Ruß, Spray und Spaß
Fantasievolle Wagen, fetzige Musik sowie viele tolle Kostüme und Masken: Der Oppenauer Fasentumzug mit 73 Gruppen und über 2200 Hästrägern bestach am Rosenmontag wieder einmal durch seine Vielfältigkeit, sein buntes Bild und die wunderbare Atmosphäre. Trotz Unwetterwarnungen war der Umzug gut besucht.
Würde das Wetter halten? Oberzunftmeister Meinrad Birk und der Vorstand der Narrenzunft »Oppenauer Schlappgret« hatten es nicht leicht mit der Entscheidung. Konnte der Umzug aufgrund der Wetterlage überhaupt stattfinden? Trotz Unwetterwarnung waren jedoch alle eingeladenen 73 Gruppen gekommen und mit ihnen viel Musik, Spaß und beste Laune.
Punkt 14.11 Uhr startete der Umzug bei der Lindenstraße und schlängelte sich die Straßburger Straße hoch, über den Allmendplatz und von dort ging es weiter durch die Hauptstraße bis zum Stadttor.
Angeführt wurde der Lindwurm vom Oppenauer Fanfarenzug, der schon einmal einen musikalischen Vorgeschmack auf die kommenden Musikgruppen lieferte. 17 Kapellen und Guggenmusiken waren dieses Mal in Oppenau dabei, einige von ihnen das erste Mal. So unter anderem die Wernauer Guggenmusiker aus dem Plochinger Raum, deren Narrenzunft mit 150 Hästrägern ins Renchtal gereist war. Neu dabei waren auch die Stangenbachhexen aus Zusenhofen, die NZ Biberach sowie die NZ Unterschwandorf. Ihre Abschiedstournee gestaltete die Chaotenbänd aus Oberkirch, die meinten »33 Jahre sind genug«. Zu den treuen Zünften und Gruppen, die Oppenau schon viele Jahre ihre Aufwartung machen, gehören die Narrenzünfte aus Bad Peterstal und Bad Griesbach und die Feuerwehr Stadelhofen.
Das Strohbett wartete
Viele tolle Kostüme und Masken konnten wieder bestaunt werden und manche mutigen Hexen formierten sich zu einer Pyramide. Aber auch der Schabernack ließ nicht auf sich warten und so landeten einige Mädchen in einer Schubkarre oder im Strohbett, wurden tüchtig durchgewalkt oder einfach nur mitgeschleppt.
Das Besondere an dem Oppenauer Umzug sind jedoch die Wagen, die von den einzelnen Ortschaften und den Handballern mit viel Ideenreichtum und Liebe zum Detail gefertigt wurden. Die Ramsbacher hatten sich dieses Jahr mit den Galliern verbunden und Obelix nebst Asterix zu sich an den Tisch gebeten, während die Handballer die Europameisterschaft der Nationalmannschaft noch einmal aufleben ließen. Die Abgaswerte von VW-Autos werden nach dem Willen der Maisacher ab sofort in der Oppenauer Rußhütte gemessen und die Lierbacher forderten die Dauerbaustelle Narrenkeller zu beenden.
Merkel trifft auf Grieser
Die Ibacher waren mit einer Spezialeinheit von Giftgasexperten angereist, um gegen gefährliches Pfefferspray in der Franz-Rapp-Schule in Oppenau vorzugehen. »Die neue Willkommenskultur ist das Bestreben, drum will man Oppenaus Stadttor anheben«, verkündigte die Gruppe aus der Ansetze. Auf dem Wagen war das Konterfei von Angela Merkel und Bürgermeister Thomas Grieser mit dem Untertitel: »Wir schaffen das!« zu sehen.
Hoch oben auf seinem neuen Wagen thronte der Zunftrat und blickte mit sichtlich stolz geschwellter Brust auf das Volk herunter, während die Blicke so manches Herren den hübschen Gardemädchen galten, die schwungvoll ihre Beine zum Takt der Guggenmusiker schwangen. Nicht fehlen beim Umzug dürfen die Gruppen aus der Kostümprämierung vom Schmutzigen Donnerstag, die mit ihren fantasievollen Outfits eine besondere Augenweide darstellen.
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