Bad Peterstal-Griesbach

Renchtal Tourismus: Greilach-Weggang öffnet neue Chance

Simon Allgeier
Lesezeit 3 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
12. Oktober 2016
Mehr zum Thema
Wandern, Genuss und Erholung im Renchtal: Als Geschäftsführer der Renchtal Tourismus GmbH hat Matthias Greilach den Tourismus in Oberkirch, Lautenbach und Oppenau fünf Jahre lang vermarktet. Nach seinem plötzlichen Weggang will die Gesellschaft nun Gespräche mit Bad Peterstal-Griesbach über eine Zusammenarbeit aufnehmen.

(Bild 1/2) Wandern, Genuss und Erholung im Renchtal: Als Geschäftsführer der Renchtal Tourismus GmbH hat Matthias Greilach den Tourismus in Oberkirch, Lautenbach und Oppenau fünf Jahre lang vermarktet. Nach seinem plötzlichen Weggang will die Gesellschaft nun Gespräche mit Bad Peterstal-Griesbach über eine Zusammenarbeit aufnehmen. ©Renchtal Tourismus GmbH

Das Renchtal als touristische Einheit: Den Weggang von Geschäftsführer Matthias Greilach will die Renchtal Tourismus GmbH als neue Chance für einen Zusammenschluss mit Bad Peterstal-Griesbach nutzen. Die Kurgemeinde sieht diesen Schritt allerdings nicht als notwendig an.

»Die Karten werden jetzt neu gemischt.« So sieht Aufsichtsratsvorsitzender Matthias Braun die Situation der Renchtal Tourismus GmbH nach dem Weggang von Geschäftsführer Matthias Greilach (die ARZ berichtete gestern). Am Freitag habe Greilach bekannt gegeben, dass er das Amt mit sofortiger Wirkung niederlegen werde, erklärt Braun auf Anfrage. Heute will er bekannt geben, wie die Arbeit der Renchtal Tourismus GmbH interimsweise fortgeführt werden soll.

Gemeinden unter einem Hut

Das langfristige Ziel steht indes für Braun als auch für die meisten anderen Gesellschafter der RTG bereits fest: »Für uns ist es wichtig, die Renchtalgemeinden unter einen Hut zu bekommen.« In der RTG zusammengeschlossen sind bislang die Gemeinden Oberkirch, Lautenbach und Oppenau. Bad Peterstal-Griesbach unterhält mit der Kur und Tourismus GmbH eine eigene Gesellschaft zur touristischen Vermarktung.

»Bad Peterstal-Griesbach ist mit der Kur und Tourismus GmbH solide und zukunftsfähig aufgestellt«, erläutert deren Aufsichtsratsvorsitzender Bürgermeister Meinrad Baumann. Die erfolgreiche Geschäftsführung mit Axel Singer sei mindestens bis Jahresende 2018 gesichert. »Aus eigener Initiative sieht unsere Gemeinde deshalb keinen Anlass, an der jetzigen Situation etwas zu ändern«, betont Baumann. Mittel- bis langfristig sehe er die Zukunft des überörtlichen Tourismus-Marketings in der Nationalparkregion Schwarzwald, »ein Verbund, der sukzessive von seinen Mitgliedern immer stärker mit Zuständigkeiten und Finanzmitteln ausgestattet werden muss«. Der Zwischenschritt eines kleinen Marketing-Verbunds im Sinne einer gesellschaftsrechtlichen Fusion mit der Renchtal-Tourismus GmbH sieht die Gemeinde Bad Peters­tal-Griesbach nach wie vor nicht als zielführend an, hiervon versprechen wir uns keinen Mehrwert.« 

Nicht mehr zeitgemäß

Dollenberg-Hotelier Meinrad Schmiederer, der Gesellschafter in der Renchtal Tourissmus GmbH ist, findet es hingegen nicht mehr »zeitgemäß«, dass kleine Kurgemeinden eine eigene Tourismusgesellschaft unterhalten. »Der Aufwand ist enorm und bindet viele Finanzmittel.« Sich selbst bezeichnet Schmiederer als Verfechter eines größeren Verbunds mit dem Achertal. »Die Zusammenarbeit mit Bad Peterstal-Griesbach wäre dafür ein wichtiger und richtiger Schritt.« 

- Anzeige -

Gegenüber Gesprächen zeigt sich Baumann offen: »Es gibt keine Denkverbote und über eine touristische Zusammenarbeit beziehungsweise enge Kooperation beider GmbHs, losgelöst von Fusionsfragen, sind der Gemeinderat und ich jederzeit gesprächsbereit«. Von etwaigen Vorteilen müssten sie »mit sehr guten Argumenten erst noch überzeugt werden«.

Die Vorteile eines Zusammengehens beider Tourismusgesellschaften liegen für Martin Springmann, Vorsitzender der Privatzimmervermieter, auf der Hand. »Es ist notwendig, dass man in unserem kleinen, überschaubaren Tal den Tourismus gemeinsam vermarktet.« Die Stärke sei die vielfältige Landschaft des Renchtals mit seiner Vorbergzone bis hin zur 1000-Meter-Grenze. »Bad Peterstal-Griesbach hat mit seinen Wandersteigen vorgemacht, wie man Attraktionen schafft, die gut angenommen werden«, lobt Springmann die Nachbargemeinde.

»Gespräche mit Bad Peterstal-Griesbach bieten sich in dieser Phase an«, findet Lautenbachs Bürgermeister Thomas Krechtler. Die gemeinsame Arbeit mit der Renchtal Tourismus GmbH am Wohnmobilstellplatz und dem Qualitätswanderweg Lautenbacher Hexensteig bewertet er als positiv. 

Marke Renchtal gesetzt

Öffentliche Kritik an RTG-Geschäftsführer Greilach war jüngst in Oppenau laut geworden. Bürgermeister Thomas Grieser wollte gegenüber der ARZ keine Stellung zur Causa Greilach beziehen. Meinrad Schmiederer hätte sich rückblickend ein größeres Highlight für die Einweihung des Buchkopfturms gewünscht. »Das hätte Herr Greilach besser machen können.«

Die touristische Arbeit sei nicht einfach, sagt RTG-Aufsichtsratsvorsitzender Braun. Viele Wünsche müssten unter einen Hut gebracht werden. Greilach habe seine Arbeit aber »sehr gut gemacht und die Marke Renchtal gesetzt.«

Kommentar

Ein Konzept muss her

Von Simon Allgeier 

Jetzt ist der Weg frei für einen Zusammensschluss mit Bad Peterstal-Griesbach. Das ist die offizielle Lesart der Renchtal Tourismus GmbH (RTG) nach dem Weggang von Geschäftsführer Matthias Greilach. Sie lenkt leider ab von der Frage, was in der RTG nicht gut lief und wie es besser werden könnte. Mit dem Schwerpunkt Wandern hat Bad Peterstal-Griesbach vieles richtig gemacht. Da mag es für die RTG verlockend sein, sich auf das galoppierende Pferd namens Kur und Tourismus GmbH (KTG) aufzuschwingen. Ohne ein richtiges Tourismuskonzept für das ganze Tal sollte diese Aufgabe allerdings nicht in Angriff genommen werden.

@ Wie ist Ihre Meinung? Schreiben Sie an
simon.allgeier@reiff.de  

Mehr zum Thema

Weitere Artikel aus der Kategorie: Achern / Oberkirch

Die Kriminal- und Unfallstatistik für das Polizeirevier Achern/Oberkirch stellten vor Wolfram Kiefer (Leiter des Polizeipostens Oberkirch), Thomas Straub (kommissarischer Revierleiter) und Marco Knöpfler (kommissarischer stellvertretender Revierleiter). 
vor 2 Stunden
Achern
Der allgemeine Trend bei den Kriminalstatistiken ist auch im Polizeirevier Achern/Oberkirch spürbar. In Oberkirch ist die Zahl der Straftaten insgesamt spürbar zurückgegangen.
Das Foto zeigt die Einmündung und das erste Teilstück der Erschließungsstraße im Tiergartener Baugebiet Hubeneck.
vor 5 Stunden
Oberkirch - Tiergarten
Das Gerichtsurteil zu beschleunigten Bebauungsplänen betrifft auch das Tiergartener Baugebiet Hubeneck. Verzögerungen und Kostensteigerungen scheinen wahrscheinlich. Im Ortschaftsrat zeigt man sich teilweise verärgert.
Auf den ersten alkoholfreien Weißwein 2023 folgt der erste alkoholfreie Rotwein in der Region, den die Winzer des Alde Gott nun auf den Markt bringen.
vor 6 Stunden
Den Weißwein ohne Prozente gibt es schon
Die Alde Gott Winzer stellen ein Jahr nach dem alkoholfreien Weißwein nun auch einen Rotwein vor, den man trinken und danach trotzdem Autofahren kann. Damit erfülle man eine Nachfrage.
An der vielbefahrenen L75 auf Höhe von Helmlingen kontrollierte die Polizei am Sicherheitstag den Verkehr.
vor 8 Stunden
Am Sicherheitstag
Beim Sicherheitstag des Polizeipräsidiums Offenburg kontrollieren Beamte den Verkehr auf der L75 bei Helmlingen. Bei 70 Kontrollen in zwei Stunden gibt es mehrere Treffer.
Zur Kommunalwahl am 9. Juni sind die Wähler landauf, landab wieder zu den Urnen aufgerufen.
vor 11 Stunden
In Appenweier und Renchen
Welche bisherigen Gemeinde- und Ortschaftsräte treten in Appenweier und Renchen nicht mehr an? Diese und weitere interessante Antworten liefern die frisch bewilligten Wahllisten.
Wenn „es Katzen hagelt“ sind die Kinder im „Bauwagen“, ansonsten am liebsten draußen.
vor 14 Stunden
Naturgruppencheck
ARZ-Naturgruppencheck: Der Naturkindergarten Guckinsdorf in Oppenau bietet Platz für 20 Kinder über drei Jahren. Wiese und Wald machen die Natur im Jahreszeitenverlauf erlebbar.
Am Amtsgericht Achern schilderte ein Mann sein Leben in Sucht.
vor 16 Stunden
Amtsgericht Achern
Ein 41-Jähriger hatte morgens um acht schon 1,25 Promille, als ihn die Polizei auf einem E-Roller kontrollierte. Kein Wunder, der Mann hat eine lange Gewöhnung an starken Alkoholkonsum hinter sich. Jetzt schilderte er vor dem Amtsgericht seinen Weg aus der Sucht.
Keine leichte Arbeit hatte die Jury beim Auswerten des Rheinauer Mal- und Zeichenwettbewerbs.
vor 16 Stunden
Jury bestimmt die Sieger
Das Spiel und das Spielen stehen beim Mal- und Zeichenwettbewerb der Stadt Rheinau unter dem Motto „Rheinau – alles ein Spiel“ facettenreich im Vordergrund. Jetzt ist die Jury am Zug.
Bereits barrierefrei umgestaltete Bushaltehaltestellen, wie hier in Lautenbach-Winterbach, sind optisch leicht an den Aufmerksamkeitsfeldern und Leitstreifen zu erkennen.
vor 23 Stunden
Situation im Renchtal
Der barrierefreie Umbau von Bushaltestellen schreitet voran. Allerdings deutlich langsamer, als der Gesetzgeber das ursprünglich vorgesehen hat. Das Renchtal bildet da keine Ausnahme.
Die Bushaltestelle "Schlatten" in Bottenau wurde vom Kreis priorisiert umgebaut.
vor 23 Stunden
Oberkirch
Die Kommunen wollen den barrierefreien Umbau von Bushaltestellen genau prüfen. Denn abseits der finanziellen Herausforderungen, ergibt ein Umbau nicht an jeder Haltestelle Sinn. So sehen es zumindest die Verantwortlichen.
Anja Bauer (62), Leiterin der Abteilung für Schule und Bildung im Regierungspräsidium Karlsruhe, wohnt in Achern und wurde nun auch zur Vorsitzenden des Hochschulrats der PH Karlsruhe gewählt.
18.04.2024
Anja Bauer beschreibt Probleme und Chancen
Anja Bauer aus Achern ist die neue Vorsitzende des Hochschulrats der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. Die Schulexpertin leitet auch die Abteilung für Schule und Bildung im RP Karlsruhe.
Im Rathaus Stadelhofen wurde über die neue Hauptsatzung diskutiert.
18.04.2024
Neue Hauptsatzung
Die Ortschaftsräte möchten der Oberkircher Verwaltungsspitze die Möglichkeit geben, Bürokratie abzubauen. Dennoch gibt es große Bedenken wegen der neuen Hauptsatzung.

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • Alles andere als ein Glücksspiel: die Geldanlage in Aktien. Den Beweis dafür tritt azemos in Offenburg seit mehr als 20 Jahren erfolgreich an.
    17.04.2024
    Mit den azemos-Anlagestrategien auf der sicheren Seite
    Die azemos Vermögensmanagement GmbH in Offenburg gewährt einen Einblick in die Arbeit der Analysten und die seit mehr als 20 Jahren erfolgreichen Anlagestrategien für Privat- sowie Geschäftskunden.
  • Auch das Handwerk zeigt bei der Berufsinfomesse (BIM), was es alles kann. Hier wird beispielsweise präsentiert, wie Pflaster fachmännisch verlegt wird. 
    13.04.2024
    432 Aussteller informieren bei der Berufsinfomesse Offenburg
    Die 23. Berufsinfomesse in der Messe Offenburg-Ortenau wird ein Event der Superlative. Am 19. und 20. April präsentieren 432 Aussteller Schulabsolventen und Fortbildungswilligen einen Querschnitt durch die Ortenauer Berufswelt. Rund 24.000 Besucher werden erwartet.
  • Der Frühling steht vor der Tür und die After-Work-Events starten auf dem Quartiersplatz des Offenburger Rée Carrés.
    12.04.2024
    Ab 8. Mai: Zum After Work ins Rée Carré Offenburg
    In gemütlicher Runde chillen, dazu etwas Leckeres essen und den Tag mit einem Drink ausklingen lassen? Das ist bei den After-Work-Events im Rée Carré in Offenburg möglich. Sie finden von Mai bis Oktober jeweils von 17 bis 21 Uhr auf dem Quartiersplatz statt.
  • Mit der Kraft der Sonne bringt das Unternehmen Richard Neumayer in Hausach den Stahl zum Glühen. Einige der Solarmodule befinden sich auf den Produktionshallen.
    09.04.2024
    Richard Neumayer GmbH als Klimaschutz-Pionier ausgezeichnet
    Das Hausacher Unternehmen Richard Neumayer GmbH wurde erneut für seine richtungsweisende Pionierarbeit für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Die familiengeführte Stahlschmiede ist "Top Innovator 2024".