Bad Peterstal-Griesbach/Baden-Baden

Schmiederer bewirtet G 20-Gäste

Rüdiger Knie
Lesezeit 3 Minuten
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15. März 2017

Das Kurhaus Baden-Baden rückt beim G 20-Finanzministertreffen in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit. Dollenberg-Hotelier Meinrad Schmiederer aus Bad Peterstal-Griesbach betreibt das Schmuckstück aus dem 19. Jahrhundert inzwischen seit 24 Jahren. Das Gipfel-Treffen ist auch für Schmiederer eine außergewöhnliche Geschichte. ©Foto: Christoph A. Fischer

Dollenberg-Hotelier Meinrad Schmiederer ist eine der Hauptfiguren im Hintergrund des G 20-Finanzministertreffens in Baden-Baden. Als Pächter des Kurhauses kümmert er sich um das leibliche Wohl der internationalen Gäste.
 

Nach dem Nato-Gipfel im April 2009 rückt das Kurhaus Baden-Baden beim G 20-Finanzministertreffen in dieser Woche erneut in den Blick der Weltöffentlichkeit. 64 Delegationen mit einigen Hundert Mitgliedern haben sich angekündigt. Ab heute finden erste Sitzungen und Koordinierungstreffen statt. 

Für Kurhaus-Pächter Meinrad Schmiederer, der dort schon viele große Events beherbergt hat, ist das G 20-Treffen »schon eine außergewöhnlich Geschichte«. Der Dollenberg-Patron aus Bad Griesbach betreibt das Kurhaus neben seinem Fünf-Sterne-Hotel im Renchtal mittlerweile seit 24 Jahren. 

Wenn die Finanzchefs des Gipfels, die am Freitag und Samstag nach Baden-Baden kommen, außerhalb speisen, bleiben die übrigen Delegationsmitglieder zum Essen im Kurhaus. Bis zu 700 Personen werden von Mittwoch bis Samstag täglich verköstigt. Im Tagesgeschäft, wie der Sportler-des-Jahres-Gala, konzentriere sich der Aufenthalt der Gäste meist auf einen Tag, erzählt der Dollenberg-Chef.

Schmiederer erinnert sich, er habe im Kurhaus schon 1800 Gäste gleichzeitig bewirtet. Ein anderes Mal erfüllte er die Vorgabe, den Hauptgang innerhalb von zwölf Minuten allen Gästen zu servieren. Um das Essen beim Gipfel punktgenau fertig zu haben, benötigt Schmiederer 120 bis 130 Mitarbeiter, die sich ums Wohl der Teilnehmer kümmern. Das Rückgrat bilden die Festangestellten um Küchenchef Jan Maxheim. Daneben verfügt Schmiederer über eine Kartei mit Aushilfskräften. »Wenn das nicht reicht, kommen Leiharbeiter hinzu.« 

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Schwarzwälder Vesper

Gekocht wird beim G 20-Treffen regional und saisonal. Werbung für badische Kultur und Kulinarik: Kalbsbrust und Rinderbäckchen stehen auf der Speisekarte. Auch ein Schwarzwälder Vesper wird serviert. An einem Nachmittag in Canapé-Form. 
Thema Sicherheit. Alle Kurhausmitarbeiter sind registriert und überprüft worden. Außer diesem Personenkreis hat während des Treffens im Kurhaus keiner Zutritt. Trotz Schleusenkontrolle seien die Sicherheitsvorkehrungen  aber nicht so scharf wie beim Nato-Gipfel, berichtet Schmiederer. 

Den Gastgeber, Finanzminister Wolfgang Schäuble, wird der Hotelier am Freitag persönlich begrüßen, »weil wir uns kennen und nahe stehen«. Dieser werde ihm sicher noch weitere Gäste vorstellen. Ansonsten, so Schmiederer, werde er sich im Hintergrund halten und um den reibungslosen Ablauf kümmern. Die Finanzchefs werden im größten Veranstaltungsraum des Kurhauses, dem Bénazet-Saal, tagen. 

Üblicherweise, davon geht Schmiederer auch diesmal aus, werde die Sitzordnung kurzfristig geändert: »Den türkischen Minister wird man nicht neben seinen niederländischen Kollegen setzen«, ist sich der Dollenberg-Chef sicher. Trotz gewisser Anspannung freut er sich auf den Gipfel. Nachdem politische Großereignisse längere Zeit einen Bogen um Baden-Baden und das Kurhaus gemacht hätten, habe man das Glück, nach dem Nato-Gipfel erneut eine Veranstaltung von Weltbedeutung zu beherbergen. 

Stichwort

Herrmann kocht für Finanzchefs

Die Finanzminister und Notenbankchefs werden sich zum Essen unter anderem im Festspielhaus Baden-Baden treffen. Dort werden sie vor dem Abendprogramm (deutsche Chormusik) am Freitag von Spitzenköchen aus der Region versorgt. Die drei Sterne-Köche Martin Herrmann (Hotel Dollenberg, Bad Peterstal-Griesbach), Harald Wohlfahrt (Hotel Traube Tonbach, Baiersbronn) und Bernd Werner (Hotel Schloss Eberstein, Gernsbach) werden für etwa 130 Personen des G 20-Treffens regionale Spezialitäten zubereiten.

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