Sasbacher und Oberacherner Schulen feiern Zusammenschluss
»Plötzlich Liebe«. Das Gedicht von Werkrealschülerin Julia Rest aus Oberachern klang sehr romantisch. Sie sprach am Freitag in der Festhalle Oberachern vom »Zauber des Anfangs«. Tatsächlich hat die Fusion der Antoniusschule Oberachern und der Sophie-von-Harder-Schule Sasbach der Werkrealschule in beiden Orten den Fortbestand gesichert.
»Wir haben beide leidenschaftlich für den Erhalt unserer Standorte gekämpft. Jetzt wollen wir mit dem Herzen eine gute Schul-Ehe führen«, sagte die Leiterin der fusionierten Schule, Daniela Gauglitz-Wehle vor mehr als 100 geladenen Gästen aus Achern und Sasbach. Sie stellte ihren Partner in Sasbach vor: Frisch bestellter Schulleiter der Sophie-von-Harder-Grundschule ist Florian Bischkopf. Er ist seit sieben Jahren Lehrer an der Schule.
Logo-Ideenwettbewerb
Und noch ein Name wurde bei der Hochzeitsfeier bekannt gegeben: Neuer Konrektor der Antoniusschule Oberachern ist Jochen Jakobus. Er hat bereits an der Schule unterrichtet, verließ dann den Standort und kehrte jetzt zurück. Unter seiner Federführung fand ein Ideenwettbewerb unter den Schülern statt, um ein Logo für die neue Schule zu finden. Die besten drei Entwürfe wurden ausgezeichnet.
Aus der Weltkugel, die in Oberachern vor der Schule steht, und den Strahlen der Sasbacher »Schulsonne« wird sich das neue Logo zusammensetzen.
Zum Standesbeamten zu gehen, dafür gebe es sowohl bei einer Hochzeit als auch bei einem Todesfall Anlass, erklärte Acherns Oberbürgermeister Klaus Muttach. Man habe genau diese Wahl gehabt und mit der Verbindung der beiden Werkrealschulen einen Schatz bewahrt. Dass das nicht einfach war, brachte Stadtrat Karl Früh in Reimform zum Besten: »Heute Abend wird jetzt das gefeiert, was in den Gremien lange hin- und her geeiert. So schwer und knifflig war die Lage, denn Schüler fehlen heutzutage. Sophie und Antonius sollen sich lieben und weiter viele Kinder kriegen.«
16 Kinder hat die erste gemeinsame fünfte Klasse, die am Standort Sasbach unterrichtet wird – es ist das Minimum, das vom Schulamt verlangt wird. Vor allem die Lehrer, aber auch viele mit der Werkrealschule zufriedene Eltern, hoffen sehr, dass diese Mindestschülerzahl zu halten ist und es keine blauen Briefe mehr aus Offenburg gibt.
»Natürlicher Partner«
Eine Zeit zwischen Hoffen und Bangen liege hinter den beiden vorher eigenständigen Werkrealschulen, daran erinnerte Sasbachs Bürgermeister Wolfgang Reinholz. Er sei froh, dass die spannenden Diskussionen vorbei seien. Das Schulamt habe Sasbach seinen »natürlichen Partner« Oberachern gezeigt. »Wir unterstützen unsere Schule weiterhin nach Kräften und wünschen viel Erfolg«, so Reinholz.
Silvia Eisleitner vom Förderverein der Antoniusschule übergab den Schulleitern Rettungsringe und eine Hochzeitstorte. Die Volksbank in der Ortenau schenkte 1500 Euro, der Sportverein Oberachern zwei Bälle und der Turnverein Oberachern steuerte einen Auftritt von zwei Gymnastinnen zu dem Fest bei. Es wurde außerdem bereichert durch die Talente der XXL-Drumming Kids unter der Leitung von Peter Heidler und Musik zum Tanzen von Andy und Arvin Nesselhauf.