Einstimmig billigte der Laufer Gemeinderat am Dienstag den Haushaltsplan für 2017. Von einer »relativ stabilen Basis«, auf der man im Verwaltungshaushalt solide planen könne, sprach Kämmerer Ralph Essig-Christeleit. Die Investitionen im Vermögenshaushalt nähmen nach ruhigen Jahren wieder zu – dank steigender Steuereinnahmen. Weil sich dies auch drehen könne, müsse man auf Sicht fahren. Bürgermeister Oliver Rastetter drückte es so aus: »Wir sollten mutig unseren Gestaltungsspielraum nutzen und unsere Liquidität für schwierige Zeiten im Auge behalten.«

830 000 Euro für Kigas

Zu den wichtigen Maßnahmen 2017 zählte Rastetter die Sanierungen in der Halle (280 000 Euro) und die Neugestaltung des Rössel-Areals mit Verlegung der Hauptstraße und Erneuerung der Wasser- und Abwasserleitung (780 000 Euro). Für den »Einstieg in ein neues technologische Zeitalter«, also den Bau eines Glasfasernetzes, investiere Lauf 1,7 Millionen Euro. Für alle drei Projekte fließen Zuschüsse. In die Schule und weitere neue Fenster dort werden in diesem Jahr 150 000 Euro investiert, in die Kindergärten 830 000 Euro. 

Eine ungenügende Unterstützung durch das Land für einzelne Pflichtaufgaben kritisierte Josef Fischer (Laufer Mitte) in seiner Haushaltsrede. Dass eine weitere halbe Sozialarbeiterstelle geschaffen wurde, sei geboten, sollte jedoch gegenfinanziert werden. Die geplanten Ausgaben für eine Kindergartenstudie seien richtig, um eine Grundlage für die Zukunft des Kindergartens St. Josef zu gewinnen. Seit 2011 seien mehr als 800 000 Euro Schulden getilgt worden, lobte Fischer. Dennoch summiere sich die Verschuldung im Kernhaushalt und den zwei Eigenbetrieben 2017 auf 3,4 Millionen Euro. Angesichts niedriger Zinsen sei dies vertretbar.

Trotz politisch schwieriger »Gemengelage« sieht die Freie Bürgerliste Lauf die Entwicklung ihrer Heimatgemeinde positiv. Sicherheitspuffer im Haushaltsplan werden dafür sorgen, dass die Zuführung zum Vermögenshaushalt die Höhe der Abschreibungen (468 000 Euro) erreicht, gab sich Fraktionssprecher Siegfried Huber zuversichtlich. Die vorgesehene Kreditaufnahme von 300 000 Euro wird nach seiner Einschätzung nicht oder nur teilweise in Anspruch genommen werden. Es seien keine nennenswerten Gebührenerhöhungen geplant. Laut Huber ist die Planung solide.

Im Ort einkaufen

Ausführlich kommentierte Ulrike Heib (CDU) die Entwicklung der Gemeinde. Die Investitionen in das Rössel-Areal seien eine nachhaltige Aufwertung. Sie appellierte an die Laufer, in der Bauphase weiterhin in der Ortsmitte einzukaufen. Um attraktiv zu bleiben, sei es wichtig, die Infrastruktur zu erhalten und auszubauen. Ob alle langfristigen Ziele erreicht werden können, bleibe abzuwarten. Der Haushalt 2017 gebe Rückenwind, so Heib.