Kappelrodeck-Waldulm

Rekordserie (11): Johannes Börsig hat im ersten Amtsjahr alle Anlaufschwierigkeiten gemeistert

Berthold Gallinat
Lesezeit 4 Minuten
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05. September 2015
Johannes Börsig ist mit 31 Jahren der jüngste Ortsvorsteher in der Region und seit einem Jahr in Waldulm im Amt, das ihm sichtlich Spaß macht.

(Bild 1/2) Johannes Börsig ist mit 31 Jahren der jüngste Ortsvorsteher in der Region und seit einem Jahr in Waldulm im Amt, das ihm sichtlich Spaß macht.

Rekordverdächtig jung mit 31 Jahren ist Waldulms Ortsvorsteher Johannes Börsig und damit auch ein Jahr nach der Amtseinführung der jüngste Vertreter seiner Zunft im Raum Achern: »Letztes Jahr war ich es noch und seither ist nicht viel passiert«, sagt er schmunzelnd.Vor gut einem Jahr erhielt er die Ernennungsurkunde für sein Amt, das ihm nach wie vor viel Spaß bereitet: »Bislang habe ich durchweg positive Erfahrungen gemacht. Und wenn ich die Entscheidung heute nochmals treffen müsste, würde sie wieder so ausfallen.«

Persönlicher Abstand

Zwar fiel der Amtsantritt zusammen mit dem Start ins neue Schuljahr, doch der Gymnasiallehrer meisterte den Spagat, auch weil ihm die Schulleitung schon zugestand, den Unterricht einmal zu verschieben, als im Ort ein wichtiger Termin  anstand. Dennoch gibt es im Leben eines Ortsvorstehers nicht nur positive Momente, besonders wenn zwei Interessen aufeinanderprallen.

»Es gibt einfach Konflikte mit zwei unterschiedlichen Meinungen, wo man es nicht allen recht machen kann. Aber da muss man dann mit genügend persönlichem Abstand herangehen.« Voll akzeptiert fühlt er sich zudem von den Mitgliedern des zehnköpfigen Ortschaftsrates, obwohl diese meist deutlich älter sind als der Rathauschef. Mehr Anlaufschwierigkeiten gab es da schon mit dem Fachjargon, mit dem sich ein Kommunalpolitiker auseinandersetzen muss: »In meiner ersten Sitzung im Gemeinderat fielen Fachbegriffe, von denen ich noch nie etwas gehört habe. Die musste ich teils erstmals nachschlagen«, gibt Johannes Börsig offen zu. Doch das persönliche Engagement und der Besuch von Fortbildungen des Gemeindetages haben ihm dazu verholfen, dass er sich inzwischen auch auf fachlichem Gebieten sicher bewegt.

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Derart gewappnet, kann sich Johannes Börsig jetzt ganz der positiven Weiterentwicklung seines Heimatortes widmen. Bereits umgesetzt wurde das zweite Buswartehäuschen auf Höhe der Winzergenossenschaft Waldulm, um die Sicherheit für die Schüler zu erhöhen. Doch jetzt stehen noch ganz andere Projekte an, denn auch wenn Waldulms erster Antrag auf Aufnahme ins Programm für die Entwicklung im Ländlichen Raum (ELR) abgelehnt wurde, erhielt das Dorf trotzdem für die Sanierung des Dorfplatzes den höchst möglichen Fördersatz zugesprochen. Damit soll im nächsten Jahr begonnen werden, wenn es die Finanzsituation erlaubt.

Bürgertaxi einführen

Und auch mit dem Nein aus Stuttgart gibt sich Waldulm nicht zufrieden. So wurde vor Kurzem ein weiterer modifizierter Antrag für die Aufnahme ins ELR eingereicht. Da die erste Absage unter anderem mit der mangelnden Bürgerbeteiligung begründet war, wurde in diesem Bereich einiges getan, wie etwa durch das Bürgercafé.

Zudem wird im Ortschaftsrat über die Einführung eines Bürgertaxis und organisierte Nachbarschaftshilfe diskutiert, was den Ortsvorsteher optimistisch stimmt: »Ich bin jetzt guter Hoffnung, dass es klappt.«Mit diesen Aussichten kann er frohgestimmt in der Region unterwegs sein, wobei er jetzt in der Öffentlichkeit nicht mehr nur Johannes Börsig, sondern immer auch der Ortsvorsteher ist, was ihm aber keine Probleme bereitet.
Längst hat er sich daran gewöhnt, dass er selbst bei einem einfachen Spaziergang durch die Reben stets gegrüßt wird. Doch auch bei Veranstaltungen kann er nicht mehr nur privat unterwegs sein. »Dabei sollte man sich trotzdem nicht verstellen und das mache ich auch nicht. Aber ich habe schon vorher als Lehrer darauf geachtet, wie ich mich verhalte, das bereitet mir keine Schwierigkeiten.«

Etwas unsicher im Umgang mit dem neuen Ortsvorsteher, den sie von Kindesbeinen an kennen, waren manche Senioren, denen Johannes Börsig in seiner Amtszeit zu einem runden Geburtstag gratulierte. »Dürfen wir noch du sagen?«, wurde das Ortsoberhaupt dabei nicht nur einmal gefragt. Klar, dürfen sie das.

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