe man weitere 40 Lehrer ohne Festanstellung für spezielle Vorbereitungsklassen für Flüchtlingskinder suchen müssen. Erst dann habe man Vertretungslehrerstellen im Internet ausgeschrieben.
Dass das RP ausschreibt, das Schulamt die Bewerber aussucht und das RP dann wieder die Verträge macht, ist wohl die übliche Vorgehensweise. Wenn’s pressiert, kann dieser Weg aber ziemlich lang sein. Die Antoniusschule Oberachern kannte die neue Lehrerin für evangelische Religion schon länger, aber sie habe nicht unterrichten dürfen, solange sie noch keinen Vertrag hatte, berichtet Schulleiterin Anne Waldherr. So ging es auch der Grundschule Wagshurst.
Die neue Lehrerin, die dort jetzt tätig ist, erfuhr am 25. September, dass sie eingestellt wird, bekam aber erst am 6. Oktober eine Arbeitsvertrag und konnte deshalb erst am 7. Oktober anfangen. »Vier Wochen lang war es richtig schwierig«, erklärt Schulleiterin Graziella Kielmann-Huber. In 25 Jahren Schuldienst habe sie so etwas noch nicht erlebt.